Oldenburg

Wider die Gewalt

Am Freitag, 19. September, beteiligten sich die Gemeindemitglieder der DITIB Oldenburg Haci Bayram-Moschee im Anschluss an das muslimische Freitagsgebet an einer bundesweiten Mahnwache und Friedenskundgebung gegen Hass und Gewalt.

Vor dem Bittgebet sprach Hatice Koçak.
Foto: Anja Michaeli

Anzeige

Oldenburg (am) – Gestern beteiligten sich die Gemeindemitglieder der DITIB Oldenburg Haci Bayram-Moschee im Anschluss an das muslimische Freitagsgebet an einer bundesweiten Mahnwache und Friedenskundgebung gegen Hass und Gewalt. Rund 100 Menschen aus verschiedenen Gemeinden, der Verwaltung und der Politik waren der Einladung gefolgt. In ganz Deutschland hatten insgesamt rund 2000 Moscheen dazu aufgerufen.

In den letzten Monaten wurden in Deutschland fünf Moscheen und eine Synagoge angegriffen. Mehr als 80 Übergriffe mussten seit 2012 verzeichnet werden. Darunter auch die Haci Bayram-Moschee der DITIB Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Oldenburg in der Emsstraße, auf die Anfang September ein Brandanschlag verübt. Zwei Molotowcocktails waren gegen das Haus geschleudert worden. Es entstand ein geringer Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt. Bis heute konnte noch kein Täter ausfindig gemacht werden, und die Ermittlungen sind noch im Gange.

„Gotteshäuser sind Orte des Friedens und gehören besonders beschützt und verdienen einen besonderen Respekt. Wir dürfen nicht zulassen, dass extremistische Gruppen unser friedliches Zusammenleben stören. Wir rufen alle dazu auf, die Stimme gegen Rassismus zu erheben, gemeinsam einzustehen für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und dem Extremismus jeglicher Couleur eine Absage zu erteilen“, so der Gemeindevorsitzende Mehmet Aydin.

Die Integrationsbeauftragte Dr. Ayça Polat sagte, dass so ein Geschehen nicht typisch für Oldenburg sei. Nach der Tat habe sie mit den geschockten, aber besonnen Gemeindemitglieder gesprochen. Unverständnis äußerte Hatice Koçak, immer noch gebe es Beschimpfungen und Angriffe, „obwohl wir gemeinsame Werte vertreten“. In Vertretung für die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, setzte Staatssekretär Alptekin Kirci auf Austausch und Dialog: „Wo Vertrauen stattfindet, haben Vorurteile keinen Nährboden“.

Vorheriger Artikel

„Es gibt immer einen Weg“

Nächster Artikel

Soziale Energiewende gefordert

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.