Maas wirft Trump Ruchlosigkeit im US-Wahlkampf vor
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenminister Heiko Maas (SPD) hat US-Präsident Donald Trump Ruchlosigkeit im Wahlkampf vorgeworfen. „Es ist verstörend, dass ein amerikanischer Präsident glaubt, so etwas nötig zu haben“, sagte Maas der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf Trumps Aufruf zum doppelten Wählen und seiner Kritik an der Briefwahl. „Ich setze auf die Vernunft und den gesunden Menschenverstand der Amerikaner, damit der ruchlose Versuch scheitert, Zweifel an der Gültigkeit der Wahl zu säen, um später womöglich eine Wahlniederlage nicht zu akzeptieren.“
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Ebenso kritisierte Maas das Verhalten Trumps bei den US-Protesten gegen Rassismus: „Die Amerikaner erwarten zu Recht von ihrem Präsidenten, dass er kein Öl ins Feuer gießt, sondern die schwerwiegenden Konflikte in der amerikanischen Gesellschaft Stück für Stück auflöst. Leider ist jedoch zu befürchten, dass im Wahlkampf die Auseinandersetzungen weiter angeheizt werden.“ Es werde die große Aufgabe des nächsten Präsidenten sein, die USA wieder zu versöhnen.
Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Kann es wirklich sein, dass Herr Maas nicht den Unterschied kennt zwischen der Briefwahl wie es sie seit langem in den USA gibt, genannt Absentee-Voting und der von den Demokraten neu erfundenen Briefwahl, genannt Mail- in Voting?
Diese beiden Formen müssen auseinandergehalten werden. Beim Absentee-Voting muss ein Wahlschein angefordert werden unter Angabe der eigenen Identität. Diese Form ist sicher und wird von Trump empfohlen.
Beim Mail-in Voting werden Wahlscheine ohne Anforderung an Haushalte geschickt, egal ob jemand wählen will oder nicht, egal, ob die Haushalte noch von den Menschen bewohnt werden, die lt. Anmelderegister noch darin wohnen sollten. Somit bekommt man einen Wahlschein zuviel, oder man bekommt auch keinen. Deshalb hat Trump, der darüber schon wochenlang redet, letztens auch in letzter Verzweiflung gesagt, dann könne man möglicherweise ja auch doppelt wählen.
Wenn Herr Maas und unser gesamtes Aussenministerium nicht unterrichtet sind, dann …….gute Nacht. Oder weiss er bescheid und will nur Gerüchte streuen? Das wäre dann ruchlos.
Und noch etwas: Die USA sind ein sehr gespaltenes Land. Die eine Partei traut der anderen alles Schlechte zu. So haben jetzt schon beide Präsidentenanwärter durchblicken lassen, dass sie bei Wahlergebnissen gegen sie, diese möglicherweise nicht akzeptieren werden. Daraus ergibt sich doch, dass das Wahlverfahren so sicher wie möglich ablaufen muss. Also meine Meinung dazu ist, dass es hochgefährlich ist, sich in dieser Situation mit zweifelhaften Wahlverfahren zu beschäftigen. Im übrigen hat sich Oberstaatsanwalt Barr genauso geäussert und m. E. hat er recht.