Xiaoxiang Zhu erhält 10.000 Euro
Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE, überreichte den Helene-Lange-Preis in Gegenwart von (von links) Dr. Stefanie Abke, Geschäftsführerin der EWE-Stiftung, Bernd Siebenhüner und Cornelia Rundt an Xiaoxiang Zhu.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (zb) – Dr. Xiaoxiang Zhu von der TU München hat Mittwochabend in Oldenburg den mit 10.000 Euro dotierten Helene-Lange-Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen in MINT-Disziplinen von der EWE Stiftung in Kooperation mit der Universität Oldenburg verliehen bekommen. 63 Frauen aus ganz Deutschland hatten sich beworben.
Die gebürtig aus China stammende Zhu leitet seit 2013 eine Helmholtz-Hochschulnachwuchsgruppe an der TU München und dem Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie hat bisher mehr als zehn nationale und internationale Forschungsprojekte geleitet oder war maßgeblich daran beteiligt.
„Die habilitierte Geowissenschaftlerin hat die Jury durch ihre herausragenden Erfolge in Forschung und Lehre beeindruckt. Insbesondere die von ihr entwickelten Verfahren, mit denen aus Satellitendaten anwendungsorientierte Geoinformationen abgeleitet werden, könnten sich auch für die zivile Sicherheit, das Ressourcenmanagement, die Kartographie, Geophysik und Katastrophenhilfe künftig als wegweisend herausstellen“, erklärte Dr. Werner Brinker, EWE-Vorstandsvorsitzender.
Cornelia Rundt, Niedersachsens Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, hält den Preis für einen wichtigen Wegbereiter für Frauen in MINT-Berufen. „Wir brauchen viel mehr weibliche Vorbilder, damit Mädchen und junge Frauen Interesse und Lust an MINT-Fächern entwickeln“, meinte sie in ihrer Rede. Frauen hätten sich zwar einen Platz in Wissenschaft und Wirtschaft erobert, das Rollenverständnis sei jedoch bei vielen Menschen veraltet. Die Ministerin sprach sich deshalb wiederholt für eine Quote aus, um Frauen in MINT-Berufen zu platzieren. „Es ist doch eine zutiefst menschliche Eigenschaft, ähnliche Menschen zu fördern“, begründete sie ihre Haltung. Sie warnte davor, talentierte Frauen als „Ersatzreserve oder Lückenfüller“ zu betrachten.
Tatsächlich sind unter den Hochschulabsolventen in Niedersachsen rund 60 Prozent Frauen. Betrachtet man allein die MINT-Fächer sinkt ihr Anteil auf 30 Prozent. Je höher der Karriereweg geht, umso seltener trifft man Frauen in MINT-Fächern an. Die 30-jährige Zhu solle anderen Frauen Mut machen und dazu beitragen, dass Wissenschaft auch ein weibliches Gesicht bekommt, erklärte Professor Dr. Bernd Siebenhüner, Vizepräsident für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Qualitätsmanagement der Universität Oldenburg.
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