Kultur

Tanztage: Die Welt des Tanzes in Oldenburg

Das Beijing Dance Theater ist bei den 15. Internationalen Tanztagen zu Gast und zeigt am 21., 22. und 23. März im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters seine Choreographie „Requiem / Manolita Chen”.

Das Beijing Dance Theater ist bei den 15. Internationalen Tanztagen zu Gast und zeigt am 21., 22. und 23. März im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters seine Choreographie „Requiem / Manolita Chen”.
Foto: Liu Ruirui

Oldenburg (vs) Nach vier Jahren Pause ist es endlich wieder soweit: Die 15. Internationalen Tanztage vom 17. bis 26. März 2023 im Oldenburgischen Staatstheater stehen in den Startlöchern. Bevor sich aber zur Festivaleröffnung im Großen Haus der Vorhang für die Compagnie „Système Castafiore“ aus Frankreich öffnet, haben Kurator Burkhard Nemitz und das gesamte Team des Staatstheaters noch reichlich zu tun. Vor allem die organisatorischen und technischen Abläufe der zwölf internationalen Tanzcompagnien müssen noch genau koordiniert werden, um einen reibungslosen Ablauf für alle Beteiligten zu gewährleisten. „Die Visa der Compagnien sind alle vorhanden, jetzt fehlen nur die genauen Ablaufpläne, um die Probenarbeiten zu koordinieren. Wir müssen genau schauen, wer wann anreist und wo geprobt wird“, sagt Burkhard Nemitz im Gespräch mit der OOZ, der die Internationalen Tanztage kuratiert und dabei von einem „enormen Aufwand für die Technik und das gesamte Personal des Theaters“ spricht.

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Bei den meisten Compagnien geschieht der Auf- und Abbau an einem Tag, es sind aber auch Gruppen dabei, bei denen erst die Technik anreist und die Bühne einrichtet, bevor am Folgetag die Tänzerinnen und Tänzer anreisen. So verhält es sich auch bei „Système Castafiore“, die am Eröffnungswochenende im Großen Haus dreimal ihre Choreographie „Théorie des Prodiges“ („Theorie der Wunder“) zeigt. Die Anreise erfolgt bereits am 15. März und am 16. März wird aufgebaut. „Da sich jetzt ergeben hat, dass der Orchestergraben nicht bespielt wird, ist wieder ein kleines Kartenkontingent frei geworden“, freut sich Burkhard Nemitz und weist darauf hin, dass es für ein paar Vorstellungen verschiedener Compagnien noch Eintrittskarten gibt. Bei dem Eröffnungsabend kommt das Publikum in den Genuss, eine einmalige Produktion in multidimensionaler 3D-Technik zu sehen, die nach den Worten des Festivalleiters ein „ganz neues Genre“ darstellt, das es in dieser Art noch nicht gegeben hat.

Mavin Khoo aus Malaysia verbindet in seinem Solo „Bharatanatyam“ (20. und 21. März, ExHalle) sowie in seinem Duett „Man [or] God“ (22.,23. und 24. März, ExHalle, Deutschlandpremiere) die östliche und westliche Tanzwelt.

Mavin Khoo aus Malaysia verbindet in seinem Solo „Bharatanatyam“ (20. und 21. März, ExHalle) sowie in seinem Duett „Man [or] God“ (22.,23. und 24. März, ExHalle, Deutschlandpremiere) die östliche und westliche Tanzwelt.
Foto: Ambra Vernuccio

Tanztage wollen den Horizont für neue Sichtweisen öffnen

Das Festival musste 2021 Pandemie bedingt verschoben werden, aber Burkhard Nemitz freut sich, dass fast alle der bereits 2020 gebuchten Gruppen zugesagt haben: „Da wir frühzeitig den Termin für Oldenburg bekanntgegeben haben, konnten die Compagnien entsprechend planen“. Einige der Gäste, die von weit her anreisen, befinden sich dann auf Tournee und konnten Oldenburg entsprechend einplanen. Dabei zeigen sie auch fast alle ihre damals ausgewählten Choreographien. „Ich will bei meinem Programm bleiben“, hat sich der Festivalleiter damals gesagt. „Ich frage nicht bei Agenturen, was die anbieten und stelle danach ein Programm zusammen, sondern habe Choreographien gesucht, die zu meinem Konzept passen“. Burkhard Nemitz hat sich bereits bei der Idee zu den 15. Internationalen Tanztagen in Zeiten der globalen Verunsicherung mit der Frage beschäftigt „Was sind die Probleme dieser Welt?“, „Was stimmt nicht mit unserer Welt?“ sowie „Was verbindet uns und was unterscheidet uns?“.

Bei der Zusammenstellung des Programms war es nach seinen Worten auch hilfreich, dass er alle Compagnien persönlich und deren künstlerischen Zugang zu ihren Arbeiten kennt und diese ihn schon lange begleiten. Mit dem Festival wolle man „den Horizont öffnen für neue Sichtweisen, für Fantasie, für unsere Vergangenheit und unser Sein“. „Ob das, was man sich ausdenkt, bei den Zuschauerinnen und Zuschauern auch ankommt, weiß man nie vorher. Aber wenn sich die Begeisterung auf das Publikum überträgt, geht das runter wie Öl“, so Burkhard Nemitz, der zum letzten Mal die Tanztage am Oldenburgischen Staatstheater kuratiert. Wie es in zwei Jahren, mit der dann auch neuen Intendanz, weitergeht, wisse er nicht. Aber, dass diese Tanztage, mit dem seit seinem ersten Engagement im Jahr 2015 nicht gestiegenen Etat und Dank zahlreicher Sponsoren überhaupt stattfinden können, sei ein „Plädoyer für die Tanztage in Oldenburg“.

Alle Termine, Informationen zu den Compagnien und Eintrittskarten gibt es unter www.staatstheater.de. Die 15. Internationalen Tanztage in Oldenburg werden ergänzt durch Workshops der Compagnien. Zum kostenlosen Rahmenprogramm gehören auch drei Konzerte, ein Salsa-Abend in der Theaterbar sowie zwei Partys im Glashaus.

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