Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gestiegen
Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im zweiten Quartal 2020 mit rund 25.100 gemeldeten Fällen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,8 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. In diesem Ergebnis sind demnach im geringen Umfang nachträglich gemeldete Daten aus dem ersten Quartal 2020 enthalten, da aufgrund der Corona-Pandemie nicht alle auskunftspflichtigen Arztpraxen und Krankenhäuser ihre Daten fristgerecht gemeldet hatten.
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Unter Berücksichtigung dieses Effektes liegt die Zunahme der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem zweiten Quartal 2019 etwa 0,5 Prozentpunkte niedriger. 70 Prozent der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahren. Acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Eine medizinische Indikation oder ein Sexualdelikt war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch, so die Statistiker. Mehr als die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche (54 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration), ein Drittel (33 Prozent) wurde medikamentös durchgeführt, vor allem mit dem Mittel Mifegyne (30 Prozent). 97 Prozent der Eingriffe erfolgten ambulant, davon knapp 82 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und knapp 16 Prozent ambulant in Krankenhäusern.
Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur
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