Ausstellung

Sonderausstellung: Madonna, Manta, Mauerfall

Kurator Dr. Michael Reinbold freut sich über das Original-Plakat zum „Nirvana“-Konzert in Oldenburg im Jahre 1989. Dazu gibt es eine Original-Eintrittskarte, die Bühnenanweisung sowie ein Merchandising-T-Shirt der Band zu sehen.

Kurator Dr. Michael Reinbold freut sich über das Original-Plakat zum „Nirvana“-Konzert in Oldenburg im Jahre 1989. Dazu gibt es eine Original-Eintrittskarte, die Bühnenanweisung sowie ein Merchandising-T-Shirt der Band zu sehen.
Foto: Sven Adelaide

Oldenburg (vs) Wer die 1980er Jahre bewusst erlebt hat, weiß wovon die Rede ist, wenn Schlagwörter, Ereignisse oder Skandale wie Mauerfall, Tschernobyl, Friedensbewegung, Hitler-Tagebücher, Volkszählung, Neue Deutsche Welle und Zauberwürfel zur Sprache kommen. Diese bunte, illustre und auch bewegende Zeitreise mit Original-Objekten jenes Jahrzehnts bietet das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg ab diesen Sonntag, 25. November, wenn um 11.30 Uhr die Sonderausstellung „Madonna, Manta, Mauerfall. Die achtziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland“ im Schloss eröffnet wird.

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„Eine Bildermaschine setzt sich in Gang, wenn diese Schlagwörter fallen“, sagt Museumsdirektor Prof. Dr. Rainer Stamm. Nach seinen Recherchen ist das Oldenburger Haus bisher das einzige Museum in Deutschland, das auf die Epoche der 80er zurückblickt. „Diese Ausstellung bietet Flashback-Momente und soll emotional mitnehmen“, so Pressesprecherin Gabriele Labatzki. Nach den Worten von Kurator Dr. Michael Reinbold soll eine „kulturhistorische Spurensuche“ inszeniert werden, die „nicht nur ein Jahrzehnt historisch beleuchtet, sondern ein Lebensgefühl in Erinnerung bringt“.

Rund 350 Objekte werden im Erdgeschoss auf rund 450 Quadratmetern gezeigt. Darunter sind Gegenstände aus den Depots des Museums sowie zahlreiche Leihgaben von anderen Museen, Kultureinrichtungen sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Dr. Michael Reinbold freut sich besonders über die vielen Leihgaben und seltenen Sammlerstücke von Bürgerinnen und Bürgern. Bereits bei der 1970er Jahre-Schau hätten ihn viele Besucher angesprochen und Objekte angeboten, sollte es zu einer Fortsetzung dieser Ausstellungsreihe kommen. Vor zehn Jahren begann das Museum diese Serie mit den 1950er Jahren. Was bei diesen Ausstellungen besonders schön zu beobachten sei, dass „wildfremde Menschen bei den Exponaten ins Gespräch kommen und dass ist das Beste was im Museum passieren kann“, so der Kurator.

Klaus Lage unterschreibt seine Erfolgs-LPs

Musiker Klaus Lage (rechts) übergibt vor der Eröffnung der Sonderausstellung „Madonna, Manta, Mauerfall. Die achtziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland“ im Oldenburger Schloss zwei handsignierte LPs an Museumsdirektor Prof. Dr. Rainer Stamm.

Musiker Klaus Lage (rechts) übergibt vor der Eröffnung der Sonderausstellung „Madonna, Manta, Mauerfall. Die achtziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland“ im Oldenburger Schloss zwei handsignierte LPs an Museumsdirektor Prof. Dr. Rainer Stamm.
Foto: Volker Schulze

Thematisch umfasst die Ausstellung die Bereiche Politik und Gesellschaft, Jugendkultur, Spitzensport, Design, Mode, Kino und Fernsehen sowie Spielzeug. Die Kunst fehlt, bis auf wenige Bilder, aus Platzgründen. Das Thema Musik bekommt ebenfalls seinen Raum. Zur Pressekonferenz konnten die Ausstellungsverantwortlichen den deutschen Musiker Klaus Lage begrüßen, der die 1980er Jahre als „sein kommerziell erfolgreichstes und sehr prägendes Jahrzehnt“ beschreibt. Mit seiner „bodenständigen Rockmusik“ hob er sich allerdings von den vielen schrillen und größtenteils kurzlebigen Figuren und Musikgruppen der Neuen Deutschen Welle ab. Zwei seiner Erfolgs-LPs mit Autogramm übergab der Musiker für die Ausstellung an Prof. Dr. Rainer Stamm. Klaus Lage erinnert sich in seinem Gespräch auch an ein Konzert in einen Oldenburger Jugendzentrum im Jahr 1982. Bis heute ist der in Bremen lebende Musiker noch aktiv und am 27. Februar 2019 solo in der Kulturetage zu erleben. Eine Pauke von Trio, die Lederjacke von Udo Lindenberg, die der Deutschrocker Erich Honecker übergab und seltene Original-Relikte von der Grunge-Band „Nirvana“, die 1989 in Oldenburg ein Konzert gaben, sind ebenfalls zu sehen.

Oldenburger Computer Museum

Für dieses Jahrzehnt tritt erstmals auch die Computer- und Kommunikationstechnologie in Erscheinung. Für die Ausstattung zu diesem Ausstellungsbereich bedankt sich Dr. Michael Reinbold besonders beim Oldenburger Computer Museum, das zahlreiche Exponate zur Verfügung gestellt hat und die Möglichkeit bietet, Computerspiele auch auszuprobieren.

Begleitprogramm

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Workshops, Kinderkursen und einem Schulprogramm. Ein reich bebilderter Katalog ist ebenfalls erschienen. Alle Veranstaltungen sind in der Ausstellungsbroschüre und unter www.landesmuseum-ol.de zu finden. Die Ausstellung ist bis zum 24. Februar zu sehen.

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