Nur wenige Unternehmen haben Notfallplan für Energiekrise
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz der monatelangen Gaskrise haben sich nur wenige Firmen in Deutschland systematisch darauf vorbereitet, dass ihnen die Energie ausgehen könnte. Nur knapp ein Drittel, 29 Prozent, haben einen Notfallplan.
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Das geht aus der aktuellen Randstad-Ifo-Befragung von gut 700 Personalleitern hervor, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Vor allem kleine Betriebe tun sich mit Notfallplänen schwer. In der Größenklasse bis 49 Mitarbeitern liegt der Anteil nur bei 15 Prozent, bei mehr als 500 Beschäftigten steigt er auf 60 Prozent. Zugleich gaben mehr als 90 Prozent der Befragten an, dass ihr Betrieb bereits unter den steigenden Kosten in der Energiekrise leide, aber auch unter mangelnder Planbarkeit des Geschäfts und schlechter Stimmung in den Belegschaften.
Die Personalverantwortlichen wurden befragt, mit welchen Maßnahmen sie auf Energieengpässe reagieren wollen. Am häufigsten wurde die Senkung der Gebäudetemperatur genannt, auch den Abbau von Überstunden und Urlaub halten viele für wahrscheinlich – damit kann man rasch den Betrieb einbremsen. Immerhin 32 Prozent sehen eine gezielte Drosselung der Geschäftstätigkeit als eine mögliche Maßnahme an, etwa indem man die Produktion reduziert oder Servicezeiten kürzt. Eine gute Nachricht für die Beschäftigten: Derzeit können sich nur 23 Prozent der Befragten vorstellen, Personal zu reduzieren, eine hohe Wahrscheinlichkeit sehen sogar nur sieben Prozent.
Lieber schicken die Personalverantwortlichen ihre wertvollen Fachkräfte in Kurzarbeit – und können sie so dauerhaft halten. Das sagen 42 Prozent, in der Industrie sogar knapp zwei Drittel.
Foto: Moderne Stromzähler, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Nicht nur keine Notfallpläne, wo ist eine Vorsorge bezüglich einer Energiekrise? Ich wundere mich schon länger, dass vor allem Gasverbraucher keine Alternativen entwickelt haben. Hat ein glückseliger Dämmerungsschlaf, verursacht durch Merkel/Altmayer, eine unternehmerische Weitsicht verhindert? Nicht jeder Bäcker kann sich ein Windrad in den Garten stellen,
da sei das Energiewirtschaftsgesetz vor, welches seit 1935 auch als Demarkationsgesetz bekannt ist: keine Überschneidung von Energie-Zuständigkeit. Also, warum hat nicht die Stahl-, Zement- oder z.B. Chemieindustrie keine robustere Vorsorge getroffen? Unverständlich, und, wie zu erleben ist, zum Nachteil der gesamten Volkswirtschaft.