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Über drei Millionen Kinder und Jugendliche armutsgefährdet

Kinder hinter einem Gitter, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts von hoher Inflation, Pandemie und Flucht vor dem Ukraine-Krieg droht immer mehr Minderjährigen in Deutschland ein Leben in Armut. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten.

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Demnach waren im vergangenen Jahr hierzulande 3,08 Millionen Kinder und Jugendliche armutsgefährdet, das entsprach mehr als einem Fünftel der unter 18-Jährigen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der betroffenen Minderjährigen um 146.000 zu, gegenüber dem Jahr 2020 sogar um 302.000. Als armutsgefährdet gelten Personen oder Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung beträgt. „Kinderarmut ist eine Schande für Deutschland. Ein Zukunftsrisiko für die gesamte Gesellschaft“, sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, den Funke-Zeitungen. „Wir brauchen eine Politik der Nulltoleranz gegenüber Kinderarmut.“ Der Linken-Politiker forderte die Ampel auf, die geplante Kindergrundsicherung so schnell wie möglich einzuführen. Notwendig seien keine Almosen, sondern Armutsbekämpfung. „Familienministerin Paus muss konkret werden, Beträge und Leistungshöhen nennen“, so Bartsch. „Da wird sich entscheiden, ob die Kindergrundsicherung der Ampel auch diesen Namen verdient.“

Foto: Kinder hinter einem Gitter, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    8. Juni 2023 um 5.58 — Antworten

    Kinder waren und sind der Politik doch schon immer egal. Höchstens in Wahljahren werden sie mal am Rande erwähnt. Man sehe sich die Schulen, die Kindergärten, die Universitäten nur mal an. Ein Trauerspiel vom Personalmangel bis zu den Baumängeln. Dazu die neuerdings noch verbrecherischen Isolationen wegen vermeintlicher Infektionsgefahren – und, weil man damit so schön mit der Macht spielen kann, droht ein Herr Wüst (CDU, was sonst?) mit der, ach so gefährlichen, „fünften Welle“.

    • W. Lorenzen-Pranger
      12. Juni 2023 um 7.39 — Antworten

      Tja, da bin ich auf Fakes der „Bild“ reingefallen. Die veröffentlichen plötzlich alte Artikel auf ihrer Webseite zwischen neuen Nachrichten. Die Äußerungen des Herrn Wüst sind also von 2021 und nicht mehr aktuell. Ich entschuldige mich, daß ich das so falsch übernommen habe. Immerhin aber – unrealistisch wäre ein solches Verhalten nach meiner Meinung auch heute nicht.

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