Oldenburg

Notfalldose im Kühlschrank rettet Leben

Die neuen Notfalldosen sollRettungskräften den Zugang zu notwendigen Informationen erleichtern.

Die „coole“ Notfalldose kann Leben retten.
Foto: notfalldose.de

Oldenburg (am) Eine kleine Dose am richtigen Platz kann Leben retten. Heute haben Vertreter des Präventionsrates Oldenburg (PRO) und der Stadt Oldenburg die neuen Notfalldosen vorgestellt, die den Rettungskräften den Zugang zu notwendigen Informationen erleichtern sollen. Richtig eingesetzt, können sie wertvolle Zeit bei einem Einsatz sparen. Ab sofort sind sie im Bürgerbüro Mitte erhältlich.

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Bei einem Notfall zählt jede Sekunde. Die Rettungskräfte sind dabei auf Informationen angewiesen. Das kann unter Umständen schwierig werden, wenn die Person in Not nicht ansprechbar ist oder die Verwandten vor Aufregung nicht für Klärung sorgen können. Fragen sind beispielsweise: Welche Blutgruppe hat die Person? Gibt es Allergien? Welche Medikamente werden genommen? Liegen andere Diagnosen über Vorerkrankungen vor? Wo ist die Patientenverfügung? Diese und andere wichtigen Informationen können die Rettungsdienste in Oldenburg ab sofort von einem Notfall-Infoblatt ablesen. Es sollte sich idealerweise in der grün-weißen Notfalldose, die im Kühlschrank deponiert wird, befinden. Der Kühlschrank sei ein zentraler Ort, den es in jedem Haushalt gebe, so die Fachleute. Aufkleber in der Wohnung machen auf die SOS-Dose aufmerksam. „Wichtige Sekunden können durch die Informationen gespart werden“, sagt der PRO-Vorsitzende Eckhard Wache, der den hohen Nutzen der SOS-Dosen – bei geringem Kostenaufwand – betont.

Die Idee zu dieser Notfalldose kommt aus England. Peter List, Leiter des PRO-Arbeitskreises Senioren, hat sie bei einem Urlaub auf Rügen entdeckt und war schnell von der Notwendigkeit überzeugt. „Mittlerweile gibt es sie in zirka 80 Städten und Gemeinden“, so List. Ihm seien neben Fragen über den Gesundheitszustand auch die Informationen über Haustiere im Haushalt wichtig und ob jemand auf den in Not geraten Menschen wartet. Peter List hat bereits über die Feuerwehr die Rettungsdienste im Raum Oldenburg von der neuen Unterstützung bei Einsätzen informiert und begeistern können.

Angeschafft wurden die ersten 500 Notfalldosen vom PRO-Förderverein. Für 2 Euro werden sie an der Information im Bürgerbüro Mitte, Pferdemarkt 14, abgegeben. Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. „Wir haben diesen zusätzlichen Service für einen Auftakt einer öffentlichkeitswirksamen Umsetzung des Projektes gerne eingerichtet“, sagt Ralph Wilken, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, „und wünschen uns, dass sich dauerhaft weitere Unterstützer finden, die die Notfalldose vertreiben werden“. Er hoffe, dass die Notfallmappe als bewährtes Beispiel dient. Apotheken, Buchhandlungen und andere Einrichtungen, die Interesse an der Notfalldose haben, können sich gerne beim PRO melden.

Weitere Infos gibt es unter www.notfalldose.de und www.notfallmappe-ol.de.

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