Nachrichten

Ökonom verlangt Absenkung der Mehrwertsteuer für zwei Jahre

Peter Bofinger, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ökonom und langjährige Wirtschaftsweise Peter Bofinger befürwortet eine zeitlich begrenzte Minderung der Mehrwertsteuer zur Entlastung von Unternehmen in der Coronakrise. „Ich begrüße den Vorschlag einer temporären Absenkung der Mehrwertsteuer“, sagte Bofinger der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). „Die Bundesregierung sollte das jetzt rasch umsetzen, weil die Gastronomiebetriebe ein großes Opfer im Interesse der Allgemeinheit erbracht haben.“

Anzeige

Der Professor für Volkswirtschaft an der Uni Würzburg, der von 2004 bis 2019 Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung war, plädierte dafür, dass Restaurants, Cafés und Bars für zwei Jahre von einer Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent profitieren sollten. Zudem sprach er sich für eine Ausweitung auf andere Betriebe aus. „Auch der stationäre Einzelhandel sollte mit einer Absenkung der Mehrwertsteuer unterstützt werden“, sagte er. Im Wettbewerb mit Online-Handelsriesen hätten die Inhaber von Geschäften gerade jetzt das Nachsehen gehabt. „Für den Erhalt der Vielfalt in deutschen Innenstädten wäre eine geringere Mehrwertsteuer das richtige Mittel, befristet bis Jahresende“, sagte Bofinger.

Foto: Peter Bofinger, über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Altmaier: Gastronomie braucht zusätzliche Hilfen

Nächster Artikel

GroKo berät über längere ALG-I-Zahlungen wegen Coronakrise

1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    22. April 2020 um 13.27 — Antworten

    Bei aller Sypathie den Laden wieder ins Laufen bringen zu wollen. Ich frage mich bei den Unsummen, die jetzt ausgegeben werden sollen mal ganz im Ernst, wo das alles her kommen soll. Leider bleibt die Antwort auf meine Frage stets im Nebulösen – und bis die vergebenen Kredite zurückgezahlt werden, wenn nicht gar etliche bei Pleiten „verschwinden“, dauert das doch eine lange Zeit.
    Handelt diese Regierung da überhaupt noch seriös – und wieso gibt es so schwer nachvollziehbare Prioritäten? Fußball z.B. wird gepampert – obwohl weit mehr Menschen ins Theater, die Museen und Konzerte gehen als dorthin. Was soll also so ein Ungleichgewicht?

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.