Ärztepräsident will schnellere Impfung für Praxis-Mediziner

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat eine schnellere Corona-Impfung der niedergelassenen und ambulant tätigen Ärzte gefordert. Die Praxisärzte müssten auf der Prioritätenliste der Bundesregierung weiter vorn stehen, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).
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Besonderen Schutz benötigten auch ambulant tätige Ärzte und ihre Mitarbeiter, sagte Reinhardt. „Sie behandeln nicht nur in großer Zahl Hochrisikopatienten, sie stehen auch bei der Versorgung von Corona-Infizierten in der ersten Reihe. Trotzdem rangieren sie auf der Prioritätenliste für die Schutzimpfungen bisher weiter unten“, so der Präsident der Bundesärztekammer. Das sei für die Bewältigung der Pandemie riskant, denn die Praxen bildeten einen wichtigen Schutzwall für die ohnehin schon stark belasteten Kliniken.
„Damit dieser Schutzwall keine Risse bekommt und krankheitsbedingte Ausfälle vermieden werden, sollten auch die niedergelassenen Ärzte und ihre Mitarbeiter so frühzeitig wie möglich gegen das Coronavirus geimpft werden“, sagte Reinhardt. Aus ärztlicher Sicht sei es richtig und notwendig, Menschen ab 80 Jahren und Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen besonders frühzeitig zu impfen. Gleiches sollte für alle Beschäftigten in der unmittelbaren Patientenversorgung gelten. Er schränkte jedoch ein: „Eine trennscharfe Abgrenzung, wer impfberechtigt ist und wer nicht, wird schon aus praktischen Gründen schwierig, weil das Personal in den Kliniken wegen der angespannten Versorgungslage stärker zwischen den Stationen rotiert als in normalen Zeiten.“
Foto: Ärztekammer, über dts Nachrichtenagentur
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