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Studie: RKI unterschätzt Impfquote

Robert-Koch-Institut, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine neue Umfrage zu den Corona-Impfungen in Deutschland nährt die Zweifel an den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). 75 Prozent der 18- bis 59-Jährigen gaben in einer Infratest-Befragung in Kooperation mit dem DIW Berlin, über die der „Spiegel“ berichtet, bis zum 13. Juli an, sie hätten ihre erste Spritze bereits erhalten.

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Dieser Wert war 16 Prozentpunkte höher als in der offiziellen RKI-Statistik. Dort lag die Erstimpfungsquote der Altersgruppe zu diesem Zeitpunkt nur bei 59 Prozent, schreibt das Magazin weiter unter Berufung auf die Auswertung des „Corona Compass“, wie die Infratest-Umfrage heißt. Damit verdichten sich die Anzeichen, dass das RKI in seinem offiziellen Impfquotenmonitoring die tatsächliche Impfrate unterschätzt. Das Institut selbst hatte am Mittwoch eine Umfrage veröffentlicht, in der 79 Prozent der 18- bis 59-Jährigen angaben, erstgeimpft zu sein.

Dies wären 20 Prozentpunkte mehr, als das Impfquotenmonitoring zum selben Zeitpunkt auswies. Die Ergebnisse des „Corona Compass“ kommen denen der RKI-Umfrage auffallend nahe. „Dies weist darauf hin, dass die tatsächliche Impfquote deutlich höher liegt, als die Statistik ausweist“, sagte der DIW-Forscher Mathias Huebener dem „Spiegel“. Huebener geht von mindestens 70 Prozent Erstimpfungsrate bei den 18- bis 59-Jährigen bis zum 13. Juli aus.

Demnach wären hochgerechnet rund fünf Millionen Menschen mehr erstimmunisiert, als es die RKI-Statistik ausweist. Insgesamt erklärten sich laut der Infratest-Umfrage, die kontinuierlich läuft, am 28. Juli 80 Prozent aller erwachsenen Befragten für erstgeimpft. Dies entsprach einer Quote von 67 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Laut RKI-Statistik hatten zu diesem Zeitpunkt aber erst 61 Prozent ihre erste Spritze erhalten.

Auch hier geht es um etwa fünf Millionen Impfungen mehr oder weniger, schreibt der „Spiegel“.

Foto: Robert-Koch-Institut, über dts Nachrichtenagentur

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