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Thierse glaubt nicht an Erfolg eines AfD-Verbots

Wolfgang Thierse, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) findet nicht, dass man die AfD mit einem Parteiverbot bekämpfen sollte. „Ganz nüchtern: Ein Verbotsverfahren in Deutschland ist sehr kompliziert, dauert sehr lange und könnte dazu führen, dass diejenigen, die davon betroffen sind, sich als Märtyrer aufspielen“, sagte Thierse dem TV-Sender „Welt“.

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„Und selbst wenn man einen solchen Verbotsantrag stellen würde – das Entscheidende bleibt die politische Auseinandersetzung. Das Entscheidende bleibt, dass eine Mehrheit der Bürger sieht, dass die Politik sich anstrengt, Probleme zu lösen. Auch, wenn es dabei keine Wunder gibt.“ Ein schnelles Mittel im Kampf gegen die AfD sieht Thierse nicht.

Am Ende bleibe der Politik nur die Möglichkeit, die Menschen inhaltlich zu überzeugen und dieses Bemühen auch sichtbar zu machen. „Das ist die Aufgabe demokratischer Politik: zu zeigen, wir debattieren und streiten miteinander. Aber uns verbindet miteinander, dass wir die Probleme lösen wollen, die Menschen haben, Menschen ängstigen.“ Diese Anstrengung müsse sichtbar sein: „Ohne das Versprechen von Wundern zu geben.“

Foto: Wolfgang Thierse, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    3. Juli 2023 um 23.19 — Antworten

    Natürlich würde ein AfD-Verbot nichts bringen. Jedenfalls nicht, so lange die Notwendigkeiten vieler Maßnahmen der derzeitigen Regierung nicht für jedermann einsehbar vermittelt werden (können ?). Wie sagte Einstein mal sinngemäß? „Wenn du es nicht einem Kind erklären kannst, hast du es selbst nicht verstanden.“ Eben!

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