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Protassewitsch aus Gefängnis in Hausarrest verlegt

Roman Protassewitsch in einem Video aus einem weißrussischen Gefängnis, über dts Nachrichtenagentur

Minsk (dts Nachrichtenagentur) – In Weißrussland soll der Regimekritiker Roman Protassewitsch aus dem Gefängnis entlassen und in Hausarrest versetzt worden sein. Das teilte die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja am Freitag mit.

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Auch Protassewitschs Freundin sei im Hausarrest. Beide würden „aber noch immer als Geiseln von Lukaschenkos Regime“ gehalten. Nun sei „entscheidend, dem Regime keinen Handel mit politischen Gefangenen zu erlauben“. Nur so könne die Freiheit aller politisch Gefangenen in Weißrussland erreicht werden.

Protassewitsch war am 23. Mai aus einer Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius verhaftet worden. Das Flugzeug war kurz vor Überqueren der Grenze nach Litauen von Weißrussland mithilfe eines Kampfjets gezwungen worden, in Minsk zwischenzulanden. Protassewitsch soll die Proteste gegen Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko mitorganisiert haben. Im drohte nach Ansicht von Experten ein Gefängnisaufenthalt von 15 Jahren oder gar die Todesstrafe.

Nachdem die EU umfangreiche Sanktionen beschlossen hatte, war Protassewitsch mehrfach im weißrussischen Fernsehen vorgeführt worden. Unter anderem in einem mehrstündigen TV-Interview und auf einer Pressekonferenz hatte er einerseits die Vorwürfe zugegeben, andererseits bekundet, dass man ihn gut behandele.

Foto: Roman Protassewitsch in einem Video aus einem weißrussischen Gefängnis, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    25. Juni 2021 um 11.25 — Antworten

    >>Nun sei „entscheidend, dem Regime keinen Handel mit politischen Gefangenen zu erlauben“.<<

    Komisch, vor einigen Jahrzehnten noch war es ganz normal, politische Gefangene, aus der DDR etwa, frei zu kaufen. Da in diesem Fall die Gefahr für Protassewitsch und seine Partnerin immer noch extrem hoch ist, sollte man sich im Einzelfall vielleicht mal an solch "alte" Praktiken erinnern?
    Alexander Lukaschenko kann man zu gegebener Zeit dann immer noch nach Den Haag expedieren, Menschenraub, Folter und Mord verjähren ganz sicher nicht.

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