Oldenburg

Allrounder im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Über den Sanitätsdienst der Bundeswehr und seine Ziele informierten Oberstarzt Dr. Udo Schumann und DGWMP-Präsident Dr. Christoph Veit während des Kongresses.

Über den Sanitätsdienst der Bundeswehr und seine Ziele informierten Oberstarzt Dr. Udo Schumann und DGWMP-Präsident Dr. Christoph Veit (von links) während des Kongresses.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg / zb – Heute beginnt der 46. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie (DGWMP) in den Oldenburger Weser-Ems Hallen, zu dem der Generalinspekteur General Volker Wieker und weitere 800 Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem Ausland erwartet werden. Parallel findet eine Industrieausstellung statt, die über neueste medizinische Geräte und Ausrüstung informiert.

Der Kongress steht unter dem Motto „Von der Forschung über das Krankenbett bis in den Einsatz“, das vom breiten medizinischen Aufgabenspektrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, dem rund 18.000 Mitarbeiter bundesweit angehören, zeugt. „Von der aktuellen Entwicklung aus der medizinischen und pharmazeutischen Entwicklung bis zu Innovationen in Diagnostik und Therapie und unter spezieller Berücksichtigung der Besonderheiten im Einsatz reichen die Themen, die heute und morgen erörtert werden“, berichtet Kongresspräsident und Oberstarzt Dr. Udo Schumann, der im Bundeswehrkrankenhaus Westerstede tätig ist.

Tatsächlich müssen die Bundeswehrärzte und ihre Assistenzkräfte über ein extrem breites Wissen verfügen, „weil die Soldaten im Einsatz qualitätsmäßig genauso gut versorgt sein müssen wie im Inland“, stellt DGWMP-Präsident Dr. Christoph Veit klar. Deshalb ist in diesem Jahr erstmals auch das Pflege- und Assistenzpersonal eingeladen, „denn ohne die Kollegen geht es nicht“, stellt Schumann klar. Hinzu kommen Sanitätsoffiziersanwärter. Das sind die künftigen Bundeswehrärzte, die noch in der Ausbildung stecken und den Kongress zur Fachlichen Weiterbildung nutzen.

Die Bundeswehr betreibt neben fünf Krankenhäusern eigene Institute, in denen umfangreich geforscht wird. Zudem existiert ein enger Kontakt zu zivilen Krankenhäusern, in denen die Bundeswehrärzte mitunter tätig sind und mit denen Kooperationen bestehen wie zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus Westerstede und der Karl-Jaspers-Klinik in Bad Zwischenahn.

Umgekehrt ist auch die zivile Medizin an den Erkenntnissen der Bundeswehrärzte interessiert. Das gilt zum Beispiel für hochkomplexe Mehrfachverletzungen, die im normalen Leben eher selten sind, im Einsatz jedoch häufiger vorkommen. Groß sind auch die Erfahrungen im Bereich Hygiene. Ob Wasser oder Lebensmittel – hier gilt es, die Soldaten im Auslandseinsatz vor möglichen Gefahren wie gefährlichen Erregern zu schützen.

Gegenwärtig sind rund 3000 Soldaten im Einsatz insbesondere in Afrika und im Kosovo. Etwa zehn Prozent sind vom Sanitätsdienst. Damit sie stets auf dem neuesten Stand sind, besuchen sie nicht nur den Kongress, sondern nehmen alle zwei Jahre an einem Auslandseinsatz teil. So kommt der Sanitätsdienst im Bundeswehrkrankenhaus Westerstede pro Jahr auf rund 2500 Einsatztage.

In der jüngsten Vergangenheit und auch künftig wird der Sanitätsdienst auch für Flüchtlinge bereit stehen. In der Erstaufnahme in Fallingbostel wird demnächst ein Arzt der Bundeswehr tätig sein und Flüchtlinge untersuchen. Im Bundeswehrkrankenhaus Westerstede wurden und werden unter anderem Röntgenreihenuntersuchungen vorgenommen. Außerdem erwartet das Ammerland in Kürze 300 Flüchtlinge, an deren medizinischer Versorgung sich das Bundeswehrkrankenhaus beteiligt.

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