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Spahn plant Rettungsschirm für Therapeuten und Zahnärzte

Blick vom Zahnarzt-Patientenstuhl, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant wegen der Coronakrise einen weiteren finanziellen Schutzschirm für das Gesundheitswesen: Wegen einbrechender Patientenzahlen sollen nun auch Therapeuten, Zahnärzte und Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren finanziell unterstützt werden. Das sieht eine neue Verordnung des Gesundheitsministeriums vor, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagsausgaben) berichten. Sie soll in der kommenden Woche in Kraft treten.

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„Viele Patientinnen und Patienten sind derzeit verständlicherweise zurückhaltend, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeuten und Zahnärzten brechen daher die Einnahmen weg“, sagte Spahn den Zeitungen. Auch Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren bräuchten Unterstützung. „Um gut funktionierende Strukturen zu erhalten, werden wir Verluste abfedern und Liquidität sichern“, so der CDU-Politiker weiter. Konkret ist geplant, dass sogenannte Heilmittelerbringer wie zum Beispiel Physiotherapeuten, Logopäden oder Ergotherapeuten 40 Prozent der Vergütung aus dem vierten Quartal 2019 als Einmalzuschuss erhalten. Die Hilfen hätten einen Umfang von rund 730 Millionen Euro, heißt es in der neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Zahnärzte bekämen trotz kräftig gesunkener Patientenzahlen zunächst 90 Prozent der Vergütung aus dem letzten Jahr. Damit solle die Liquidität der Praxen gesichert werden. Am Ende des Jahres könnten sie 30 Prozent der zu viel gezahlten Summe behalten. Auf die Boni würden weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Soforthilfe für Selbstständige und das Kurzarbeitergeld nicht angerechnet, heißt es in der neuen Verordnung. Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren erhielten – wie bereits normale Reha-Einrichtungen – 60 Prozent ihrer Einnahmeausfälle ersetzt. Der neue Schutzschirm ergänzt die bereits beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung für Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Reha- und Vorsorgeeinrichtungen sowie die häusliche Krankenpflege. Das Paket hat einen Umfang von mehreren Milliarden Euro.

Foto: Blick vom Zahnarzt-Patientenstuhl, über dts Nachrichtenagentur

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22 Kommentare

  1. Helmut Neuer
    11. April 2020 um 10.51 — Antworten

    Guten Tag, ich bin entsetzt! Ich habe großes Verständnis dafür, dass Logopäden und Physiotherapeuten dringend Unterstützung brauchen. Allerdings zählen die Zahnmediziner zu den Topverdienern in Deutschland, ich selber bin Arzt und habe viele zahnärztliche Freunde. Fast alle Zahnärzte haben Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter angemeldet und arbeiten in kleiner Besetzung. Die Praxen erwirtschaften immer noch Gewinn. Für Ärzte und Arztpraxen, die derzeit die Patientenversorgung aufrechterhalten, gibt es keinerlei Hilfen! Hat die Zahnärzte Lobby eine so starke Stimme in Berlin? Um es polemisch auszudrücken, wie viele Oldtimer in den Garagen der Zahnärzte wollen wir damit noch finanzieren?

    • W. Lorenzen-Pranger
      11. April 2020 um 13.33 — Antworten

      Ich habe sie mal „gegoogelt“ – und das Internet kennt, so weit ich sehe, keinen Arzt ihres Namens…

    • Heide Müller-Riecken
      11. April 2020 um 13.53 — Antworten

      Sehr geehrter Herr Neuer,
      Ich schließe mich den vorherigen Kommentaren an.
      Sachlich falsch ist zudem, dass die Ärzte nicht unter dem finanziellen Schutzschirm stehen.
      Hat sie jemand bezahlt, diesen unsinnigen Kommentar zu schreiben, um Unfrieden zu stiften?
      Ich würde bezweifeln, dass sie Arzt sind. Sollte dies so sein, werde ich sie in meine Gebete einschließen und um Vergebung für ihre Dummheit bitten.

    • Sievert abrahams
      11. April 2020 um 20.14 — Antworten

      Herr Neuer. Vielleicht sehen sie sich doch mal die Statistiken an, dann sehen Sie dass die Zahnärzte mittlerweile ziemlich weit unten liegen, im Vergleich zu den meisten Ärzten, die Investitionen aber sehr hoch sind. Nicht immer nur auf die Älteren Kollegen schauen.

  2. Dr.Werner Spittler
    11. April 2020 um 11.17 — Antworten

    Her Neuer verfügt offenbar über profunde betriebswirtschaftliche Kenntnisse der Liquidität aktuell in Zahnarztpraxen.Dies wegen seiner vielen zahnärztlichen Freunde. „Die Praxen erwirtschaften immer noch Gewinn“ ist an Ignoranz nicht zu übertreffen.Es ist zu hoffen ,das Herr Neuer bei der Behandlung seiner Patienten über mehr Kompetenz verfügt.

    Das Albert Einstein Zitat über die Unendlichkeit des Universums und die menschliche Dummheit immer aktuell.

    Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung ist mit den

  3. Bernd Wieland
    11. April 2020 um 11.39 — Antworten

    Hallo, sollten Sie wirklich Arzt sein, frage ich mich mit welch geringem IQ man dieses Studium bewältigen kann. Die Patientenzahlen gehen gegen Null, die Infektionsgefahr ist ungleich höher als bei der rezept-verschreibenden Zunft der Ärzte.
    Der Median des Einkommens der Zahnärzte liegt deutlich unter dem der Ärzte bei enormem Investitionsvolumen und Risiko.
    Bitte belegen Sie doch Ihre Behauptungen mit Zahlen.
    Welches Medikament hilft gegen Ihre Krankheit Neid?

  4. Dr. B.W.
    11. April 2020 um 12.35 — Antworten

    Ich selbst bin Zahnarzt und kann mich den beiden Vorrednern nur anschließen! Von der Aussage des Herrn Neuer distanziere ich mich ganz klar! Die Ausgangslage ist für uns Zahnärzte teilweise existenzbedrohend, zumal wir trotz starken Rückgang von Patienten, einen Behandlungsauftrag zu erfüllen haben, ohne über ausreichend Schutzmaßnahmen zu verfügen. Das führt dazu, dass wir uns und unseren Mitarbeitern einem erhöhtem Infektionsrisiko aussetzen müssen und eben bei diesen Schutzmaterialien weit hinter den Ärzten wie Herrn Neuer in der Versorgungskette stehen, obwohl wir direkt über den Mündern arbeiten müssen und dem Aerosol ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass wir die ganze Zeit ohne staatliche Hilfe auskommen mussten. Endlich wurden auch wir als „systemrelevant“ erkannt und können so den Menschen weiter Hilfe leisten im Bereich der Mundgesundheit und hoffentlich mit mehr Schutzausrüstung. An dieser Stelle möchte ich auch betonen dürfen, dass JEDER Mensch wichtig ist. Und dabei ist ganz egal, ob er Verkäufer, Bäcker oder eine zahnmedizinische Fachangestellte ist, die sich ebenfalls weiterhin für das Wohl der Menschen einem erhöhten Risiko aussetzen. Ich finde es persönlich sehr traurig und bedauerlich, dass so eine infantile, unreife Aussage von einem Arzt wie Herrn Neuer kommt. Hier zählt jetzt Geschlossenheit, Solidarität und Immer auch ein Auge für andere zu haben. Der ewige Egoismus in unserem Land hat zur Bewältigung der Krise keinen Platz mehr in unserer Mitte. Denn das können wir nur gemeinsam schaffe. Und darüber hinaus wird auch noch global betrachtet unsere Hilfe von Nöten sein. Ich wünsche allen novel Gesundheit und Durchhaltevermögen-aber vor allem Solidarität!

    • Dr.Anja Kräuter
      12. April 2020 um 11.57 — Antworten

      Ich bin selbst Zahnärztin. Das Thema mit der fehlenden Schutzausrüstung hat uns trifft uns hart . Wir werden auch nicht wirklich von der Regierungs-Seite unterstützt,, was das angeht.
      Aus der Not heraus habe ich mit meinem Bruder einen Produktdesigner, ein Schutz Visier entwickelt und produziert , das günstig ist (2,50 Euro) und das täglich zu tausenden auslieferst wäre, Super den ganzen Tag zu tragen da sehr leicht und an jeder Brille zu befestigen geht und da auch hält… Mit einem konventionellen Mundschutz zusammen, hilft es enorm…und es ist zudem noch in Deutschland produziert…
      Und jetzt kommt das unglaubliche, von der Regierung wird nach fehlender Schutzausrüstung gerufen -wir haben es in E-Mails an das Gesundheits Ministerium an den Herrn Spahn an den Herrn Söder etc. geschrieben, da wir es schnell an sämtliche Einrichtungen und Arbeitnehmer die an der Front arbeiten müssen bringen wollten (Altenheim Klinik,Praxis ,etc.)Und jetzt kommt das unglaubliche, wir kommen nicht durch… Wir kriegen immer nur die Antwort die E-Mails werden beantwortet aber es kommt Nix. Das ist jetzt schon 14 Tage her, Unsere Hilfe zur Selbsthilfe erreicht nicht die Richtigen …wir sind such keine Marketingprofis …die Regierung reagiert nicht obwohl sie nach Hilfe in der Presse ruft …bitte helft alle -die das lesen – bei der Weiterbreitung …wir schaffen es nicht alleine
      Wir haben es nur geschafft -bis jetzt- es bei der Bestellplattform aera unterzubringen oder bei mail@kraeuter-design.de oder TEL.0178-8076722
      Vielen Dank ,Dr.A.K.

  5. Wolfgang R
    11. April 2020 um 13.44 — Antworten

    Ich bin weder Zahnarzt noch Arzt, aber entsetzt über die Klientelpolitik von Herrn Spahn.
    Vermutlich muss man/frau den Lobbyisten der Zahnärzte gratulieren so eine spezielle Sonderbehandlung zu bekommen.

    Als Vermieter von Ferienwohnungen hab ich wahrscheinlich sogar einen noch höheren Investitionsaufwand als vermutlich für eine durchschnittliche Zahnarztpraxis. Eine
    Vermietung der Ferienwohnungen ist derzeit und für eine noch ungenaue Zeit nicht erlaubt und somit brechen 100 % der gesamten Einnahmen weg, allerdings bleiben die Kosten bestehen.
    Ein Nachholen der Einnahmen ist nicht möglich!
    Neben den bekannten Hilfen der Bundesregierung gibt es aber keinerlei Sonderbehandlungen, geschweige denn einen Vergütungsausgleich, -garantie bis zu 90% auf Basis des Vorjahres! Neid ist hier im Spiel, mehr Gerechtigkeit und Gleichbehandlung.
    Zu verstehen ist diese Klientelpolitik nicht.

    • Matthias B.
      11. April 2020 um 17.18 — Antworten

      Herr Wolfgang R, gerne möchte ich als Zahnarzt auf Ihren Kommentar antworten: es ist richtig, dass Ihnen 100 Prozent Ihrer Einnahmen aus der Vermietung entgehen. Das tut weh. Die Kosten für Betrieb und Kredite bleiben, na gut Kredite lassen sich stunden, reden Sie mit Ihrer Bank.
      Das Investitionsvolumen einer Praxis liegt übrigens etwa bei einer halben Million Euro. Die laufenden Kosten bei etwa 20000 Euro monatlich ohne die Kreditraten (die kann auch ich stunden lassen).
      Im Gegensatz zu Ihnen bin ich aber Arbeitgeber und für meine Mitarbeiter verantwortlich. Ich kümmere mich mit höchstem Infektionsrisiko um Patienten, die dringend Hilfe benötigen und kaufe für viele tausend Euro überteuert Schutzausrüstung ein um das leisten zu können. Zudem sagen wir verschiebbare Termine von uns aus ab um Patienten und Angestellte möglichst gut zu schützen. Das führt mit jedem Betriebstag zu erheblichen Verlusten.
      Die Praxis schließen als Alternative: ich hoffe wenn Sie Schmerzen haben, dass sich Ihr Zahnarzt nicht dazu entschieden hat.
      Und nun zur groß angekündigten Hilfe von Herrn Spahn…90 Prozent der KZV Auszahlungen des letzten Jahres…das ist aber nicht einmal 50 Prozent des üblichen Umsatzes und davon sollen am Ende 30 Prozent erhalten bleiben. Diese 30 Prozent Kassenumsatz wird man höchstwahrscheinlich mit notwendigen Behandlungen erwirtschaften. Am Ende ist es also eine Liquiditätshilfe bis man den KFW Kredit bekommt um den (systemrelevanten) Laden am Laufen zu halten und nichts gibt es geschenkt. Neue Kredite stehen Ihnen sicher auch zur Verfügung.

    • Antje R-S
      14. April 2020 um 15.26 — Antworten

      Als Steuerberaterin muss ich auch sagen: Definitiv ist nicht einzusehen, warum Zahnärzte und Physiotherapeuten gegenüber allen anderen Branchen bevorzugt behandelt werden sollen. Keinem noch so gebeutelten Gastronom wird sein entgangener Umsatz ersetzt.

      Wenn Zahnärzte oder Physiotherapeuten einen Liquiditätsengpass haben, können sie wie alle anderen Unternehmen die Soforthilfe der Länder und des Bundes in Höhe von 9.000 / 15.000 / 30.000 Euro (je nach Betriebsgröße) beantragen. Dazu muss im Antrag der Engpass erläutert werden, also inwieweit die Kosten der nächsten drei Monate nicht mehr gedeckt sind. Wenn ein Engpass nachgewiesen wird (was bei Physios schnell der Fall ist), dann steht ihnen das Geld genau so zu wie jedem Einzelhändler oder Gastronomen. Wenn kein Engpass da ist, gibt es nichts. Dabei sollten es bleiben! Warum eine Sonderregelung für besagte Branchen schaffen, die nur auf den Umsatz und nicht auf den Engpass abstellt? Da bin ich wirklich sprachlos.

  6. Wolfgang R
    11. April 2020 um 13.46 — Antworten

    Korrektur:
    Neid ist nicht im Spiel, sondern Gerechtigkeit und Gleichbehandlung

    • Kröger
      11. April 2020 um 15.47 — Antworten

      Ich glaube Sie verstehen nicht ,um was es geht!

      Unsere Angestellten und wir müssen weiter arbeiten, ohne eine ausreichende Schutzbekleidung zu bekommen.
      Das bedeutet, dass wir täglich ein hohes Risiko für uns ,für unsere Angestellten und deren Familie eingehen müssen,
      um für unsere Patienten da zu sein.
      Mit einem Vermieter von Ferienwohnungen, denke ich schwer vergleichbar.

      Die Patientenzahlen sind in der Coronazeit stark rückläufig ,viele jüngere Kollegen müssen Ihren Schuldenberg zur Praxistilgung ableisten ,möchte kein Personal entlassen und wissen nicht wie es weitergeht.

      Die Zeiten ,in denen der Zahnarzt nur auf dem Golfplatz steht oder seine Oldtimer pflegt, findet man heutzutage kaum.
      Wenn man das möchte ,sollte man sich lieber einem anderen Beruf widmen,um dann seine Eigentumswohnungen verwalten zu können!!

      • HeinzL.
        12. April 2020 um 7.00 — Antworten

        Ist Ihre Vermietung eine hochinfektiöse Arbeit am Menschen?

    • fraususu
      11. April 2020 um 16.14 — Antworten

      lieber wolfgang r,
      machen sie sich erst einmal so richtig schlau, bevor sie hier einen derart unreflektierten verbalen dünnpfiff, getarnt als meinungsäußerung – ähnlich der des herrn neuer – abgeben. auch ihnen steht es frei staatshilfen zu beantragen. vermutlich führen sie ihren „betrieb“ oder ihr gewerbe alleine – anders als in den arztpraxen.

      • Wolfgang R
        11. April 2020 um 17.48 — Antworten

        liebe fraususu,

        vielen dank für aufschlußreiche antwort, leider etwas polemisch. es geht nicht um die bekannten staatshilfen für soloselbständige, gewerbetreibende, unternehmen oder praxen (auch zahnarztpraxen laut meiner kenntnis) die jeder betroffene beantragen kann, sondern ausschließlich um die sonderbehandlung von zahnärzten im sinne einer verdienstsicherung. dies obwohl die berufsausübung weiterhin gestattet ist im gegensatz zu anderen bereichen. im übrigen wird für eine qualitativ hochwertige vermietung von ferienwohnungen auch entsprechendes personal benötigt.

  7. Christina
    11. April 2020 um 21.33 — Antworten

    Ich finde richtig das die system relevanten Berufe unterstützt werden. Das infektionsrisiko ist fuer Aerzte und Therapeuten sehr hoch. Ich gehörte zu den Therapeuten und wir arbeiten mit 1 Schutzmaske ffp3 und mehreren selnbstgenaehten mundschuetzte. Handschuh Bestellungen und schutzaustuestung ist rar. Wir versuchen immer fachlich gerecht und sehr gut zu arbeiten. Neben Arbeit sorgen wir selbst indem grosseltern schutzaustuestung naehen und Chef versucht Dinge aus Kroatien und China zu bestellen. Man hat uns schier vergessen zu helfen. Wir versorgen Risikopatoenen mit Freude und hoffen dies weiter aufrecht erhalten zu koennen. Halten wir solidarisch lieber zusammen anstatt uns Vorwürfe zu machen. Vielleicht sollten Sie Therapeuten lieber fachgerechte schutzaustuestung spenden. Das waere es doch mal oder. Danke schoene Ostern.

  8. Ralph G.
    11. April 2020 um 23.09 — Antworten

    Ich bin es Leid, seit über 30 Jahren verbal dafür bestraft zu werden, Zahnarzt zu sein. Zur aktuellen Situation: Ich habe jeden Tag eine „Scheiss“-Angst , wenn ich meine Mitarbeiter und mich der , wenn auch zur Zeit nur „Schmerz“-behandlung von Patienten mit meinen drittklassigen Mundschutzen stellen muss. Egal, ob Turbine oder rotes Winkelstück , ob mit reduzierter Wasserkühlung, du kriegst das verdammte Aerosol trotz Maske und Visier nicht weg und es nervt mich ungemein, dass ich mich trotz dieses Megarisikos jeden Tag dieser Gefahr stellen muss, während mir persönlich viele Menschen bekannt sind, die, trotz eines Büros, in dem sie normalerweise alleine sitzen, jetzt Homeoffice machen. Einfach lächerlich! Also faselt nicht so viel dummes Zeug, sondern lasst uns unsere Arbeit machen und hofft alle darauf, dass wir es in einem Jahr auch noch machen können. Und an die Nicht-Zahnärzte: Betet doch nicht ewig die alten Vorurteile von Zahnarztspitzenverdienern runter. Das seit 30 Jahren zu hören klingt einfach nur lächerlich und zeugt von übertriebenem Neidgehabe.

  9. S.
    12. April 2020 um 8.21 — Antworten

    Was ist mit den Zahntechnikern, bzw. Den Dentallaboren? Deren Einnahmen fallen momentan auch komplett weg? An die Zahnätze wird gedacht, aber die Dentallabore gehen leer aus?

  10. Dr. TK
    13. April 2020 um 2.44 — Antworten

    Wisst Ihr eigentlich, was wir Zahnärzte hier bekommen? Die 90% des Vorjahres sind ein VORSCHUSS und kein Geschenk. Um Liquidität zu sichern, weil wir den Laden weiter offen halten müssen. Außerdem gilt der Vorschuss nur auf den Kassenanteil und der liegt bei den meisten Praxen bei 30-50% des Umsatzes. Die Praxen, die über 90% des Vorjahresniveaus im Kassenbereich (Füllungen…) erwirtschaften bekommen überhaupt nichts extra. Die, die darunter liegen – z.B. bei 70% – dürfen 30% von der Differenz von 20% behalten und noch als Einnahme mit 42% versteuern. Jetzt rechnet mal runter. Wenn da überhaupt einer mit einem Plus von 5000€ am Jahresende nach Hause geht, steht das in überhaupt keinem Verhältnis zu den 20-30.000€ Fixkosten pro Monat, die von uns aus Privatmitteln zugeschossen werden. Es gibt hier nichts geschenkt, sondern lediglich Vorschuss auf noch zu Leistendes. Berücksichtigt bitte auch, dass im nächsten Jahr dann im Januar die zuviel gezahlten 70% zurück gefordert werden. Ich verstehe die Aufregung nicht. Es werden teilweise 15.000€ an Unternehmen ausgeschüttet, die kurz vor der Pleite sind und nicht einen Monat selbst überbrücken können. Und dieses Geld ist wirklich geschenkt. Diese Debatte stimmt micht sehr bedenklich…

  11. Heinrichs,birgit
    14. April 2020 um 13.10 — Antworten

    ich ärgere mich über derartige Unwissenheit und den bestehenden Neid, der klar erkennbar ist. wir sollten jedem Hilfe gönnen!!!!!

  12. Dr.mult. F. Fabritius
    15. April 2020 um 12.05 — Antworten

    Es ist schön auch positives zu unserem Berufsstand als Zahnärzte zu hören – jedoch auch erschreckend diese neidvolle Mißgunst in einigen Kommentaren zu sehen.
    Ich selbst bin Zahnarzt und führe eine große Gemeinschaftspraxis.
    Wir haben Kurzarbeit beantragt und führen die Praxis derzeit mit einer Notbesetzung weiter um die Versorgung unserer und auch fremder Schmerzpatienten aufrecht zu erhalten. Wir riskieren dabei täglich massiv unsere Gesundheit ! – Es gibt keinen anderen Berufsstand der unvermeidbar so nahen Körperkontakt während der Ausübung seiner Tätigkeit zu eventuell infektiösen Personen hat, wie wir (Arbeitsabstand ca 30-40 cm!) . Damit sind wir der am stärksten gesundheitsgefährdete unter allen Berufszweigen !!! Ist Ihnen das bewußt?
    Wir haben auf Grund neuer Verordnungen und Computerprogramme so wie wg Renovierungen und Erneuerungen um unseren Patienten eine zeitgem. hochwertige Versorgung bieten zu können viel investiert und zahlen die Gehälter unserer, uns sehr hochgeschätzten, liebgewordenen und wichtigen Mitarbeitern derzeit privat weiter. Bei 90% Einkommens- (nicht Gewinn !!!) – Rückgang bedeutet das: Wir bezahlen das aktuell alles aus unserem bereits versteuerten Privatvermögen! Wir haben bis jetzt noch keine Zusage bezüglich Kurzarbeit bekommen und wissen noch nicht wie lange die Kriese andauern wird. So geht es auch vielen uns bekannten Kollegen. … Wir werden unsere Mitarbeiter auch wenn Kurzarbeit greift weiterhin privat soweit unterstützen, das sie nicht in ein finanzielles Desaster abstürzen und die Differenz von 60% des Nettolohns (was ihnen gestzlich als Kurzarbeitsentgelt zusteht) nach oben auffüllen! Wie sollen sie sonst ihre Mieten etc. zahlen? Wir tragen eine gewaltige menschliche und finanzielle Verantwortung! – Wir zahlen jedes Jahr hohe Steuern und versuchen bestmögliche Arbeit abzuliefern und nun sind wir, wie auch viele andere, unverschuldet in einer sehr schwierigen Situation angelangt. Diese treibt auch ein gut aufgestelltes Unternehmen innerhalb kürzester Zeit in die Insolvenz. Und nun soll uns kein Zuschuß gewährt werden? Was soll das für ein Recht sein? Was sind das für neidvolle, mißgünstige Gedanken von Leuten die überhaupt keine Ahnung haben wovon sie reden?
    Wissen Sie, wie hoch die Kosten eines solchen Unternehmens sind, bevor man auch nur die Türe aufsperrt und das Licht anmacht? Wissen Sie was das Inventar einer Zahnarztpraxis kostet?
    Haben und leben Sie Verantwortung für 20, 30 oder 40 Mitarbeiter und damit auch deren Familien und all dem was da noch damit verbunden ist ?
    Eine Allgemeinarztpraxis im Vergleich, braucht eine Liege, einen Stuhl, einen Schreibtisch (untertrieben gesagt….), eine Anmeldung, ein Wartezimmer und einen Laptop…. und es läuft!
    So ist das in vielen anderen Branchen auch..
    Eine Zahnarztpraxis hat generell und je nach Ausrüstung mindestens die 50 – 100 fachen Einrichtungskosten (!).
    Und dann muß man bedenken das z.B. eine Allgemeinpraxis mit einer Assistenz/Helferin ausgekommen kann.
    Das ist in unserem Beruf nicht möglich!
    Die Zahlen in den Statistiken sehen schön aus , zeigen aber nicht das reelle Bild.
    Ich finde es höchste Zeit, das auch dieser Berufsstand unterstützt und nicht fallengelassen wird.
    Es ist höchste Eisenbahn das sich etwas tut und ich drücke allen Kollegen und auch den Betroffenen in allen anderen Berufszweigen die Daumen und wünsche ihnen viel Gesundheit und Ausdauer.

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