Oldenburg

Brot für die Welt: Start der 56. Spendenaktion

In fast 100 Ländern hilft Brot für die Welt armen und ausgegrenzten Menschen dabei, ihre Lebenssituation mit eigener Kraft zu verbessern, erklärt Diakonie-Referent Frerk Hinrichs.

In fast 100 Ländern hilft Brot für die Welt armen und ausgegrenzten Menschen dabei, ihre Lebenssituation mit eigener Kraft zu verbessern, erklärt Diakonie-Referent Frerk Hinrichs.
Foto: privat

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Oldenburg (ck/pm) – Unter dem Motto „Satt ist nicht genug!“ startet das Diakonische Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V. die 56. Spendenaktion für Brot für die Welt. Getreideprodukte allein machen zwar satt, reichen aber nicht aus. Kinder brauchen mehr als Brei. Ohne Vitamine und Mineralstoffe leidet die Entwicklung. Dabei braucht es nur wenig, um das zu ändern: täglich etwas Obst und Gemüse und ab und zu etwas Fisch und Fleisch. Deswegen lehrt die Hilfsaktion Brot für die Welt, Menschen in vielen Projekten den Obst- und Gemüseanbau.

Kirchengemeinden im Oldenburger Land stellen einzelne Brot für die Welt-Projekte beispielhaft vor. Im Kongo bietet eine kirchliche Ausbildungsstätte ehemaligen Kindersoldaten eine neue Perspektive. Bei einer Lehre als Gitarrenbauer, Maurer oder Fahrzeugmechaniker erwerben junge Männer und Frauen Fähigkeiten, mit denen sie später auf eigenen Beinen stehen können. Nur so haben die ehemaligen Soldaten die Kraft, sich endgültig von Gewalt zu lösen. Die Spuren auf der Seele der jungen Menschen bleiben. Deswegen bietet das Ausbildungszentrum Bukavu auch psychologische Betreuung.

An einem Beispiel aus Panama lässt sich erkennen, wie Armut vertrieben wird, wenn aus Tagelöhnern Kleinbauern werden. Ein Projekt aus Ruanda zeigt, wie Vielfalt den Speiseplan bereichert und die Zufuhr von Proteinen Vitaminen und Spurenelementen sichert.

Weltweit hungern knapp eine Milliarde Menschen. Noch viel mehr Menschen können sich nur mangelhaft ernähren. Sie sind zwar satt, aber ihnen fehlen Nährstoffe und Vitamine. Die Zukunft braucht gesunde Ernährung und Lebensbedingungen, die den Menschen Hoffnung geben. Dafür setzt sich Brot für die Welt seit 56 Jahren ein.

Evangelische Kirchengemeinden im ganzen Oldenburger Land unterstützen diese Arbeit jedes Jahr mit Aktionen, Basaren und den Kollekten am 1. Advent und Heiligabend. Im Jahr 2013 hat Brot für die Welt insgesamt 55,8 Millionen Euro an Spenden und Kollekten erhalten. 548.958 Euro hat die Region Oldenburger Land dazu beigetragen. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2000 Projekte und setzt sich auch für eine international abgestimmte Agrar- und Handelspolitik ein. Dazu gehört, dass bäuerliche Familienbetriebe, die weltweit den Großteil der Nahrungsmittel produzieren, die nötige Unterstützung bekommen. Sie brauchen gesicherten Zugang zu Land, Wasser, Saatgut, Dünger und Krediten genauso wie bessere Möglichkeiten zur Lagerung und Vermarktung ihrer Produkte. (ck/pm)

Spendenkonto Brot für die Welt

Evangelische Bank
IBAN: DE03 5206 0410 0106 4060 41
BIC: GENODEF1EK1

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2 Kommentare

  1. Michael Reins
    2. Dezember 2014 um 14.18 — Antworten

    Es irritiert mich, dass die Kirche(n), wie jedes Jahr regelmäßig vor Weihnachten, an das Gewissen der Mitmenschen appelliert. Hier wird immer gerne Geld gesammelt, um damit helfen zu wollen. Was auf den ersten Blick natürlich recht gut aussieht, ist aber gar nicht so, wie man denn glaubt. Vor Jahren ging einmal eine Nachricht durch die Presse, die sehr schnell dafür sorgte, dass sich Spenden minimierten; man hatte nämlich herausbekommen das von den gesammelten Spenden der größere Teil in den jeweiligen Verwaltungen geblieben ist – natürlich wegen der entstandenen Verwaltungskosten. Diese International vertretende Institution mit ihrem fragwürdigem Handeln hat dazu geführt, dass mehr darüber nachgedacht wurde ob man überhaupt noch spendet. Auch hat man sich langsam Gedanken dazu gemacht, was denn dort überhaupt gemacht wird.
    Nehmen wir ein Beispiel, das früher schon mehrfach durch die Medien ging: Irgend ein Land in Afrika… durch die Entwicklungshilfe hat man unter anderem Milchpulver nach Afrika geschickt, um die Versorgung gerade für kleine Kinder zu gewährleisten – ein guter Gedanke will man meinen – doch das ganze hatte einen regelrechten Nachbrenner, weil man damit dafür gesorgt hat, dass der Bauer der sonst seine Milch verkauft hat, nun keine mehr verkaufen konnte. Das Milchpulver war sehr viel billiger zu haben als seine Milch. Man hat also mit der angeblichen Entwicklungshilfe automatisch dafür gesorgt, dass es den Bauern in den Ruin getrieben hat. Ist das Entwicklungshilfe oder nicht doch etwas, was die Abhängigkeit nicht nur noch vergrößert?! Was passiert, wenn man plötzlich noch weniger Gelder für die Entwicklungshilfe hat und kein Milchpulver mehr in dieses Dorf kommt? Der Bauer hat seine Kuh verkauft; was soll er auch mit der Milch anfangen die keiner kauft; also stehen die Menschen in diesem Dorf tatsächlich schlechter da als vorher.
    Immer wieder ist zu lesen, dass man hier und da wieder einmal mehr eine Schule baut und dann viele ausgebildete Menschen bekommt – hat schon mal jemand irgendwo erwähnt, was später mit den Ausgebildeten Menschen passiert, haben sie alle Arbeit von der sie ihre Familien ernähren können oder sieht die Realität ganz anders aus?
    Ich bin nun wirklich der letzte, der anderen nicht helfen möchte, sofern es mir möglich ist, doch finde ich diese alljährliche Heuchelei der reichsten Institution in Deutschland beschämend.
    Erinnert sich noch jemand daran, dass Dirk Niebel vor Jahren vorgeschlagen hatte, das Entwicklungshilfeministerium abzuschaffen (und später selbst Entwicklungshilfeminister war)?
    Weiß jemand, welche Summe zur Verfügung steht, um Entwicklungshilfe zu leisten und ein Teil des Geldes wieder einmal nicht dort ankommt wo es hinkommen sollte?
    Mit diesen Spenden tut man entgegen dem Glauben nichts gutes, denn zum ersten sind die Staaten gefragt, die 99% mehr für Rüstung ausgeben, dabei mit der Entwicklungshilfe aber nur eine Abhängigkeit schaffen. Schulen bauen: Ja! Lebensmittel nach Afrika schicken: Nein! Gebt ihnen echte Hilfe vor Ort! Kauft für die Bauern Rinder, gebt Ihnen das Geld um selbstständig einen Lebensstandart aufzubauen; dann ist ihnen geholfen.
    Und wenn die Kirchen wirklich helfen wollen, sollten sie sich an die Politik wenden, die immer mehr für Waffen ausgibt als für alles andere. Und wenn diese Waffen dann nicht mehr gebraucht werden und alt sind, verkauft man sie Containerweise nach Afrika. So bekommt man gleich noch Kindersoldaten dazu, weil gierige Diktatoren sich sogar das Geld für die Hilfen unter den Nagel gerissen haben.
    Wer Hilfe leisten will, macht es vor Ort aber nicht durch eine Spende in eine Sammeldose.
    Mein Respekt gilt denen, die sich mit anderen zusammentun und die Spenden (Kleidung usw.) selbst in diese Länder bringen und mit dem Lkw tausende von Kilometern zurücklegen; nur um sicher zu gehen, das sich das nicht irgendjemand abzweigt und damit handelt.
    Wer wirklich mal genau hinsehen würde, könnte feststellen das man in Wirklichkeit gar kein Interesse daran hat, wirklich ehrlich zu helfen. Oder warum flüchten die Menschen aus den Afrikanischen Staaten – sicher nicht weil es ihnen plötzlich so gut geht. Was wäre es für die Industrieländer doch grausam, wenn man plötzlich Afrikanische Länder hätte, die unter Umständen eigene Produkte nach Europa bringen und damit Geld verdienen würden; was auch bedeutet das ganz viele Menschen Arbeit bekämen und sich alles gut entwickelt; sie könnten eine besser Lebensqualität erreichen und ihre Kinder auf Schulen schicken. Doch will man das denn wirklich?
    Die Scheinheiligkeit der Kirchen ist einmal mehr unübertroffen, denn hier sitzt man schön im warmem und fährt zum Arzt, weil man wieder einmal mehr so viel gegessen hat, damit der Blutdruck zu hoch ist und kurz vor der Diabetes 2 steht. Ja so sind die lieben Menschen; aus Gewissensgründen wird ja so viel gemacht, um dann später unter dem Weihnachtsbaum fröhlich Lieder zu singen und die Massen an Geschenken auspackt. Und dann sieht man enttäuschte Gesichter, weil es nicht das neuste Smartphone oder den teuren Computer gibt. Und wenn das Weihnachtlichst vorbei ist und man sich Kugelrund gefuttert hat, werden massenweise Lebensmittel weggeworfen – jedes Jahr 500 Tonnen; Tendenz steigend. So sind die lieben Menschen; aber sie haben ja etwas gespendet und die Welt ist schön. Tut mir leid, aber diese Art der Heuchelei mache ich nicht mit, zudem bei uns Menschen leben, die schon seit 40 Jahren auf der Straße leben müssen und man keine Wohnung für einen Mann findet – oder ist das schon wieder aus den Köpfen? Hilfe sollen die leisten, die den Afrikanern das Leben so beschert haben wie es ist – die Staaten sind in der Pflicht, die das Land ausbeuten und sich dumm und dämlich verdienen, während dort Hunger und Elend herrscht.

  2. Jens
    2. Dezember 2014 um 23.04 — Antworten

    Das eigentliche Würgen bekomme ich, wenn im Postkasten vorgefertigte Überweisungsträger der Kirche liegen und man „lediglich“ eine Summe eintragen muss. Einfach pervers.

    Und die Kirche sollte vielleicht mal dafür sorgen, das die Kinder im eigenen Land etwas zu essen haben!

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