Grütters: Bund zahlt Ausfallhonorare für Künstler

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die vom Bund geförderten Kulturinstitutionen werden Künstlern bis zu 60 Prozent ihrer Gage als Ausfallhonorar zahlen, wenn die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Das sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwoch im RBB-Inforadio. Voraussetzung für die Zahlung des Ausfallhonorars sei, dass der Vertrag bis zum 15. März geschlossen wurde.
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Bei Honoraren bis zu 1.000 Euro pro Veranstaltung werden 60 Prozent als Ausfallhonorar gezahlt, bei Gagen darüber sind es 40 Prozent. Die Höchstgrenze liegt bei 2.500 Euro. Bislang war dies haushaltsrechtlich nicht möglich, da laut Gesetz eine Leistung erst erbracht werden muss, bevor sie bezahlt wird. Grütters sagte, sie hoffe, dass die von den Bundesländern und Kommunen geförderten Häuser zu ähnlichen Lösungen kommen. Darüber hinaus arbeitet die Kulturstaatsministerin mit dem Bundesfinanzminister an einem Strukturfonds für die Kultur. Über die Höhe wird verhandelt. Der Kulturrat hat einen Notfallfonds von 500 Millionen ins Spiel gebracht.
Foto: Monika Grütters, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Ein Tropfen auf den heißen Stein – und auch noch auf den falschen. Da in dieser Zeit viele Veranstaltungen erst geplant werden, Stadt- und Straßenfeste, kleinere Festivals usw., die jetzt alle ausfallen, sind es nur die ganz großen Veranstaltungen, für die Verträge überhaupt schon vorlagen. Die weit überwiegende Mehrheit der Künstler guckt also in die Röhre, denn nur die ganz Bekannten haben Terminkalender, die über ein Jahr oder mehr herausplanen. Diese „großen Künstler“ haben dann aber auch Gagen, die weitergehende Rücklagen erst möglich machen, bzw, Immobilien, auf die man auch Hypotheken aufnehmen könnte.
Die „Kleinen“ blieben somit wieder auf Hartz IV hängen, während die Rolling Stones oder Helene Fischer im Extremstfall enorm profitieren könnten…