Handwerk in guter Stimmung
Stellten die HWK-Konjunkturumfrage vor: Klaus Hurling, Heiko Henke (hinten, von links) und Manfred Kurmann (vorne rechts). Handwerksunternehmer Ulrich Schmidt (vorne links) bestätigte das Ergebnis.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (zb) – Die Stimmung im regionalen Handwerk ist erfreulich. Das besagt die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK) Oldenburg, die gestern von Handwerkspräsident Manfred Kurmann gemeinsam mit HWK-Hauptgeschäftsführer Heiko Henke und Betriebsberater Klaus Hurling vorgestellt wurde.
88 Prozent der befragten Unternehmen im Kammerbezirk beurteilen ihre Lage als positiv (33 Prozent gut, 55 Prozent befriedigend). „Damit wird der hohe Vorjahreswert trotz der leichten gesamtwirtschaftlichen Eintrübung annähernd erreicht“, freute sich Kurmann. Die Zulieferer der Industrie, hier vor allem im Metallbereich, spüren leichte Einbußen wegen des Ukrainekonflikts, auch das Bauhandwerk erreichte keine Spitzenwerte mehr und bewegt sich auf dem Niveau des Gesamtdurchschnitts. Dagegen befinden sich das Gesundheitshandwerk und die Friseure spürbar im Aufwind.
„Wir stellen fest, dass sich das Geschäftsklima in den konjunkturorientierten Handwerken leicht beruhigt, gleichzeitig verbessert sich die Lage bei den konsumorientierten Handwerken insgesamt spürbar, weil eine gute Arbeitsmarktsituation, niedrige Zinsen und Inflation den privaten Konsum ankurbeln“, fasste Kurmann zusammen. Henke betonte, dass sich das Handwerk im Oldenburger Land mit seinen 12.400 Betrieben und 65.000 Beschäftigten erneut als robust und flexibel erwiesen habe. „Es entfaltet auch gegenwärtig trotz leicht schwächelnder Konjunktur stabilisierende Wirkung“, erklärte er und führt das auf die Kleinstruktur der Betriebe zurück. „Sie passen sich neuen Gegebenheiten schnell an, weil sich keine Globalplayer und überwiegend regional tätig sind.
Ulrich Schmidt, Geschäftsführer der Schmidt-Fenster GmbH aus Visbeck, bestätigte das. „Die Stimmung ist sehr gut, die aufkommenden Klagen der Wirtschaft können wir so nicht nachvollziehen“, sagte er und sprach von einem zunächst „euphorischen Jahresbeginn 2014. Die Aufträge überschlugen sich und lagen zweistellig über Vorjahresniveau, was in der Baubranche auf den nicht vorhandenen Winter zurückzuführen war. Wir sprachen nur noch über Kapazitätsengpässe. Im Sommer setzt eine spürbare Zurückhaltung ein, die die Branche verunsichert hat. Nach Ende der Sommerferien hat die Auftragslage wieder stark angezogen, so dass wir mit einem einstelligen Zuwachs am Jahresende rechnen.“
„Wenn die Leitzinsen so niedrig bleiben wie bisher, wird die positive Entwicklung sich fortsetzen“, ist Kurmann überzeugt. Die Menschen würden in vorhandene Werte investieren und dabei sehr stark auf Qualität achten. „Wertigkeit und Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund“, sagte er und sieht das Handwerk weiterhin auf einem sehr guten Weg.
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