Oldenburg

Rückkehr in den Kita-Alltag

Jeweils zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen bietet die neue Kita an der Gerhard-Stalling-Straße an. Träger ist das Unternehmen „Impuls Soziales Management“.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (pm) Die Kindertagesstätten in der Stadt Oldenburg kehren ab dem 1. August weitgehend zur Normalität der Vor-Corona-Zeit zurück – vorausgesetzt, das Infektionsgeschehen bleibt gering. Ein wesentlicher Punkt: Es sind wieder durchmischte Gruppen und offene Gruppenangebote sowie Früh- und Spätbetreuung gruppenübergreifend möglich. Das Außengelände muss nicht mehr nach Gruppen getrennt genutzt werden, und es dürfen sich wieder mehrere Gruppen gleichzeitig draußen aufhalten.

Anzeige

„Die Rückkehr in den Regelbetrieb leistet für viele Familien einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten werden wieder angeboten“, betont Sozialdezernentin Dagmar Sachse. „Die mehrere Monate andauernden Einschränkungen waren eine riesige organisatorische Herausforderung für alle Beteiligten.“

Grundlage für den Übergang zum Regelbetrieb ist ein vom Land Niedersachsen vorgegebener Leitfaden, der in allen Kitas bis spätestens zum Ende der Sommerferien am 26. August umgesetzt werden muss. Für die städtischen Kindertagesstätten, die zum Teil momentan Ferien-bedingt pausieren, gilt: Sobald die Schließzeiten beendet sind, nehmen sie den in dem Leitfaden beschriebenen Regelbetrieb auf.

Abstand und Hygiene

Gleichwohl sind im Kita-Alltag auch nach der Rückkehr zum Regelbetrieb weiterhin erhöhte Abstands- und Hygienevorgaben einzuhalten. So sollen die Erwachsenen zueinander auch künftig möglichst anderthalb Meter Abstand halten. Das Abstandsgebot gilt auch für Eltern beim Holen und Bringen ihrer Kinder – der Aufenthalt der Eltern in der Kindertageseinrichtung soll möglichst kurz gehalten werden. Wer sein Kind in der Eingewöhnungsphase begleitet, ist angehalten, in der Kita eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Zur Betreuung von Kindern mit Infekten hat das Land Niedersachsen bereits in der zurückliegenden Woche Vorgaben veröffentlicht. Kinder mit Fieber sollen nicht in der Kita betreut werden (unabhängig von Corona). Kinder mit nur leichter Symptomatik (zum Beispiel Schnupfen) dürfen die Einrichtung ohne ärztliche Abklärung besuchen. Diese ist nur bei neu aufgetretenen Erkältungssymptomen mit echtem Krankheitswert erforderlich. Kinder mit Kontakt zu einer nachweislich Corona-infizierten Person dürfen die Einrichtung nicht besuchen.

Nach wie vor ist die Dokumentation der Zusammensetzung der Gruppen, der eingesetzten Betreuungskräfte und der Anwesenheit von externen Personen (außer Eltern) wichtig, um eventuelle Infektionswege nachzuverfolgen.

Für den Fall, dass die Infektionszahlen wieder steigen, hat das Kultusministerium zwei alternative Szenarien erarbeitet – eines für einen eingeschränkten Kita-Betrieb und eines mit Notbetreuung im Fall eines Lockdowns. Alle Beteiligten auf Seiten der Stadt und Kitas hoffen aber, dass die Rückkehr in den Regelbetrieb gelingt und Bestand haben wird. „Damit der Regelbetrieb auch zu Pandemiezeiten klappt, müssen alle an einem Strang ziehen und wachsam sein“, appelliert Sozialdezernentin Dagmar Sachse.

Krippen- und Kindergartenplätze

Zum 1. August ist die Eröffnung einer neuen Kindertagesstätte in der Gerhard-Stalling-Straße mit zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen geplant. Zum 1. Oktober soll in der Hannah-Arendt-Straße eine Kita mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen an den Start gehen. Mit Stand zum 1. Oktober gibt es dann in Oldenburg 1929 Krippen- und 4561 Kindergartenplätze.

Weitere Plätze folgen

Zum Ende des Jahres wird die Kindertagesstätte Hl. Alexander mit zwei Krippen- und einer Kindergartengruppe auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände eröffnen. Ebenfalls in diesem Kita-Jahr 2020/2021 geplant sind die Eröffnung einer Kindertagesstätte in der Bodenburgallee mit einer Krippen- und einer Kindergartengruppe sowie die Ergänzung des AWO-Sprachheilkindergartens in der Nadorster Straße um eine Regelkindergartengruppe.

Flexibles Einschulungsalter sorgt für Druck

Probleme bereitet der Kita-Bedarfsplanung der Stadt Oldenburg indes die Flexibilisierung beim Einschulungsalter der angehenden Erstklässlerinnen und Erstklässler. Seit März 2018 können Eltern durch die Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes die Einschulung ihrer Kinder, wenn diese zwischen dem 1. Juli und 30. September das 6. Lebensjahr vollenden, um ein Jahr verschieben. In Oldenburg wollen in diesem Jahr Eltern von 224 schulpflichtig werdenden Kindern davon Gebrauch machen und weiterhin einen Kindergartenplatz nutzen. Während das Land Niedersachsen ursprünglich davon ausgegangen war, dass Eltern für rund 20 Prozent der in Frage kommenden Kinder die Möglichkeit der flexiblen Einschulung wählen, sind es in Oldenburg in diesem Jahr tatsächlich rund 60 Prozent. „Diese hohe Zahl ist vermutlich auch den Umständen in der Corona-Zeit geschuldet. Das setzt uns aber unter Druck, schnellstmöglich Lösungen zu finden“, sagt Fachdienstleiterin Elfie Finke-Bracker.

Vorheriger Artikel

Bahn-Chef: Maskenverweigerer notfalls von Fahrt ausgeschlossen

Nächster Artikel

Hermann: Polizei-Zugriff auf Corona-Kontaktlisten im Ausnahmefall

2 Kommentare

  1. blabatman
    31. Juli 2020 um 21.59 — Antworten

    ich finde das „etwas“ zu früh

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.