Lauterbach fordert Ersatz für ausländische Ärzte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor Versorgungslücken im Gesundheitssystem, sollten Fachkräfte aus Syrien und anderen Nationen in größerer Zahl Deutschland verlassen.
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„Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass viele von ihnen auch wieder in ihre Heimat zurückgehen werden“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“. Dabei gehe es nicht nur um Syrien, sondern auch um Polen, Rumänien und Ungarn. Deutschland dürfe sich nicht darauf verlassen, dass es die Lücken im Gesundheitssystem mit Personal aus dem Ausland beheben könne. Lauterbach sieht die Länder in der Pflicht: „In den Bundesländern müssen schnell 5.000 zusätzliche Medizinstudienplätze geschaffen werden, weil wir in Deutschland Ärzte in Zukunft verlieren werden“, sagte er.
Der Minister riet davon ab, syrische Ärzte in Deutschland halten zu wollen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten. „Das ist unethisch“, sagte Lauterbach dem „Spiegel“. Er verwies darauf, dass medizinische Expertise in Syrien gebraucht werde.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Ärzte (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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Wie wäre es mal mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen? Die Arbeitsbedingungen für Klinikärzte sind teils unterirdisch, 24h-Schichten sind eine Gefahr für Ärzte UND Patienten. Dazu die fragwürdige Vergütung, die erst ab Oberarzt auskömmlich wird. Als niedergelassener Arzt gerade in ländlichen Gebieten ist es ähnlich, die 40h-Woche ist da meist schon am Mittwoch erreicht, man soll aber 365 Tage im Jahr erreichbar sein. Dazu auch hier die Fragwürdige Vergütung durch die Kassen. Kein Wunder, warum vom Nachwuchs niemand aufs Land will. Das Paradies für Mediziner ist, ins benachbarte Ausland zu gehen, schon in den Niederlanden herrscht in Relation zu Deutschland das reinste Paradies.