SPD-Fraktionsvize: Impfunwilligen Hausärzten Zulassung entziehen
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese will Hausärzten, die sich hartnäckig weigern, in ihren Praxen Patienten zu impfen, die Zulassung entziehen lassen. „Ärzte haben einen Versorgungsauftrag – und das Impfen gehört dazu“, sagte der SPD-Politiker der „Westfalenpost“ (Montagsausgabe).
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Wer seiner Pflicht nicht nachkomme, müsse mit Konsequenzen rechnen. Wiese ist derzeit kommissarisch gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion. „Mein Dank gilt allen Medizinern, die zum Teil bis spät in den Abend und sogar an den Wochenenden alles dafür tun, um die Pandemie zu bekämpfen“, sagte er. Aber ein kleiner Teil der Ärzte verhalte sich unsolidarisch und schiebe die Bürokratie oder das Tagesgeschäft als Begründung vor.
„Das geht so nicht.“ Er appellierte an die Kassenärztlichen Vereinigungen, diesen Ärzten ein Bußgeld anzudrohen oder „im schlimmsten Fall die Zulassung zu entziehen“.
Foto: Behandlungszimmer beim Arzt, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Es ist schon unglaublich, welche Blüten aus der politischen Verzweiflung erwachsen. Der Arzt hat Therapiefreiheit und muss natürlich nicht jede Therapie oder Vorsorgemaßnahme in seier Praxis anbieten. Das wäre ja noch schöner.
Es dürfte außerdem gegenstandslos sein, weil die Verträge zwischen den Ken und den Ärzten mit ziemlicher Sicherheit gar keine dahingehende Verpflichtung beinhalten, da kann man sie auch nicht nachträglich hineinwünschen. Hinzu kommt, dass man sich von Seiten der KVen einen Entzug der Zulassung überhaupt nicht leisten kann. Stichwort Ärztemangel.
Und zuletzt sieht es doch so aus, dass es überhaupt keinen Mangel an Gelegenheit gibt, sich irgendwo impfen zu lassen. Also will man doch nur auch hier den Diskurs verengen und abweichende Meinungen und Haltungen nur nicht mehr zulassen.
Undiskutabler und schwacher Vorschlag.