Niedersachsen

NABU fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter

Immer mehr Igel sterben durch Mähroboter.

Immer mehr Igel sterben durch Mähroboter.
Foto: C. Kuchem / NABU

Niedersachsen (am/pm/ki) Immer mehr Igel erleiden tödliche Schnittverletzungen durch Mähroboter. Laut NABU Niedersachsen hat sich das Problem so stark verschärft, dass der Braunbrustigel inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste steht.

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Besonders gefährlich sind nächtliche Einsätze automatisierter Geräte. Der NABU fordert deshalb ein landesweites Fahrverbot zwischen 18 und 7 Uhr.

Gefahr durch Mähroboter

In Niedersachsen steigt die Zahl verletzter Igel deutlich. Ursache ist der zunehmende Einsatz automatisierter Mähroboter, die vor allem nachts betrieben werden. Zu dieser Zeit sind Igel aktiv und reagieren auf Gefahr, indem sie sich einrollen – ein Verhalten, das sie nicht vor rotierenden Klingen schützt.

Laut dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung werden solche Verletzungen systematisch dokumentiert. Die Zahl der schwer verletzten Tiere wächst. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen, da viele Igel unentdeckt sterben.

Technik nicht ausgereift

Noch gibt es keine marktreifen Geräte, die Igel zuverlässig erkennen oder meiden. Die derzeit eingesetzten Modelle verschärfen das Problem durch nächtlichen Betrieb. Die Folge: Überlastete Igelstationen, die personell und finanziell an ihre Grenzen stoßen.

NABU fordert gesetzliche Regelung

Der NABU Niedersachsen sieht freiwillige Maßnahmen der Hersteller als unzureichend. Gefordert wird ein gesetzlich verbindliches Nachtfahrverbot von 18 Uhr bis 7 Uhr – für alle automatisierten Mäher auf privaten und öffentlichen Flächen. Eine entsprechende Petition wurde im Landtag eingereicht.

Derzeit gibt es keine einheitliche Regelung. Städte wie Göttingen haben eigene Verbote ausgesprochen. Der NABU warnt vor einem Flickenteppich mit unklaren Zuständigkeiten.

Lebensräume schwinden

Neben der unmittelbaren Gefahr durch Mähroboter leidet der Igel unter dem Verlust strukturreicher Lebensräume. In Gärten dominieren sterile Flächen und dichte Zäune, in der Landwirtschaft verschwinden Rückzugsräume. Auch Pestizide, Laubsauger oder Maulwurfschrecks mit Ultraschall setzen den Tieren zu.

Tipps für igelfreundliche Gärten

Wer Igel unterstützen will, kann mit einfachen Maßnahmen helfen: Wilde Ecken, Laubhaufen, offene Zäune, flache Wasserschalen und der Verzicht auf Chemie erhöhen die Überlebenschancen. Ultraschallgeräte sollten nicht eingesetzt werden, da sie Igel und andere Wildtiere stressen und vertreiben.

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    25. September 2025 um 17.59 — Antworten

    Mit welch einem begrenzten Horizont lässt jemand überhaupt einen Mähroboter die ganze Nacht laufen?? Übrigen: ein Golfrasen hat die selbe biologisch Qualität wie eine Betonplatte, nur in grün.

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