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RKI wirbt in Schaltkonferenz für Inzidenzstrategie – Länder dagegen

Lothar Wieler, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), hält an einer Niedrig-Inzidenz-Strategie fest. Am Montag kam es bei einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun, Lothar Wieler sowie den Chefs der Staatskanzleien der Länder zu einer Diskussion über den Umgang mit steigenden Infektionszahlen, berichtet die „Bild-Zeitung“ (Mittwochausgabe).

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Wieler präsentierte dabei ein Papier, in dem er sich dafür aussprach, weiter an der Inzidenz als „Leitindikator“ für die Pandemie festzuhalten. Darin heißt es: „Die vierte Welle hat begonnen.“ Außerdem habe Prävention „weiterhin die höchste Priorität (=niedrige Inzidenz)“, heißt es im Papier. Damit widerspricht Wieler auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere.

Die „Bild“ schreibt weiter, die Ländervertreter seien mit diesem Kurs überwiegend nicht einverstanden gewesen. Teilnehmer sprachen sich dagegen aus, die Inzidenz weiter als wichtigsten Maßstab für die Corona-Maßnahmen zu betrachten. Braun erklärte die Frage, welche Bedeutung die Inzidenz künftig haben soll, zur Richtungsentscheidung. Bund und Länder sollten bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 10. August entscheiden, ob sie ausschließlich dem Ziel folgen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern – oder ob sie anstreben, die Nachverfolgung der Corona-Infektionen sicherzustellen und somit die Inzidenz niedrig zu halten.

Foto: Lothar Wieler, über dts Nachrichtenagentur

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