Theater

Staatstheater siegt mit „Kampf um Troja“

Das Oldenburgische Staatstheater feierte mit dem Schauspiel Kamp um Troja eine erfolgreiche Uraufführung.

Eine erfolgreiche Uraufführung mit „Kampf um Troja“.
Foto: Karen Stuke

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Oldenburg (vs) – Auch mit der zweiten Schauspielpremiere erlebte das neue Ensemble des Oldenburgischen Staatstheaters eine gefeierte Vorstellung in der ausverkauften Exerzierhalle. Wenn auch die Uraufführung von „Kampf um Troja“ in der Oldenburg-Fassung von Chef-Dramaturg Marc-Oliver Krampe und Regisseur Tim Tonndorf vom Regiekollektiv „Prinzip Gonzo“ inklusive Pause fast drei Stunden dauerte, musste das Premierenpublikum keinesfalls Durchhaltevermögen ob des textgewaltigen Stückes mitbringen.

Eingebettet in ein ausdrucksstarkes Multimedia-Spektakel sorgen die Schauspieler Jens Ochlast (mit Freude wieder an alter Wirkungsstätte), Lisa Lopt und Maximilian Pekrul (mit seinem ersten Engagement) sowie die Puppenspieler Emilie Jedwab-Wroclawski, Christoph Levermann und Stefano Trambusti für einen zeitgemäßen, visuellen und akustischen Leckerbissen, der weit entfernt ist von einer langatmigen antiken Erzählung.

Leicht klamaukig und überdreht beginnt zwar der Theaterabend, der mit zeitgemäßen Anspielungen und Witzen angereichert wird und dadurch aber gleich zu Beginn die Route erkennen lässt. Allmählich nimmt die Dramatik der Geschichte aber ihren Lauf und es wird zunehmend ernster, ohne aber an Unterhaltungswert zu verlieren. Die drei Schauspieler verkörpern ausdrucksstark die fast unzähligen griechischen und trojanischen Helden, die im Kampf um die entführte Schönheit Helena alle Register der Kriegskunst mit Verleumdung, Verrat, Hinterhalt, Sex und Mord ziehen. Die zahlreichen Götter werden von drei an der Berliner Ernst-Busch-Schule studierten Puppenspieler verkörpert, die in ihrem Spiel mit den selbst entworfenen und gebauten Puppen weit über das Maß des „normalen“ Puppenspielers hinausgehen. Fast unmöglich ist zu Beginn des Stückes zu erkennen, wer Schauspieler und wer Puppenspieler ist. In rasantem Tempo werden Figuren, Charaktere und Stimmen gewechselt, unterstützt durch gekonnten Einsatz von Licht, Ton und Video.

Gespielt wird auf einem raumfüllenden Stahl- und Drahtseilgerüst (Bühne und Kostüm: Anna Bergemann), das fast wie ein abstraktes Kunstobjekt wirkt, alle Spielorte wie Troja, Zeltlager, Frontlinie oder das Meer in sich vereint und von den Schauspielern beim Bespielen reichlich körperlichen Einsatz abverlangt. Neben den technischen Abteilungen, die durch die Inszenierung gefordert waren, stellt auch die Maskenbildnerei erneut ihr Können unter Beweis. Griechischen Vasen ähnelnd, sind alle Akteure komplett in schwarz (mit aufwendiger Airbrush-Technik) geschminkt und gekleidet, unterbrochen von weißen und orangefarbenen Streifen und Ornamenten.

Begeisterter Applaus und Bravo-Rufe für die sechs Darsteller, die ausnahmslos alle Register der Schauspielkunst ziehen und auf ganzer Linie überzeugen. Auch das Regieteam wird vom Premierenpublikum gefeiert.

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1 Kommentar

  1. Uli
    8. Oktober 2014 um 22.04 — Antworten

    Das war großer Mist.
    Mir hat es überhaupt nicht gefallen. Schauspieler waren gut aber die Geschichte und die Requisiten waren eine Zumutung.

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