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Mittelstand fürchtet negative Folgen von Lieferkettengesetz

Container, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die mittelständische Wirtschaft hat vor möglichen negativen Folgen eines Lieferkettengesetzes gewarnt. Die Bundesregierung erweise den Ländern einen Bärendienst, die sie mit dem Gesetz schützen wolle, sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Das zeige sich am Beispiel Afrikas: „Dort sind nur rund 850 deutsche Unternehmen derzeit aktiv. Eine Regulierung der Lieferbeziehungen würde Investitionen aus dem deutschen Mittelstand erschweren, wenn nicht sogar verhindern“, sagte Ohoven.

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Den Nutzen hätten globale Wettbewerber, die es mit der Einhaltung bestimmter Standards nicht so genau nähmen. Bei dem geplanten Lieferkettengesetz werde den deutschen Unternehmen letztlich unterstellt, ihnen ginge es darum, die Menschen in den Herstellerländern auszubeuten. „Das verkennt völlig die Realität: Es sind gerade mittelständische Unternehmen, die in puncto sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit seit langem über Deutschland hinaus Maßstäbe setzen“, sagte Ohoven. Eine möglichst weitgehende Überwachung von Produzenten und Zulieferern vor Ort sei für ein mittelständisches Unternehmen in Deutschland praktisch nicht möglich. Der BVMW-Mittelstand lehne daher das geplante Gesetz ab. „Es nimmt unsere Unternehmen in eine verschuldungsunabhängige Haftung, unterbricht globale Wertschöpfungsketten und schadet damit den armen Ländern, denen es nutzen soll.“

Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

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