Oldenburg

Sirenen-System wird wieder aufgebaut

Die Stadt Oldenburg will sich neben einem Mix aus verschiedenen Warninstrumenten bei der Sicherheit für die Bevölkerung auch wieder auf Alarmsirenen verlassen. Der nächste bundesweite Probe-Warntag findet am 8. Dezember statt.

Die Stadt Oldenburg will sich neben einem Mix aus verschiedenen Warninstrumenten bei der Sicherheit für die Bevölkerung auch wieder auf Alarmsirenen verlassen. Der nächste bundesweite Probe-Warntag findet am 8. Dezember statt.
Illustration: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Oldenburg (am/pm) Ereignisse wie die Flutkatastrophen haben gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes Warnsystem ist. Ein bundesweiter Probealarm vor zwei Jahren ist fehlgeschlagen. Jetzt bauen Städte und Gemeinde neben dem bestehenden Alarmsystemen wieder Sirenen auf, die in den 1990er Jahren abgebaut wurden. Auch die Stadt Oldenburg plant eine Erweiterung ihrer Warn-Infrastruktur durch moderne Sirenenanlagen.

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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe favorisiert für die Warnung der Bevölkerung einen Mix, der sich zusammensetzt aus dem sogenannten „Weckeffekt“, der die Menschen auf eine Gefahrenlage aufmerksam machen soll, und konkreten Warninformationen zur Gefahrenlage mit entsprechenden Handlungsempfehlungen. In der Stadt Oldenburg werden als Warnmedien die Smartphone-App Katwarn, eigene Social-Media-Kanäle sowie Online-Nachrichten-Dienstleister genutzt. Außerdem gibt es klassische Warnhinweise über Radio, Fernsehen und Zeitungen. Auch Lautsprecherdurchsagen sind möglich. Zusätzlich verfügt die Stadt Oldenburg über zwei mobile Sirenenanlagen. Jetzt sollen neue Alarmsirenen installiert werden.

Beim mit Kosten in Höhe von insgesamt 450.000 Euro veranschlagten Neuaufbau des Sirenensystems muss Oldenburg allerdings derzeit weitgehend ohne die erhofften Fördermittel auskommen. So hatte die Feuerwehr im vergangenen Jahr für das Stadtgebiet eine Grundstruktur mit 17 Sirenen für eine Sirenenalarmierung erstellt und beim Land Niedersachsen Fördermittel in Höhe von 184.450 Euro beantragt. Das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) hat indes nur die Förderung einer einzigen Sirene bewilligt – mit einer anteiligen Finanzierung in Höhe von 10.800 Euro. Die übrigen 16 Sirenen konnten aufgrund der begrenzten Mittel im Förderprogramm des Bundes nicht berücksichtigt werden. Der Verwaltungsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die sofortige Anschaffung dieser einen Sirenenanlage beschlossen, damit eine Auftragsvergabe noch in 2022 und Umsetzung in 2023 erfolgen kann.

Schallgutachten und sechs weitere Sirenen

Die Stadtverwaltung will nun ein Schallgutachten in Auftrag geben, um eine präzise Standort- und Leistungsbestimmung für die flächendeckende Sirenenwarnung zu erhalten. Außerdem soll die Beschaffung von weiteren sechs Sirenenanlagen ausgeschrieben werden, so dass die Möglichkeit erhalten bleibt, im Falle einer Neuauflage der Sirenenförderung durch den Bund weitere Fördergelder beantragen und erhalten zu können. Die Standortauswahl erfolgt auf Grundlage des Schallgutachtens. Dieser Vorgehensweise ist der Verwaltungsausschuss einstimmig gefolgt.

Bundesweiter Warntag

Der nächste bundesweite Warntag findet am 8. Dezember statt. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel.

Pünktlich um 11 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel wie z. B. Radio und Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps.

Die Teilnahme am bundesweiten Warntag ist freiwillig. Die Stadt Oldenburg wird sich nicht beteiligen. Allerdings wird die WarnApp Katwarn vom Bund gesteuert, so dass auch alle Oldenburgerinnen und Oldenburger, die die App installiert haben, eine Warnung erhalten werden.

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