Oldenburg

Ehrung für Bibliothekar Paul Raabe

Paul Raabe in der Landesbibliothek Oldenburg.

Paul Raabe in der Landesbibliothek Oldenburg (1949).
Foto: Landesbibliothek

Oldenburg (pm) Am 21. Februar wäre Paul Raabe 90 Jahre alt geworden. Zu diesem Jubiläum widmet die Landesbibliothek „Deutschlands bekanntestem Bibliothekar seit Lessing“ (FAZ) eine Publikation mit dem Titel „Paul Raabe. Spuren seines Lebenswerks in der Landesbibliothek Oldenburg“. Außerdem lädt die Oldenburgische Bibliotheksgesellschaft zu dem Vortrag von Professor Dr. Eric W. Steinhauer mit dem Titel „Nur das Wort Buch kommt kaum noch vor … – Überlegungen zur Zukunft der Bibliothek im Anschluss an Paul Raabe“ am Mittwoch, 22. Februar, um 19 Uhr in den BIS-Saal der Universitätsbibliothek Oldenburg ein.

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Paul Raabe, der große Sohn der Stadt Oldenburg, war als Bibliothekar zugleich ein beachtlicher Literaturwissenschaftler, ein überaus erfolgreicher Wissenschaftsorganisator und über Jahrzehnte ein einflussreicher kulturpolitischer Impulsgeber. Seine beruflichen Anfänge liegen in der Landesbibliothek Oldenburg, in der sich heute sein wissenschaftlicher Nachlass befindet.

Am 1. Juni 1946 nahm der Abiturient Raabe als unbezahlter Praktikant seine Arbeit bei dem späteren Direktor der Landesbibliothek Dr. Wolfgang G. Fischer im Schloss, dem damaligen Notquartier der Bibliothek, auf. Wenig später wurde daraus eine zweijährige Beamtenausbildung zum Diplombibliothekar. Schließlich unterstützte ihn Fischer dabei, 1951 ein Studium der Geschichte und Germanistik in Hamburg aufzunehmen, ohne seine Stelle an der Landesbibliothek aufgeben zu müssen.

Seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt zeigte Paul Raabe später durch zahlreiche Besuche und durch den Abschluss eines Erbvertrags mit der Landesbibliothek, in dem er letzterer seinen wissenschaftlichen Nachlass schenkte. Nachdem Raabe im Sommer 2013 verstorben war, wurde sein Nachlass nach Oldenburg überführt. Am 10. April 2015 wurde das Paul Raabe-Archiv in der Landesbibliothek Oldenburg feierlich eröffnet.

Die Publikation zum 90. Geburtstag, die Bibliotheksdirektorin Corinna Roeder herausgegeben hat, enthält eine biografische Skizze von Prof. Dr. Thomas Bürger (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden), eine Auswahlbibliografie zum Werk von Paul Raabe und eine erste umfassendere Beschreibung von Raabes Nachlass, die Dr. Klaus-Peter Müller (Landesbibliothek Oldenburg) verfasst hat.

Vor 30 Jahren veröffentlichte Paul Raabe seinen Essay-Band mit dem programmatischen Titel „Die Bibliothek als humane Anstalt betrachtet“. Aus Anlass seines 90. Geburtstags will die Oldenburgische Bibliotheksgesellschaft das Gespräch mit ihm suchen. Waren seine Ideen wirklich zukunftsweisend? Haben sie uns heute noch etwas zu sagen? Kann Raabe vielleicht sogar als kritische Instanz angesichts bestimmter Entwicklungen im Bibliothekswesen bemüht werden? Auf diese und andere Fragen zur Zukunft der Bibliothek versucht Prof. Dr. Eric Steinhauer in seinem Vortrag am 22. Februar eine Antwort zu finden.

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