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Linnemann von Merz „mehr als irritiert“

Carsten Linnemann, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann hat den CDU-Politiker Friedrich Merz für dessen Vorstoß kritisiert, das Amt des Bundeswirtschaftsministers übernehmen zu wollen. Dies habe ihn „mehr als irritiert“, sagte Linnemann dem Internetportal des Fernsehsenders n-tv.

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„Wir befinden uns mitten in der schwersten Krise, die diese Bundesrepublik je erlebt hat. Ganze Wirtschaftsbereiche stehen am Abgrund, warten auf Hilfen. Darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren.“ Linnemann hatte Merz im Rennen um den CDU-Vorsitz unterstützt.

Das Wahlergebnis sei für ihn „enttäuschend“ gewesen. „Das wird jedem Merz-Unterstützer so ergangen sein.“ Indirekt äußerte Linnemann auch Kritik an Merz` Entscheidung, nicht für das Präsidium der CDU zu kandidieren: „Worüber ich mich aber gefreut hätte, wäre die Zusage von Friedrich Merz für das Präsidium unserer Partei gewesen.“ Merz hatte seine Absage damit begründet, dass die CDU nicht nur von Männern aus NRW geführt werden könne.

„Wenn Friedrich Merz ins Präsidium gewollt hätte, hätte man eine Lösung gefunden“, sagte Linnemann dazu. Die Wahl sei jetzt entschieden, er werde den neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet unterstützen. „Aber ich glaube, dieses Mal dauert es länger als nach dem Hamburger Parteitag 2018, bis wir alle wieder auf eine Linie kommen.“ Laschet mache in NRW einen „sehr guten Job“, er habe zudem immer wieder gezeigt, dass er es verstehe, die Flügel der CDU zusammenzuführen.

„Dennoch wird er sich jetzt etwas einfallen lassen müssen, um der CDU Deutschlands eine klare Erkennungsmelodie zu geben“, so Linnemann. „Meine Sorge ist, dass wir uns weiterhin dem schönen Irrglauben hingeben, dass wir allein mit unserer Corona-Politik die Bundestagswahl gewinnen können, um anschließend in Ruhe zu schauen, wie es dann weitergehen könnte. Das wäre fatal. Wir müssen bereits heute die Weichen so stellen, damit auch künftige Generationen gute Perspektiven haben.“

Foto: Carsten Linnemann, über dts Nachrichtenagentur

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