Grünen-Chefin Baerbock weist Kretschmann-Äußerung zurück
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, hat die jüngsten Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zu den Aussichten der Grünen bei der Bundestagswahl 2021 zurückgewiesen. „Es geht ja nicht um Träumereien, sondern um demokratische Alternativen“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Das ist Sinn und Zweck von Demokratie.“
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Baerbock fügte hinzu: „Niemand hat ein Abo aufs Kanzleramt. Wir haben als Partei klare politische Ziele und den Willen, sie zu erreichen. Und ich habe keine große Neigung, uns als Juniorpartner von irgendwem einpreisen zu lassen, auch nicht von der Union.“ Auf die Frage, wann Kretschmann aufhöre, den Grünen in die Parade zu fahren, antwortete sie: „Ach wissen Sie, alle Parteien haben doch Ministerpräsidenten mit eigenen Meinungen. Das halten wir aus.“ Baerbocks Co-Vorsitzender Robert Habeck hatte zuletzt in der ARD erklärt, er sei nicht bereit, der Union Platz eins bei der Bundestagswahl zu überlassen. Baerbock und Habeck weigern sich überdies, sich auf eine schwarz-grüne Koalition festzulegen. Kretschmann sagte daraufhin der Wochenzeitung Die Zeit: „Ich hoffe, dass es nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr zu einer schwarz-grünen Koalition kommt.“ Ein Modell unter grüner Führung und nach baden-württembergischem Vorbild hält er dagegen für unrealistisch: „Das sehe ich derzeit nicht“, sagte der Regierungschef. „Ich finde, wir sollten auch aufhören, davon zu träumen. Die Zahlen sind einfach nicht da.“
Foto: Winfried Kretschmann, über dts Nachrichtenagentur
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