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Rufe nach Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel

Silvester-Böller, über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die Ärztekammer Nordrhein empfiehlt ein generelles Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel nach niederländischem Vorbild. Damit soll eine zusätzliche Belastung der Krankenhäuser in der vierten Corona-Welle verhindert werden, berichtet die „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“ (Montagsausgabe).

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Auch die Krankenhausgesellschaft NRW ist demnach für eine solche Maßnahme offen. Niederländische Medien hatten am Freitag berichtet, die Regierung in Den Haag werde wie schon im vergangenen Jahr zu Silvester den Verkauf und das Benutzen von Feuerwerk untersagen, damit die Krankenhäuser nicht zusätzlich durch Verletzte belastet werden. Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, hält dieses Verbot für „zweckmäßig“. Die Ambulanzen der Krankenhäuser liefen zu Silvester immer voll, weil sich viele Menschen beim unsachgemäßen Abbrennen von Feuerwerk verletzten.

Selbst wenn die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie nicht absehbar sei, sei der Schritt der niederländischen Regierung „ein kluges Beispiel“, sagte Henke der NRZ. „Ich würde sehr empfehlen, dem zu folgen.“ Das Landesgesundheitsministerium teilte auf Anfrage der Zeitung mit, dass die aktuelle Corona-Schutzverordnung am 24. November auslaufe. Über Änderungen werde das Ministerium „die Öffentlichkeit rechtzeitig informieren“, sagte eine Sprecherin, ohne sich zum niederländischen Feuerwerksverbot zu äußern.

Foto: Silvester-Böller, über dts Nachrichtenagentur

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4 Kommentare

  1. Kommentierer
    21. November 2021 um 14.22 — Antworten

    Ist es nicht kontraproduktiv, wenn man Feuerwerk, welches hierzulande getestet und geprüft ist, zu verbieten, wenn dann Menschen sich im Ausland mit Feuerwerk eindecken, welches eben nicht getestet und geprüft ist? Die Verletzungsgefahr bei dem Feuerwerk aus dem Ausland ist ja höher.

    Und schlau wäre es vielleicht auch einfach mal dem Pflegepersonal mehr Zuwendung zu schenken, stattdessen spart man das Gesundheitssystem kaputt und wundert sich dann über eine Überforderung, welche übrigens schon vor Corona Zeiten existierte.

  2. Brückner
    21. November 2021 um 16.03 — Antworten

    Guten Tag, dass ist ja mal wieder eine sehr schlechte Recherche Arbeit. Die Krankhäuser werden an Silvester nicht durch Verletzungen mit Feuerwerk belastet sondern durch Personen mit Übermäßigen Alkoholkonsum. Es gibt belegbare Zahlen und Studien dass keine 5% der Verletzungen an Silvester durch Feuerwerk entstehen. Wenn Sie eine objektive Berichterstattung machen möchten lassen Sie sich die Zahlen bitte geben. Weitere Informationen erhalten Sie auch über den Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerkerei BVPK https://bvpk.org/umweltbelastung-feuerwerk
    Die hier genannten Zahlen wurden übrigens auch vom Umweltbundesamt bestätigt.

  3. John_Müller
    21. November 2021 um 16.30 — Antworten

    Als Ärztekammer wird es ein Leichtes sein die Zahlen des Jahreswechsel 2019/2020 darzulegen die aufdecken, wie viele in einem Krankenhaus behandelte Verletzungen es in jener Nacht im Gebiet Nordrhein gab, welche ausschließlich auf die Einwirkung des Feuerwerks auf den Körper zurückzuführen sind. Ich glaube eher, dass, ähnlich wie im Karneval, der Hauptteil der Einlieferungen auf Alkoholüberkonsum mit daraus resultierenden Unfällen und Schlägereien zurückzuführen ist. Da sollen alle Familien, die mit Vernunft diese Tradition und Freude leben und teilen, verzichten, obwohl doch die Leute getroffen werden sollen, die Feuerwerkskörper mehr als unsachgemäß benutzen und einsetzen? Ich kann immer mehr die Vertreter FÜR das Feuerwerk verstehen (wenn man sich dann auch noch die verworrenen Forderungen der DUH sieht). In diesen ständigen Diskussionen ist mir aufgefallen, dass die Seite der Fordernden nicht ein einziges Mal mit echten validen und belastbaren Zahlen aufgetreten ist. So auch in diesem Bericht nicht.
    Ganz nebenbei werde ich tatsächlich in diesem Jahr das erste Mal seit vielen, vielen Jahren Feuerwerk zünden als einen Gruß an meinen verstorbenen Vater von seinen Kindern und seinen Enkeln. Das wird ein schöner und emotionaler Moment.

  4. W. Lorenzen-Pranger
    21. November 2021 um 20.20 — Antworten

    Volksbräuche zum Jahreswechsel mit Feuern und Feuerwerk sind extrem lange tradiert, länger als das Christentum hierzulande – und die Kirchen haben, ob sie das akzeptieren oder nicht, kein Monopol auf solche Gebräuche oder, meinetwegen, auch Riten. Im Gegenteil, genau die haben doch Volksbräuche, wie z. B. den Weihnachtsbaum, geklaut.

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