Nachrichten

CSU will im Wahlkampf mit Strauß-Plakaten die AfD bekämpfen

Franz Josef Strauß (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

München (dts Nachrichtenagentur) – Die CSU will im aktuellen Landtagswalkampf die AfD mit Wahlplakaten, auf denen die 1988 verstorbene Parteilegende Franz Josef Strauß zu sehen ist, bekämpfen. Speziell in Hochburgen der rechtspopulistischen Partei sollen die Strauß-Plakat aufgehängt werden.

Anzeige

Als Begründung für diesen ungewöhnlichen Wahlkampfschritt sagte CSU-Chef Markus Söder der „Bild am Sonntag“: „Franz Josef Strauß hätte die AfD wegen ihres Pro-Putin-Kurses als fünfte Kolonne Moskaus bezeichnet und konsequent bekämpft.“ Sie sei keine Alternative, sondern eine Gefahr für Deutschland. „Die AfD will aus EU und Nato austreten, damit würde sie Deutschlands Wirtschaft massiv schwächen und unsere Sicherheit gefährden“, so Söder weiter. Tatsächlich hatte die AfD auf ihrem Parteitag in Magdeburg heftig um diese Fragen gerungen, sich aber am Ende eine Reform der EU ins Europawahlprogramm geschrieben anstatt eine Abschaffung, auch ein Nato-Austritt wird von ihr aktuell nicht ernsthaft verfolgt.

Foto: Franz Josef Strauß (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Ukraines Außenminister glaubt weiter an Erfolg der Gegenoffensive

Nächster Artikel

Kanzlerkandidatur der Union: Laumann stärkt Merz den Rücken

2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    19. August 2023 um 23.44 — Antworten

    „Wer noch einmal eine Waffe in die Hand nimmt dem soll die Hand abfallen.“ sagte ein Franz Josef Strauß 1949. Später bestritt er das und versuchte diese Äußerung zu relativieren,
    Franz Josef Strauß war etwas später der erste Verteidigungsminister der Bundesrepublik und an der Wiederbewaffnung Westdeutschlands maßgeblich beteiligt.
    „Sommer 1983: Die Nachricht über den Milliardenkredit der Bundesrepublik für die DDR schlug wie eine Bombe ein.“ Quelle BR.
    „„Franz Josef Strauß hätte die AfD wegen ihres Pro-Putin-Kurses als fünfte Kolonne Moskaus bezeichnet und konsequent bekämpft.“ sagt die CSU heute. Hätte er, der doch der DDR diese Kredite beschaffte?

    „Starfighter-Affäre
    Insgesamt 916 Abfangjäger der Typs „Starfighter“ setzt die Bundeswehr in den Jahren 1960 bis 1991 ein. Knapp ein Drittel (269 Maschinen) stürzt ab, 116 Piloten verunglücken tödlich, was dem Jet den Spitznamen „Witwenmacher“ einbringt. Schuld sind technische Probleme. Strauß gerät in die Kritik, weil er sich entgegen der Meinung mancher Experten, die statt der Anschaffung der US-Maschine den Kauf eines französischen „Mirage“-Jets empfohlen hatten, für den Starfighter aussprach – wohl auch, weil der US-Jet mit Atomwaffen hätte ausgestattet werden können. Später wird bekannt, dass der Hersteller Lockheed an andere Käufer Schmiergelder bezahlt hatte, was die Frage aufwirft, ob auch Strauß Bestechungsgelder angenommen hat („Lockheed-Affäre“). Dies kann nie bewiesen werden.“ Quelle: Tagesspiegel

    Also, mal ganz im Ernst, so ein zwielichtiger – wenn nicht gar krimineller – Charakter (Spiegel-Affaire – Rücktritt, wenig später war er wieder da. Unionsparteien eben.) soll jetzt den Wahlkampf in Bayern für die CSU voran bringen? Na ja, die Mehrheit der Bürger scheint ja oft und schnell zu vergessen – oder sich gar nicht erst ernsthaft zu informieren…

  2. Cornelia Sämann
    20. August 2023 um 12.41 — Antworten

    Êndlich offenbart sich die völlige Ideenlosigkeit und komplette Perspektivlosigkeit der CSU! Mit antiquiertem Flashback zurück in eine selbstherrliche, düster-schwarze Zukunft! Willkommen – oder besser – „Saludos Amigos!“ in der Welt des übersteigerten egoistischen Machtanspruchs der CSU. Ausgeblendet werden all die Affären, Machtmissbrauch und Schmutzeleien von CSU-Politikern seit Jahrzehnten. Hier spannt sich der Bogen weit von Strauß bis heute: Bäder-Affäre, Amigo-Affäre, Modellauto-Affäre Mollath-Skandal, Verwandten-Affäre, unsaubere Maskendeals, Zukunftsmuseumsaffäre, Milliarden-Maut-Debakel…..
    Vielleicht verwechselte Herr Söder aber auch die Plakatwände des Freistaats in nostalgischer Verklärung mit der Wand seines Jugendzimmers an der ein Fan-Plakat von FJS gepinnt war.
    Diese Plakataktion wirft die Frage auf, ob eine derart rückwärts gewandte Partei die Probleme der Zukunft tatsächlich in der Lage ist zu lösen.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.