Cinemaxx: Bjarne Mädel präsentiert „Sörensen fängt Feuer“
Oldenburg (vs) Schon eine halbe Stunde vor Einlass warteten die ersten Fans vor dem Oldenburger Cinemaxx, um die Oldenburg-Premiere des TV-Krimis „Sörensen fängt Feuer“ mit Regisseur und Hauptdarsteller Bjarne Mädel zu erleben. Der Hamburger Schauspieler, auch bekannt als preisgekrönter „Tatortreiniger“ und Dorfpolizist in „Mord mit Aussicht“, ließ es sich nicht nehmen, seinen zweiten Film nach seinem vielfach ausgezeichneten Regiedebüt „Sörensen hat Angst“, persönlich in Oldenburg vorzustellen. Mitgebracht hatte er die Hauptdarstellerinnen Katrin Wichmann, Liv Clasvogt, den Drehbuch- und Romanautor Sven Stricker sowie die Kollegen/innen des Produktionsteams vom Norddeutschen Rundfunks (NDR). Auch der Intendant des NDR, Joachim Knuth, wollte sich die zweite öffentliche Kinopremiere im direkten Umland der Drehorte wie Varel, Dangast und Brake nicht entgehen lassen. Der ausverkaufte Kinosaal, sowie das große Medienaufgebot, inklusive Liveschaltung im NDR-Fernsehen, waren Zeichen genug, wie beliebt Bjarne Mädel ist und wie besonders die Rolle des von Angstzuständen verfolgten und einsamen Kommissars Sörensen fasziniert. Es mache ihm großen Spaß, gebrochene Figuren zu spielen bei denen aber die Hoffnung immer mitschwingt, so Bjarne Mädel im Vorgespräch.
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Wie schon beim Regiedebüt „Sörensen hat Angst“ aus dem Jahr 2021 ermittelt Bjarne Mädel in seinem neuen Film „Sörensen fängt Feuer“ in der imaginären friesischen Kleinstadt Katenbüll. Endgültig geflüchtet aus Hamburg, versucht er in der friesischen Weite seine Ruhe und seinen Frieden mit sich zu finden. In dem abgelegenen Ort hinterm Deich trifft er auf ein Vielzahl von ganz eigenwilligen und skurrilen Charakteren und eine religiöse Sekte zwischen Verschwörungen, Verschwiegenheit und Mord. Stand in seinem ersten Film seine Angststörung im Vordergrund, ist in seiner neuen Arbeit die Einsamkeit das vorherrschende Thema. Diese betrifft aber diesmal nicht nur den Kommissar selbst, sondern gleich eine ganze Reihe der Protagonisten. Aber er wäre nicht Sörensen, wenn seine unkonventionellen Ermittlungen nicht auch von staubtrockenem Humor und feinster Situationskomik geprägt wären, die vom Publikum gefeiert werden aber bei denen zeitweise auch das Lachen im Hals stecken bleibt. So bringt Bjarne Mädel das Kinopublikum aber auch beim Nachgespräch mit seinen Äußerungen über das vermeintlich graue und triste Brake erneut zum Lachen.
Tabuthemen Angst und Einsamkeit öffentlich machen
Das Ensemble agiert auch im zweiten Film wie aus einem Guss und die Pointen fliegen dem Publikum förmlich um die Ohren. Sörensen versucht sich mit Humor über Wasser zu halten ohne zu vergessen, dass die Themen Angststörung und Einsamkeit von großer gesellschaftlicher Relevanz sind, die es gilt in die Öffentlichkeit zu tragen. Wie Bjarne Mädel sagt, handelt es sich dabei immer noch um tabuisierte Themen. Wobei bei aller Komik die Tragik des Falles und die persönlichen Umstände der Akteure und die Tiefe der Figuren nie außer Acht gelassen werden und ihren Raum bekommen. Dafür sorgt neben der herausragenden darstellerischen Fähigkeiten aller Darsteller auch wieder die hervorragende Kameraarbeit von Kristian Leschner, der es schafft die Charaktere hautnah erlebbar zu machen. Der für eine Fernsehproduktion völlig überraschend neue Weg das Filmensemble zum Ende des Films wie in Theaterszenen agieren zu lassen, trägt weiter zum Prädikat „sehr sehenswert“ bei.
Info
„Sörensen hat Angst“ und „Sörensen fängt Feuer“ sind in der ARD-Mediathek zu sehen. Die TV-Erstausstrahlung von „Sörensen fängt Feuer“ ist am Mittwoch, 18. Oktober, 20.15 Uhr, in Das Erste. Wiederholungen sind am Donnerstag, 19. Oktober, 00.15 Uhr bei Das Erste sowie am Sonntag, 22. Oktober, 20.15 Uhr bei One.
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