Kultur

Graf Anton Günther spontan entfernt

Das Reiterstandbild des Grafen Anton Günther steht nicht mehr vor dem Schloss.

Das Reiterstandbild steht nicht mehr vor dem Schloss.
Foto: Volkmar Brand

Oldenburg (zb) Nach noch nicht einmal einer Woche ist das Reiterstandbild des Grafen Anton Günther vom Leihgeber Bernd Eylers aus dem Schlossinnenhof wieder entfernt worden. Es wurde im Rahmen der Ausstellung „Graf Anton Günther und sein Weserzoll“ im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte präsentiert. Wie Dr. Rainer Stamm, Leiter des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, mitteilt, hat der Leihgeber den Leihvertrag einseitig aufgekündigt.

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Bernd Eylers erklärte auf Nachfrage, dass er am Wochenende beobachtet habe, wie Kinder sich an dem Denkmal zu schaffen gemacht hätten. Niemand vom Aufsichtspersonal sei eingeschritten. Es sei kein Geheimnis, dass der Museumsleiter kein Befürworter des Reiterstandbildes sei und die mangelnde Aufsichtspflicht wohl auf den Unwillen des Hauses zurückginge, meint Bernd Eylers. Der hat deshalb eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim zuständigen Minister eingereicht.

„Das Denkmal sei nicht abgesperrt gewesen und der Platz ist schlecht“, erklärte Bernd Eylers, der von „Mangelnder Sorgfaltspflicht spricht. „Der Leihvertrag sieht lediglich die Kameraüberwachung rund um die Uhr vor. Von einer zusätzlichen Abzäunung ist nicht die Rede“, sagte Rainer Stamm auf Nachfrage. Bernd Eylers bestätigte, dass das Reiterstandbild nicht beschädigt worden sei. „Aber ich habe auf solche Zustände keinen Bock.“

„Ich bedauere die Entscheidung des Leihgebers sehr“, kommentiert Dr. Rainer Stamm, „besonders da wir gemeinsam mit dem Leihgeber den exakten Aufstellungsort im Schlossinnenhof ausgewählt und alle Bedingungen des Leihvertrages erfüllt haben.“

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4 Kommentare

  1. René Ssance
    29. März 2019 um 17.43 — Antworten

    Der Eylers geht mir mittlerweile echt auf den Senkel. Das ganze Verhalten ist mir viel zu histrionisch.

    • Manfred Murdfield
      30. März 2019 um 16.11 — Antworten

      Das ganze ist doch nur noch eine Promotion Tour von Eylers. Es ist seine Art, sich wichtig zu machen, um seine Pferdebücher zu verkaufen. Allerdings legt er an seine Fotos offenbar einen anderen Mass-stab an als an den Bronzegaul. Das er mit diesem, seinem derzeit wohl bestem Stück auch noch ungefragt „Werbung“ für Oldenburg macht und machen will, ist schon eine Frechheit. Peinliche Auftritte in Cholet und anderswo, „für Oldenburg“? Welche Anmassung!! Und ich frage mich nach wie vor, warum sein Kompagnon Horst Milde während der langen Jahre, in denen er Oldenburg als OB oder als MdL vertreten hat, sich nicht für ein Standbild eingesetzt hatte. Es geht beiden nicht mehr um den Grafen, der inzwischen ja historisch eindeutig von seinem Sockel gestossen wurde. Und da es nicht um des Grafen Bronze geht, ist es merkwürdig, dass die Presse sich nicht zu schade ist, dieses selbstgefälliges Spiel mehr oder weniger alter und unausgelasteter Männer immer wieder zu unterstützen.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    29. März 2019 um 18.43 — Antworten

    Ach – wie lustig. Kinder fassen auch srändig den Gaul am Brunneneck in OL an und „machen sich daran zu schaffen“: Hat bisher noch niemanden gestört. Ist doch auch klar – wenn so ein Ding schon herumsteht, dann wollen manchmal auch nicht nur die Kinder das eben anfassen. Das ist das gemeinsame Schicksal aller Skulpturen, wenn sie nicht gerade IM Museum stehen – und die Aufsicht daneben.
    Der „Künstler“ sollte sich vielleicht besser seiner Produktion von Deko-Gegenständen widmen, statt sich mit selbsterfundenen Skandalen vollends lächerlich zu machen – und Herr Eylers könnte seinen Irrtum nun mal langsam einsehen. KUNST, so hat unsere Generation gelernt, kommt eben auch vom Begriff der Kunde, die der Künstler aus SEINER ZEIT gibt. Da ist so ein historisierender Reiter bestenfalls eben eine Deko, aber noch lange keine Kunst. Soll man dem Grafen ein Denkmal setzen – aber eins, das seine Leistungen aus unserer Zeit, anläßlich eines Jubiläums etwa, betrachtet – und dann bitte auch stilsicher bleibt.
    Aber die oldenburger „Macher“ wissens nicht besser, wie ja auch die „Duckomenta“ zeigte. Ich kanns toppen, mit in klassische Gemälde eingearbeiteten Katzenköpfen. Den Katalog dazu gibts schon, den braucht man ncht einmal mehr zu drucken:
    „Kazenkunst“, Herausgegeben von Susan Herbert, Zürich 2018.(Wird inzwischen von Großhändlern zu recht fürn Zehner verramscht)
    Na los, stellt den Künstler aus!
    Wenn schon kein ordentlicher und ernsthafter Künstler zur Verfügung steht, dann blödeln wir eben weiter. (Smily)

    • W. Lorenzen-Pranger
      29. März 2019 um 18.46 — Antworten

      Schiet Tippfehler: Das muß natürlich „Katzenkunst“ heißen. Na gut, das ganze ist eh MAU. (Smily)

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