Oldenburg/red/pm – Mit etwa 150 Beamten durchsuchte die Polizei am Dienstagmorgen 16 Wohnungen und Geschäfte in der Stadt und im Landkreis Oldenburg sowie im Landkreis Cloppenburg. Es wurden Haftbefehle für fünf Tatverdächtige erlassen.

Hintergrund des Einsatzes sind umfangreiche polizeiliche Erkenntnisse bezüglich einer Bande, die seit 2012 in großem Stil in Einfamilienhäuser eingebrochen ist, um dort Bargeld, Schmuck, Scheckkarten und Elektroartikel zu entwenden. Den Ermittlern sind zurzeit 130 Taten bekannt, die sich in der Stadt Oldenburg, aber auch in verschiedenen Gemeinden des Landkreises Oldenburg sowie im Landkreis Ammerland ereignet haben. Der entstandene Gesamtschaden liegt bei mehreren hunderttausend Euro.

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Die Täter sind äußerst professionell und organisiert nach demselben Muster vorgegangen: Zunächst wurde ausbaldowert, vor welchen Objekten Wohnwagen oder Wohnmobile abgestellt waren. Dazu legten sich die Täter umfangreiche Listen an, in denen Adressen von Wohnwagen- und Wohnmobilbesitzern eingetragen waren. Die Adressen wurden dann arbeitsteilig immer wieder zur Nachtzeit angefahren und überprüft. Waren die Wohnwagen/Wohnmobile über mehrere Tage fort, gingen die Täter davon aus, dass die Bewohner des Hauses verreist waren.

Um sicher zu gehen, präparierten die Täter die Haustüren mit Streichhölzern oder kleinen Papierschnipseln. Diese Vorbereitungen wurden von Mitgliedern der Bande kontrolliert: Waren die Zeichen unverändert, entschieden sich die Täter, ins Haus einzubrechen.

Hierzu wurden auf der rückwärtigen Hausseite Fenstern und Türen aufgehebelt oder Scheiben eingeschlagen. Bei der Suche nach geeignetem Diebesgut wurde in vielen Fällen der gesamte Hausrat einschließlich der festen Bestandteile wie Kamine und Schornsteine verwüstet. Dabei gingen die Täter mit großer Rücksichtslosigkeit vor.

Die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland bildete eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe, der auch Angehörige der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land angehören. Wegen der hohen Zahl an Delikten sowie des professionellen Vorgehens der Täter waren umfangreiche und intensive Ermittlungsmaßnahmen erforderlich, die die Beamten der Ermittlungsgruppe rund um die Uhr beschäftigten. Die Ermittler gingen aufgrund der festgestellten Spurenlage sowie der immer wiederkehrenden Begehungsweise davon aus, dass es sich bei den Tätern um eine Bande handelt, die die Einbrüche organisiert und gewerbsmäßig begeht, bis hin zum Absetzen der Beute bei entsprechenden Hehlern.

Es gerieten im Laufe der umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen fünf Tatverdächtige in den Fokus, die bei ihren Taten von mindestens fünf Mittätern unterstützt wurden. Für die fünf mutmaßlichen Haupttäter im Alter von 18 bis 27 Jahren stellte bereits im Vorfeld ein Richter des Amtsgerichts Oldenburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle aus. Zwei der Männer wurden bereits Anfang September bei einem Einbruch in ein Haus am Kornblumenweg in Oldenburg auf frischer Tat festgenommen, anschließend jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der Zugriff erfolgte am Dienstagmorgen zeitgleich um 6 Uhr. Bei den durchsuchten Objekten handelt es sich um Wohnungen und Geschäfte der mutmaßlichen Tatbeteiligten sowie Personen, die der Hehlerei verdächtigt sind. Die fünf mutmaßlichen Haupttäter konnten in ihren Wohnungen angetroffen und festgenommen werden.

Neben den Beamten der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland waren auch Angehörige der Bereitschaftspolizei sowie des Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Hannover im Einsatz.

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