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Hackspace „Mainframe“: Tüftlerwerkstatt für alle

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Dr. Gerd Schwandner, Dr. Anna Meincke und der KtT-Vereinsvorsitzende Patrick Günther (von links) mögen kreative und innovative Köpfe.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am) Der Verein Kreativität trifft Technik (KtT) zieht mit seinem Hackspace „Mainframe“, dem „FAB-O-LAB“ und der „Schnittstelle“ in das alte Postgebäude, Bahnhofsplatz 10 (2. Etage), um. Bereits gestern stellten die Tüftler vom FabLab Oldenburg das neue Projekt „Fabulé“ vor, das vom KtT getragen wird. Die Metropolregion Nordwest fördert die Fabriklabore in Oldenburg und in Bremen.

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Vor der eigentlichen Eröffnung der KtT-Vereinsräume wurde am gestrigen Mittwoch das Projekt „Fabulé – FabLabs als kreative Umgebung für Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung“ vorgestellt. Die Fabriklabore bieten Zugang zu High-Tech-Werkstätten mit 3D-Drucker, Lasercutter, CNC-Fräse und Styroporschneider, Maschinen, die bisher in der Regel nur in großen Firmen verfügbar waren.

Fabulé Oldenburg Vorstellung: Patrick Günther, 1. Vorsitzender des Kreativität trifft Technik e.V.; Ina Lehnert-Jenisch, Wirtschaftsförderung, Stadt Oldenburg; Roland Hentschel, stellvertretender Amtsleiter Wirtschaftsförderung, Stadt Oldenburg; Prof. Dr. Ira Diethelm, Carl von Ossietzky Universität, Fakultät II – Didaktik der Informatik; Ingo Schinz, Technik-Lehrer am BZTG und Mitglied im KtT e.V.; Dr. Anna Meincke, Geschäftsführerin der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.; Prof. Dr. Gerd Schwandner, Oberbürgermeister, Stadt Oldenburg.

von links: Patrick Günther, 1. Vorsitzender des Kreativität trifft Technik e.V.; Ina Lehnert-Jenisch, Wirtschaftsförderung, Stadt Oldenburg; Roland Hentschel, stellvertretender Amtsleiter Wirtschaftsförderung, Stadt Oldenburg; Prof. Dr. Ira Diethelm, Carl von Ossietzky Universität, Fakultät II – Didaktik der Informatik; Ingo Schinz, Technik-Lehrer am BZTG und Mitglied im KtT e.V.; Dr. Anna Meincke, Geschäftsführerin der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.; Prof. Dr. Gerd Schwandner, Oberbürgermeister, Stadt Oldenburg.
Foto: Anja Michaeli

Das Projekt „Fabulé“ wird mit 90.000 Euro gefördert. „Das ist ein Startkapital, um mehr Außenwirkung zu erreichen – auch kreative Köpfe aus den Landkreisen“, so Dr. Anna Meincke, Geschäftsführerin der Metropolregion Bremen-Oldenburg. Die FabLabs stehen nicht nur Studierenden, sondern auch Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Interessenten aus der Wirtschaft offen. Bei „Fabulé“ geht es darum, Know How und Technik zur Verfügung zu stellen.

An den Entwicklungen von Bausätzen, die ohne Copyright frei zugänglich im Netz veröffentlich werden, würde weltweit weitergearbeitet werden, so Patrick Günther, 1. Vorsitzender des Vereins KtT. „Das bekommt aber niemand außerhalb der Szene mit. Es ist quasi ein Geheimwissen“. Deshalb planen die FabLabs Oldenburg und Bremen im Rahmen des Projektes unter anderem „Show & Tell“: Video-Dokumentationen von Neuentwicklungen, die bei YouTube abgerufen werden können. Zudem werden Workshops und Fortbildungsmaßnahmen angeboten. „Mit ‚Fabulé‘ können wir neue Projekte anstoßen oder wie beispielsweise die ‚Summerschool für Lehrer‘ ein weiteres Mal anbieten“, so Patrick Günther. Ein Netzwerk von Schule, Wirtschaft und Wissenschaft soll entstehen.

„Hier fühle ich mich gleich wohl“, betonte Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner, der sich von der Tüftlerwerkstatt an „die alte Karlsruher Zeiten der New Economy 1998/99“ erinnert fühlt. Damals hätten – genau wie jetzt der Verein „Kreativität trifft Technik“ – junge kreative Firmen ihre ersten Krabbelversuche gemacht. In seiner Ansprache sagte er weiter, dass diese Aktivitäten „wunderbar zur Strategie der Neuaufstellung der Stadt“ passen, zu deren Kernthema die Unterstützung von Kreativität und Talenten zähle. „Das ist ein harter Standortfaktor“, so Schwandner, denn Talente seien wichtig für Firmen, gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Auch die Stadt sei in der Verantwortung solche Projekte insbesondere in der Startphase zu unterstützen. Außerdem seien hier die Unternehmen gefordert, in die kreativen Köpfe zu investieren. Dies sei ein Return of Investment (ROI), denn es gehe um die Mitarbeiter für morgen.

Das Projekt „Fabulé“ wird von der Metropolregion Bremen-Oldenburg gefördert. Weitere Unterstützer sind die Städte Oldenburg, Bremen und Delmenhorst, der Landkreis Osterholz, die Wachstumsregion Hansalinie und der Verein deutscher Ingenieure (VDI).

Für „Fabulé“ werden noch interessierte Firmen vom kleinen Handwerksbetrieb bis Großunternehmen gesucht. Bei Betriebserkundungen können Schülerinnen und Schüler intensiv die Betrieb kennenlernen. Weitere Fragen dazu beantwortet Patrick Günther unter Telefon 01 77 / 683 77 77 oder per E-Mail an pg@kreativitaet-trifft-technik.de.

Kreativität trifft Technik e.V.

Der Verein KtT, der 2011 gegründet wurde, startete seine Aktivitäten am elterlichen Wohnzimmertisch von Patrick Günther, der heute als 1. Vorsitzender fungiert. Von den Räumlichkeiten im „quARTier“ der Oldenburger Kulturetage über das Domizil in der Raiffeisenstraße mit rund 200 Quadratmetern richtet sich der Verein zurzeit am Bahnhofsplatz 10 ein. Zukünftig stehen den 90 Vereinsmitgliedern, Gästen und Workshopteilnehmern zirka 600 Quadratmeter zur Verfügung. „Diese Vergrößerung haben wir dringend gebraucht“, so Günther, denn man sei sich in den alten Räumen bereits gegenseitig auf die Füße getreten. Noch sei allerdings rund ein Jahr mit 700 Arbeitsstunden und 20.000 bis 30.000 Euro für Material notwendig, bis der Hackspace, das FAB-O-LAB und die „Schnittstelle“ fertiggestellt seien. Die Einweihung des neuen Hackspace wird in wenigen Tagen stattfinden.

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