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Immer weniger Frauen nehmen Antibabypille

Frau mit blondem Haar, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Anteil junger Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, geht immer weiter zurück. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.

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Demnach bekam 2020 ein Drittel (33 Prozent) der weiblichen 14- bis 19-Jährigen die Antibabypille verordnet. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 44 Prozent. Besonders stark ist der Rückgang den Angaben zufolge bei den 18- und 19-Jährigen – also in den Altersgruppen, die am häufigsten die Pille einnehmen: Bekamen 2015 noch 67 Prozent der 18-jährigen TK-versicherten Frauen mindestens eine Pillenverordnung, waren es 2020 nur noch 50 Prozent. Bei den 19-Jährigen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung: Der Anteil der Verordnungen sank hier von 72 Prozent auf 53 Prozent. „Wir sehen, dass die Verordnungen seit einigen Jahren kontinuierlich zurückgehen. Über die genauen Gründe können wir nur spekulieren. Auf jeden Fall ist die Aufmerksamkeit für das Thema höher als noch vor ein paar Jahren“, sagte Tim Steimle, Fachbereichsleiter Arzneimittel bei der TK. Der Rückgang hänge womöglich auch mit der Berichterstattung zu Pillen der sogenannten neueren Generation zusammen, die insgesamt ein höheres Thromboserisiko aufweisen. Die Auswertung zeigt, dass die Anteile der Verschreibungen für die Antibabypillen der 3. Und 4. Generation etwas zurückgegangen sind. 2020 nahmen knapp 47 Prozent der bei der TK versicherten Anwenderinnen Pillen dieser Generationen ein. „Uns ist wichtig, dass junge Frauen gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin Risiken besprechen und abwägen. Und das nicht nur bei der Pille“, so Steimle. Auch andere hormonelle Verhütungsmittel entfalteten ihre empfängnisverhütende Wirkung mit Gestagenen der verschiedenen Generationen. Ausgewertet wurden von der Techniker Krankenkasse Routinedaten von Versicherten bis 19 Jahren, beziehungsweise ab 2019 bis 21 Jahren. Grund dafür ist, dass die gesetzlichen Krankenkassen seit Frühjahr 2019 bis zum vollendeten 22. Lebensjahr die Kosten für rezeptpflichtige Verhütungsmittel übernehmen.

Foto: Frau mit blondem Haar, über dts Nachrichtenagentur

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