StreetPong: Weniger Langeweile vor roten Ampeln
Sandro Engel (vorne) und Amelie Künzler testen das Ampelspiel StreetPong in Hildesheim.
Foto: HAWK
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Hildesheim (am/pm) – Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) präsentierten in dieser Woche eine Weltpremiere: StreetPong. Das Ampelspiel soll die Wartezeiten bei Rotphasen „versüßen“. Installiert wurde es am Goschentor in Hildesheim vor der HAWK.
Mit einem Videoclip einer echt wirkenden Simulation des Ampelspiels begann die fast zweijährige Entwicklungsgeschichte von StreetPong. Technische Hürden, Sicherheitsfragen, Entwicklungskosten, Partnersuche und Firmengründung liegen hinter Sandro Engel und Amelie Künzler. Jetzt konnten die beiden Studierenden der Fakultät Gestaltung (Lehrgebiet Interaction Design) gemeinsam mit der Stadt Hildesheim und der HAWK den weltweit ersten Prototyp für eine Testphase von vier Wochen anschalten – an einer Ampel vor der Hochschule am Goschentor.
StreetPong: Das Spiel
StreetPong vertreibt die Langeweile an der Ampel. Gespielt wird während der Rotphase für Fußgänger: An den beiden gegenüberliegenden Ampelmasten ist ein Touchscreen angebracht. Er wird mit dem Finger bedient. Angelehnt an das Kult-Computer-Spiel „Pong“ befinden sich auf dem Display zwei Balken, mit denen – vom Finger gesteuert – ein Ball hin und her gespielt werden kann. Es gibt einen Punkt, wenn der andere den Ball nicht erwischt hat. Ein Klassiker also in einem neuen Gewand und vor allem in einer untypischen Umgebung. Zusätzlicher Charme des Spiels: Die Kontrahentinnen und Kontrahenten finden sich spontan und ohne sich zu kennen.
StreetPong: Das Video
Visualisiert wurde die Projektidee 2012 mit einem kleinen Videoclip, in dem die Situation täuschend echt simuliert wurde. Tatsächlich war die Video-Präsentation eine perfekt gemachte Synthese von Animation und Realbild. Die Simulation ist am Rechner entwickelt und auf den mit Green Screen gefilmten Ampeltaster projiziert worden.
4 Kommentare
Wie wäre es, wenn dort noch jeder seine Emails abrufen kann oder das ganze als Bildtelefon genutzt werden könnte?! Studenten müssen wirklich lange Weile haben um sich mit Dingen zu befassen, die keiner wirklich braucht…
„Zusätzlicher Charme des Spiels: Die Kontrahentinnen und Kontrahenten finden sich spontan und ohne sich zu kennen.“ Dafür gibt es doch Facebook; immerhin haben dort wohl einige Accountbesitzer tausende von „Freunden“; ist also nichts wirklich Neues. Und dann die wohl wichtigeste Frage: Wie lange, glaubt man, werden diese unnützen Geräte nutzbar sein bevor sie besprüht oder sogar zerschlagen werden? Rubrik: „Dinge, die die Welt nicht braucht“ – sind doch schon alle mit ihrem Smartfone mehr als genug beschäftigt und sehen gar nicht mehr hoch
… und schon muß ich als gerade anfahrender Autofahrer aufpassen, daß ich nicht einen Spieler, der den Entschluß „Weitergehen statt Weiterspielen“, vollkommen fasziniert vom Spiel zu spät fasste….. – ich erinnere an Radfahrer, die, mit Knopf im Ohr musikberieselt, ihr Smartphone drückend, auf der falschen Seite gerade mal wieder jemanden fast übermangeln.
Immer in Aktion. keinen Moment innhalten, keine Zeit um mal Luft zu holen, wohin soll das führen. Auch an einer Ampel kann man sich erholen, seine Gedanken fassen und seinen Rhytmus finden. Kein Wunder wenn einige die Orientierung verlieren.
Coole Idee. Ich hasse das Warten an der Ampel auch. Und die Ampelphasen werden auch immer mehr zu Gunsten der Autofahrer verändert. Immer häufiger geh ich ohnehin bei Rot über die Ampel. Ein kleines Spiel wäre da sicherlich keine schlechte Idee. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin hab ich auch immer meine Ukulele auf dem Beifahrersitz liegen. Wenn die Ampel mal rot ist, kann ich ein Lied davon singen.