Filmfest: Strahlende Ehrengäste
Die amerikanische Schauspielerin Joanna Cassidy bekam gestern ihren Stern auf der Oldenburger Star-Promenade und hat ihn gemeinsam mit Hilger Koenig, Vorstandsmitglied der OLB, und Festivalleiter Torsten Neumann im festlichen Rahmen eingeweiht.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg / am / ce / ck – Der Filmfest-Freitag ist der Tag der Ehrungen. Joanna Cassidy erhielt ihren Stern auf dem OLB-Walk of Fame und später im Rahmen der Filmfest-Gala gemeinsam mit George Armitage den German Independence Honorary Award. Im Anschluss präsentierten Regisseur Dennis Hauck und Joanna Cassidy die Internationale Premiere von „Too Late“, bevor es zur „Geheimen Party“ ging.
Wie gewohnt strahlte die Sonne morgens auf den Parkplatz der Oldenburgischen Landesbank (OLB) als die feierliche Enthüllungen des Sterns für Joanna Cassidy stattfand. Gut gelaunt gab sie Autogramme und stand für Fotos mit ihren Fans zur Verfügung. Neun Sterne zieren nun den „OLB-Walk of Fame“.
Ehrungen für Joanna Cassidy und George Armitage
Die Filmfest-Gala fand im EWE Forum Alte Fleiwa statt.
Foto: Anja Michaeli
Der Hollywoodstar Joanna Cassidy wird in diesem Jahr mit einem Tribute vom 22. Internationalen Filmfest Oldenburg geehrt. Gezeigt werden ihre Filme „Blade Runner“, „Under Fire“ und „Who Framed Roger Rabbitt“. Die Schauspielerin ist bekannt aus Produktionen wie „Kobra übernehmen Sie“ oder „Starsky & Hutch“. Sie spielt in der Serie „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ und aktuell in „Odd Mom out“. In weit über 150 Produktionen stand sie vor der Kamera, wurde mehrfach mit einem Emmy ausgezeichnet und gewann 1984 einen Golden Globe für „Buffalo Bill“.
Der amerikanische Filmemacher George Armitage wurde von Internationalen Filmfest Oldenburg für seine Begeisterung für das Medium und seinen kompromisslosen Stil einer der besten Genrefilme der letzten Jahrzehnte mit einer Retrospektive und dem German Independence Honorary Award geehrt. In Oldenburg präsentiert der Ehrengast sieben seiner Filme: „Gas-s-s-s“, „Hot Rod“, „Miami Blues“, „Grosse Point Blank“, „The Big Bounce“, „Hit Man“ und „Vigilante Force“.
Verleihung des German Independence Honorary Awards an Joanna Cassidy.
Fotos: Anja Michaeli
Im Rahmen der Verleihung des German Independence Honorary Awards, die im EWE Forum Alte Fleiwa stattfand, machte die Hollywood-Ikone Deborah Kara Unger deutlich, dass Joanna Cassidy zu den Schauspielerinnen gehört, die nie ein Problem mit dem Nebeneinander von TV- und Kinoprojekten hatten. Solche Ehrungen für ein Lebenswerk seien doch älteren Menschen vorbehalten, meinte Joanna Cassidy. Sie fragte sich in ihrer humorvollen Dankesrede, warum denn dann ausgerechnet sie den Award erhielt.
Verleihung des German Independence Honorary Awards an George Armitage.
Fotos: Anja Michaeli
Der Filmemacher George Armitage stellte Oldenburg und das Filmfest in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Es sei das beste Filmfest, das er jemals besucht habe, betont er schon seit Tagen und dementsprechend machte er auch gestern einen sehr zufriedenen Eindruck: „Hier zu sein ist ein Traum und macht mir sehr viel Freude.“
Joanna Cassidy, Torsten Neumann und „Too Late“-Regisseur Dennis Hauck.
Foto: Anja Michaeli
Bei der anschließenden Vorführung von „Too Late“ mit Joanna Cassidy (Regie Dennis Hauck) verließen zahlreiche Zuschauer die Alte Fleiwa. Die Ursache dürfte in der Qualität des Tones zu finden sein. Am heutigen Samstag gibt es noch einmal die Gelegenheit, sich den Film anzusehen.
Die Geheime Party fand im Keller der alten Knabenschule am Waffenplatz statt.
Foto: Christian Kruse
Die unkapriziöse und selbstbewusste Joanna Cassidy und der glückliche George Armitage ließen es sich auch nicht nehmen, die Geheime Party zu besuchen. Sie fand gestern im Keller der alten Knabenschule am Waffenplatz statt. Während die Schauspielerin sehenswerte Tanzleistung zeigte, erkundete der Filmemacher die vielen kleinen Räume mit seiner Handytaschenlampe und freute sich über die Details der Dekorationen. (am)
„Dixieland“: Milieustudie mit Herz
Nach dem Film stand Regisseur Hank Bedford dem begeisterten Publikum Rede und Antwort. Die leeren Plätze in den ersten Reihen täuschen, denn die Kinosäle waren nahezu oder ganz ausverkauft.
Foto: Claudia Ellebrecht
Der in Mississippi aufgewachsene Kermit wird nach zwei Jahren Haft wieder in die Obhut seiner Mutter entlassen und will seinem durch Kleinkriminalität geprägten Vorleben den Rücken kehren. Doch dann verliebt er sich in die Nachbarstochter Rachel, die ihm von ihren finanziellen Problemen erzählt.
„Dixieland“ ist das Regiedebut von Hank Bedford, der selbst in Tennessee aufwuchs und in dem Film seine Jugenderlebnisse verarbeitet. Mit Chris Zylka (Kermit, bisher eher aus amerikanischen Fernsehserien wie „Twisted“ bekannt) und Presley-Enkelin Riley Keough (Rachel, „Mad Max“) bewies er ein wirklich gutes Händchen bei der Besetzung. Auch Country-Ikone Faith Hill weiß als Kermits Mutter zu überzeugen. Die ergreifende Liebesgeschichte erhält eine Extraportion Intensität durch eingeschnittene Interviewszenen mit Einheimischen, die das raue Leben im amerikanischen Süden noch mehr hervorheben. Für mich ist der Film ein heißer Kandidat auf den „German Independence Award“. (ce)
„H8RZ“: „Breakfast Club“ mit Leichen
Zur Weltpremiere ihres Filmes „H8RZ“ in der Exerzierhalle gaben sich Produzent Scott Lochmus und Hauptdarstellerin Eliza Bennett („Tintenherz“) die Ehre.
Foto: Claudia Ellebrecht
Fünf grundverschiedene Schüler einer amerikanischen Highschool verbünden sich, um illegal ihre Schulnoten aufzubessern. Doch sie bleiben nicht unbeobachtet und werden plötzlich erpresst. Am Ende überlebt nur einer von ihnen und der Film erhält nach einem Verhör mit der Schulanwältin, in dem den Zuschauern in Rückblicken das Geschehene gezeigt wird, eine vermeintlich überraschende Wendung.
„Vermeintlich“ darum, weil zumindest ich sofort gesehen habe, dass einer der fünf Schüler eine falsche Identität aufweist. Mir kamen sofort Bilder aus „Color of Night“ mit Jane March und „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver in den Sinn. Auch ihnen nahm ich die Verkleidung nie ab und verstehe bis heute nicht, warum die für den Zuschauer ganz offensichtliche Maskerade für die anderen Figuren im Film nicht sichtbar sein soll. Mich konnte der Film nicht packen. Zu stark waren die Parallelen zum Film „Breakfast Club“ und vor allem auch zu „Die üblichen Verdächtigen“. Die mögen beide gewollt gewesen sein, machten die Handlung aber vorhersehbar und störten somit den Aufbau eines möglichen Spannungsbogens. (ce)
4 Kommentare
…erhielt ihren Stern auf dem _OLB-Walk of Fame_…
Leutz, es ist früh am Morgen und dann gleich so ein Brüller?!? Das dürfte ein lustiger Sonntag werden…
Genau!
Ich hab diesen „Walk of fame“ mal aus Neugierde gesucht. Hat jemand eine Idee, wo genau das sein soll? Ich hab jedenfalls nichts gefunden…
Parkplatz der OLB anner Gottorpstraße. Herrlich, nicht?
Danke.
Das ist wahre Größe! Man versteckt sich bescheiden auf einem Parkplatz, den die Mehrheit der Oldenburger nie besuchen und damit entdecken wird…
Im Ernst: PEINLICH – wie die ganze, vor allem von der NWZ viel zu hoch gejubelte, Veranstaltung!