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Russland bietet Deutschland Kooperation bei Atommüll an

Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Der Vize-Generaldirektor des russischen Staatskonzerns Rosatom will mit ausländischen Partnern neue Verfahren im Umgang mit nuklearen Abfällen erforschen. „Wir laden Wissenschaftler aus aller Welt – besonders auch unsere deutschen Kollegen – dazu ein, sich daran zu beteiligen“, schreibt Nikolay Spasskiy in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“.

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Eine enge Forschungskooperation mit Russland könne dazu beitragen, „die Herausforderung im Umgang mit hochradioaktiven Abfällen technologisch zu bewältigen und das große Potenzial der Kernenergie für den Klimaschutz zu heben“. Spasskiy schreibt, es werde nicht einfach, „für ein Endlager in der Bundesrepublik genügend Akzeptanz bei den Menschen in den betroffenen Regionen zu finden – Deutschland ist eben sehr dicht besiedelt“. Dabei würde „die Wiederaufbereitung nuklearer Brennstoffe vor ihrer Endlagerung die Gefahr für die Umwelt unserer Ansicht nach entscheidend verringern“. Und gerade beim Umgang mit hochradioaktiven Abfällen seien Fortschritte erkennbar.

Mittelfristig kündige sich ein Durchbruch an. Es könne gelingen, „die Menge des eigentlichen Atommülls signifikant zu verringern und seine Strahlzeit auf bis zu unter dreihundert Jahre zu senken“. Der Manager deutet auch die Option an, dass Deutschland seinen Atommüll in Russland entsorgen lassen könnte. Spasskiy weist zwar darauf hin, dass die Ausfuhr von Kernbrennstoffen zur Wiederaufbereitung in der Bundesrepublik untersagt sei.

Es gelte das Verursacherprinzip. Das deutsche Standortauswahlgesetz aber schließe die Berücksichtigung alternativer Entsorgungsoptionen nicht grundsätzlich aus.

Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. Bärbel Scheel M.A.
    1. April 2021 um 14.15 — Antworten

    Forschungs- u. Nutzungspiele mit Atommüll – Teil der Nuklear Industrie mit trügerischen Versprechungen – u. politischen Highflights dt. Politik u. Verwaltung

    Liebe Interessierte, werte Oldenburger online-Redaktion,
    hier geht es übel weiter mit dem Spielen um die Nuklear Industrie; auch mit Transportgefahrengut-Versuchen von AKW-Brennstäben, z.Zt. auch schon mal im Flugzeug angedacht. Unsere dt. Brennstäbe Wiederaufbearbeitungsanlagen in Gronau u. Lingen haben unglaublicherweise in Anbetracht der Abschaltung dt. AKWs in 2021 weiterhin eine – unbegrenzte Betriebserlaubnis des Dt. Staates. Ein Paradoxon u. ein Hinweis auf die waffenfähige Wiederaufbereitung zu nuklearem Material. Während dessen lagern ungeschützt Atom-Müll-Fässer an den südwestlichen Ufern der Moskwa in Moskau, lt.Umweltschützern/Russld. :“Skandal im SperrgebietAtommüll in Russland Frankfurter Rundschau – online 17.10.19 17:18″. Das glaubt einem doch kein Mensch. Was für eine Unverschämtheit des russ. Staates u. seiner Energiewirtschaft hier auch noch mit Forschungs-Kooperationen u. Zukunftsversprechen zu winken.
    Erläuterung unseres Grünen AKs/Bundestag:
    BrennstäbeGeschäfteInLingen-Wiederaufbreitungen
    3.3.21 – Hallo liebe Mitstreiter*innen,
    die Meldung, dass TVEL und Framatome in Lingen ein Gemeinschaftsunternehmen gründen wollen, hat uns auch gewundert. Wir wissen noch nicht, wozu das Gemeinschaftsunternehmen genau dienen soll. Im Verdacht stehen z.B.: (1) Die verwaltungstechnische Vereinfachung der Exporte nach Russland, (2) Pläne zur schrittweisen Übernahme der Atomfabrik in Lingen oder (3) die weitere Eingliederung Russlands in westliche Lieferketten im Gegenzug für die Lagerung des abgereichertem UF6 (Atommüll) aus Gronau.
    Leider steht diese Ankündigung im Einklang mit den Entwicklungen der letzten Monate. Seit Ende 2019 exportieren Urenco und die ANF Lingen auch angereichertes Uranhexafluorid nach Russland. Diese Exporte unterliegen als Dual-Use-Güter der Sanktionsverordnung der EU ggü. Russland. Laut dieser Verordnung sollen sie auf den Ausschluss einer militärischen Endverwendung hin geprüft werden, um genehmigungsfähig zu sein (genauso wie im Falle von Ausfuhren abgereicherten Urans, dazu Sylvias Gutachten). Das BAFA wehrt sich aber die Genehmigungsunterlagen rauszugeben, die mit Sicherheit belegen würden, dass diese Prüfung nicht durchgeführt wurde (dazu haben wir einen UIG-Antrag gestellt, der abgelehnt wurde). Das Thema ist in der Öffentlichkeit noch nicht wirklich angekommen, obwohl z.B. die Versorgung von atomaren U-Booten am Ende der BE-Fertigungskette anhand des exportierten Urans nicht auszuschließen ist.
    Um die Bundesregierung mit dem Sachverhalt umfassend zu konfrontieren hat Sylvia für die KW12 im Umweltausschuss folgende Berichtsbitte aufgesetzt:
    „Bericht der Bundesregierung über ihre Kenntnisse zu den Plänen der französischen Framatome und der russischen TVEL ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich der Fertigung von Brennelementen in Lingen (Niedersachsen) zu gründen, zur Bewertung der Rechtskonformität von Exporten ab- und angereicherten Urans aus Lingen und der Urenco-Anlage in Gronau nach Russland vor dem Hintergrund der Russland-Sanktionen der EU und zur Erläuterung der Gründe für die Unzugänglichkeit der Prüfungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in diesem Bereich (von Geschäftsdaten unabhängige Prüfungen zum Ausschluss der militärischen Endverwendung von Dual-Use Gütern).“
    Die Bundesregierung wird voraussichtlich am 23. März einen Bericht vorlegen, der dann am Mittwoch im Ausschuss vorgestellt/diskutiert wird.
    Sylvia Kotting-Uhl MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt,
    Naturschutz und nukleare Sicherheit
    Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN

    B.D.S.-Berliner Grüsse

  2. Markus
    1. April 2021 um 15.10 — Antworten

    tl;dr

  3. Johannes Wagner
    3. April 2021 um 11.18 — Antworten

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