Pius: Grundsteinlegung für F-Flügel
Dr. Josef Lange, Vorsitzender des Verwaltungsrates Pius-Hospital Oldenburg, Gesundheitsministerin Cornelia Rundt, die Klinikdirektoren Prof. Dr. Dr. De Wilde und Dr. med. Kay C. Willborn, Geschäftsführerin Elisabeth Sandbrink und Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler (von links) legten heute den Grundstein.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg / am – Im Beisein von Niedersachsens Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, wurde am heutigen Freitagmorgen der Grundstein für den F-Flügel des Pius-Hospitals Oldenburg gelegt. Die Investitionskosten für das neue Gebäude belaufen sich auf 28 Millionen Euro, finanziert vom Land Niedersachsen und dem Pius-Hospital. Ende 2018 soll der Bauteil F spätestens in Betrieb genommen werden.
1990 wurde ein Masterplan mit Bauteilen von A bis F beschlossen. Schritt für Schritt wurden die Maßnahmen seit 1995 bei laufendem Betrieb des Krankenhauses realisiert. Jetzt steht der Plan mit dem Gebäudeflügel F vor der Vollendung. Entstehen werden an der Stelle des ehemaligen Schwesternwohnheimes rund 2400 Quadratmeter Neubau (Länge 40 Meter, Breite 23 Meter, Höhe 22 Meter). Rund 1300 Quadratmeter Fläche der OP-Abteilung werden in einem zweiten Bauabschnitt umgebaut.
In ihrer Ansprache freute sich Ministerin Cornelia Rundt darüber, dass sie „dieses Schmuckstück der Krankenhausversorgung“ endlich selbst kennenlernen könne. Aufgrund der Innenstadtlage sei die Sanierung mit größten planerischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden. „Es war so zu händeln, als ob man mit einem Schuhanzieher versuchen muss, in die engen Bereiche hineinzukommen“, so die Ministerin. Die Sanierungen und Erweiterungen ohne größere Flächenerweiterungsmöglichkeiten hätten ein hohes Maß an Kreativität gefordert. Von dem Ergebnis profitiere der Gesundheitsstandort in Oldenburg, so Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler. Außerdem harmoniere die Klinik insbesondere mit den Wallanlagen und sei eine Aufwertung für das Stadtbild.
Die Pius-Geschäftsführerin Elisabeth Sandbrink stellte die Vollendung des Masterplanes mit dem F-Flügel infrage, denn die bauliche Grundsanierung sei damit zunächst weitestgehend abgeschlossen. Damit spielte sie auf die Wünsche einer Sanierungsmaßnahme für Gastronomie bzw. Küche an und die Hoffnung auf weitere finanzielle Unterstützung durch das Land. Die Ministerin Cornelia Rundt konterte und erteilte einem Bauteil G eine Absage: „Bei diesem Abschnitt handelt es sich um den letzten Abschnitt der Zielplanung – wobei ich das Wort ‚letzten‘ gerne noch einmal betone“, sagte sie augenzwinkernd.
Die Gesundheitsministerin lobte die enge und abgestimmte Zusammenarbeit der drei Krankenhäuser in Oldenburg. „Ich wünschte mir, dass es überall so gut funktionieren würde“, so Rundt. „Damit all dies in Ihrem Haus auch weiter gut funktioniert, war eine Neukonzeption der Zentralen Operationsabteilung der Intensivbetten notwendig.“ Zudem teilte sie mit, dass alle drei Krankenhäuser gemeinsam mit der Region Osnabrück ein Modellprojekt zur Umsetzung des IVENA-Systems umsetzen werden. Damit sei es dem Rettungsdienst möglich, sofort zu erkennen welches Krankenhaus genügend Kapazitäten hat und wohin der Notfall entsprechend der Erkrankung gebracht wird.
Auch die Gesundheitsversorgung und die Auswirkungen des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) wurden thematisiert. Die Gesundheitsministerin erklärte, dass viele Krankenhäuser in Niedersachsen und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbieter kurz vor dem Kollaps stehen. „Aktuell können rund 70 Prozent der niedersächsischen Krankenhäuser die laufenden Kosten nicht mit den Erlösen, die sie erzielen, decken.“ Die Betriebskostenfinanzierung sei nicht ausreichend. Rundt berichtete, dass ab 2016 Sicherstellungszuschläge gewährt werden würden, die Stationspflege gestärkt werden und über drei Jahre bundesweit zusätzlich mit 660 Millionen Euro finanziert werden soll. Durch ein Strukturförderprogramm des Bundes und der Länder können 2016 zusätzliche 94 Millionen Euro in die bauliche Infrastruktur der Krankenhäuser investiert werden.
Während einer Begehung einzelne Stationen des Pius-Hospitals, bedankten sich einige Pflegekräfte bei der Ministerin für die Unterstützung bei der Einrichtung einer Pflegekammer, die die Interessen der Pflegekräfte vertreten soll.
Pius-Hospital: Abgeschlossene Baumaßnahmen
Auf dem zwei Jahre alten Foto ist das ehemalige Schwesternwohnheim (zwischen den Punkten 3 und 13) noch zu sehen. Mittlerweile wurde es abgerissen, um Platz für den neuen F-Flügel zu schaffen.
Foto: Pius-Hospital / Robert Geipel
1 und 2) Neubau D-Flügel mit 43 Patientenzimmern und Cafeteria im Atrium, 1999-2001
3) Aufstockung Neubau Funktionsbereich für Untersuchungen und Endoskop-Technologie, 2001-2002
4) Grundsanierung A-Flügel mit 45 Zimmern, 2001-2004
5) Neubau Diagnose und Therapie-Zentrum, 2005-2007
6) Neubau 1. Teil des C-Flügel mit Zimmern für 75 Patienten, 2006-2009
7) Komplettsanierung B-Flügel, 1. Teil
8) Neue Augenklinik des Pius-Hospital, Grüne Straße 12, 2008-2010
9) Neubau des 2. Teil des C-Flügel
10) Klinik für Orthopädie und Spezielle orthopädische Chirurgie, Heiligengeisthöfe 13
11) Komplettsanierung B-Flügel, Fertigstellung 2013
12) Neubau Bürogebäude, Fertigstellung Ende 2013
13) Sanierung der Behandlungsräume der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Fertigstellung 2013
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