Marburger Bund: Covid-19-Intensivkapazitäten schrittweise aufbauen
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Ärztevereinigung Marburger Bund hat einen schrittweisen Aufbau der Intensivkapazitäten für Covid-19-Patienten gefordert. Bei weiter steigenden Infektionszahlen im aktuellen Ausmaß müssten auf Ebene der Länder Vorkehrungen für den Fall einer zunehmenden Auslastung von Intensivkapazitäten getroffen werden, sagte die Vorsitzende des Berufsverbands, Susanne Johna, am Dienstag. „Dies gilt umso mehr, als dass die bisherige Freihaltepauschale für Krankenhausbetten zum 30. September ausgelaufen ist.“
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Es bedürfe eines regional und zeitlich gestaffelten Systems der Vorhaltung von Bettenkapazitäten für Covid-19-Patienten. „Ich halte ein gestuftes Vorgehen für sinnvoll, bei dem klar definiert ist, ab welchem Patientenaufkommen auf Normal- und Intensivstation jeweils zusätzliche Behandlungskapazitäten zur Verfügung gestellt werden müssen“, so Johna. Parallel zum Bettenausbau müssten planbare Eingriffe verschoben werden, auch um Personal anders einsetzen zu können. Die Ärztevertreterin wies auch darauf hin, dass man in Deutschland zwar eine hohe Anzahl an Intensivbetten, aber nicht genügend Personal habe. „Deswegen können vorhandene Betten aufgrund von Personalmangel nicht selten gar nicht belegt werden“, sagte Johna. „Covid-19 wird uns noch lange beschäftigen“, fügte sie hinzu. Deswegen sei es wichtig zu überlegen, wo Ärzte sowie die Pflegenden insbesondere bürokratisch entlastet werden könnten, um einer Überlastung des Personals entgegenzuwirken.
Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur
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