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Öffentliche Schulden übersteigen 2,2 Billionen Euro

Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der Öffentliche Gesamthaushalt ist beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des ersten Quartals 2021 mit 2.205,4 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26.532 Euro, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Montag mit.

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Gegenüber dem vierten Quartal 2020 stieg die öffentliche Verschuldung um 1,5 Prozent oder 33,6 Milliarden Euro, was insbesondere bei Bund und Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 nahm die Verschuldung um 12,8 Prozent oder 250,0 Milliarden Euro zu. Der Schuldenanstieg des Öffentlichen Gesamthaushalts ist mit Ausnahme der Sozialversicherung auf einen Zuwachs bei allen Ebenen zurückzuführen. Den größten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 2,0 Prozent beziehungsweise 28,0 Milliarden Euro auf 1.431,4 Milliarden Euro, nachdem dieser zum Ende des vierten Quartals 2020 noch einen Rückgang der Schulden um 1,9 Prozent beziehungsweise 26,8 Milliarden Euro gegenüber dem dritten Quartal aufwies.

Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Schulden des Bundes um 17,3 Prozent beziehungsweise 211,1 Milliarden Euro. Die Länder waren zum Ende des ersten Quartals 2021 mit 639,9 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent beziehungsweise 4,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht, so die Statistiker weiter. Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Ländern heterogen: Während Berlin und Sachsen-Anhalt (jeweils +3,9 Prozent) sowie Nordrhein-Westfalen (+3,4 Prozent) die höchsten Schuldenanstiege aufwiesen, verzeichneten Bremen (-12,8 Prozent), Schleswig-Holstein (-3,3 Prozent) und Bayern (-2,7 Prozent) die stärksten Rückgänge. In Bremen ist der Rückgang vor allem auf die gegenüber dem Vorquartal geringeren Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte zurückzuführen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Schulden der Länder um 6,2 Prozent beziehungsweise 37,5 Milliarden Euro. Der prozentual starke Anstieg in Sachsen (+259,7 Prozent) resultiert aus Neuaufnahmen des Corona-Bewältigungsfonds in Höhe von 2,0 Milliarden Euro sowie einer Umschichtung der Kreditaufnahmen vom bislang vornehmlich genutzten öffentlichen Bereich zum nicht-öffentlichen Bereich. Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen zum Ende des ersten Quartals 2021 einen Schuldenstand von 134,0 Milliarden Euro aus. Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal betrug 1,1 Prozent beziehungsweise 1,5 Milliarden Euro.

Gegenüber dem Vorjahresquartal war ein Anstieg bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden von 1,1 Prozent (beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro) zu verzeichnen. Die Sozialversicherung wies zum Ende des ersten Quartals 2021 einen Schuldenstand in Höhe von 54 Millionen Euro aus.

Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    28. Juni 2021 um 13.07 — Antworten

    >>…stiegen die Schulden des Bundes um 17,3 Prozent…<<

    Ja klar, für so nutzlose Unternehmen wie "tui" und ähnlichen gröblichen Unsinn. Gewachsene Kultur dagegen wird kaputtgeblockt – aber der Bürger, die Gesellschaft, solls wieder mal richten? Ich hoffe die jungen Leute sche*ßen euch was und jagen euch endlich zu Teufel.
    Während die wirklichen Probleme
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/extremwetterereignisse-nehmen-zu-usa-stehen-vor-nie-dagewesener-hitzewelle-a-6bd9ecfa-6892-4832-8df3-ab4a8ff0196d
    weltweit zum Himmel stinken, fabulieren hier Hysteriker gegen die simpelsten Einsichten wie Seehofer darüber, daß sich "das System" doch auch in Corona-Zeiten "bewährt" hätte. Der Typ, ach was, seine ganze Fraktion- die beiden Parteien sowieso, lebt offenbar in der niedlichen Miniaturwelt seiner Modelleisenbahn. Übersterblichkeit durch zu große Sommerhitze wurde, vor allem aus Frankreich, bereits in den letzten Jahren dokumentiert. Scheint aber niemanden in Berlin irgendwie zu berühren, ganz im Gegensatz zur nur wenig größeren Übersterblichkeit durch ein Virus…

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