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SPD und CDU streiten über Eignung der Kanzlerkandidaten

Rednerpult im Bundeskanzleramt, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Generalsekretäre von CDU und SPD, Paul Ziemiak und Lars Klingbeil, haben den Kanzlerkandidaten der Konkurrenz, Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU), jeweils die charakterliche Eignung fürs Kanzleramt abgesprochen. „Laschet tritt sehr dünnhäutig auf“, sagte Klingbeil der „Bild am Sonntag“.

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Er wechsel „gerade panisch aus dem Schlafwagen ins Wild-Um-Sich-Schlagen“. Die Ernsthaftigkeit, die man im Kanzleramt brauche, lasse Laschet „völlig vermissen“. Ziemiak hingegen warf Scholz und der SPD Unehrlichkeit und Wählertäuschung vor, weil eine Koalition mit der Linkspartei nicht ausgeschlossen werde, sondern nur Bedingungen wie das Bekenntnis zur NATO formuliert würden. Ziemiak: „Das ist übelste politische Trickserei. Da wird rumlaviert, um die Wähler in Sicherheit zu wiegen und am Ende zu täuschen.“

Natürlich würden SPD und Grüne, sobald es eine Stimme Mehrheit gebe, mit den Linken koalieren. „Diese Unehrlichkeit finde ich empörend. Wer so die Wähler hinters Licht führt, darf kein Land führen.“

Ziemiak hob hervor, es gebe „große charakterliche Unterschiede zwischen Angela Merkel und Olaf Scholz“, da Merkel wie Laschet den Wählern vor jeder Wahl gesagt habe, nicht mit den Linken zu paktieren. Klingbeil verwies auf die SPD-Prinzipien, dass sich ein Regierungsbündnis unter Kanzler Scholz zu NATO, Bundeswehr und EU bekennen müsse: „Jeder im Land weiß, dass Olaf Scholz für Seriosität steht und Prinzipien einhält. Von einer Partei, die in Maskendeals und andere Affären verstrickt ist, braucht die SPD keine moralischen Ratschläge.“ Die CDU-Warnungen vor Rot-Rot-Grün nannte Klingbeil „Angstmacherei“, die bei den Menschen nicht verfange.

Ziemiak schlage so um sich, weil er über den Wahlkampf verzweifelt sei. Der CDU-Generalsekretär sagte unterdessen, dass „Ehrlichkeit“ Laschet von Scholz unterscheide und verwies auf die Cum-Ex-Affäre: „Scholz hat als Bürgermeister einem Privatbanker durchgehen lassen, mit Tricks 47 Millionen Euro Steuern nicht zu zahlen. Und an offenkundig nachgewiesene Treffen will er sich nicht mehr erinnern können. Ich weiß, dass Armin Laschet mit seinem moralischen Kompass das nicht passiert wäre.“

Klingbeil wies dies scharf zurück: „Moralischer Kompass aus deinem Mund – das ist nach all den Maskendeals und Korruptionsskandalen der CDU abenteuerlich.“ Im Gegensatz dazu seien die Vorwürfe gegen Olaf Scholz haltlos, das habe sogar ein Untersuchungsausschuss gezeigt.

Foto: Rednerpult im Bundeskanzleramt, über dts Nachrichtenagentur

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