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Frauenunion pocht auf CDU-Frauenquote

CDU-Logo, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Frauenunion pocht auf eine Frauenquote in der CDU. Ein von CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz vorgelegter Alternativvorschlag „würde uns in der CDU wieder zurückwerfen“, sagte die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben). Merz schlägt in seinem neuen Buch vor, die Delegiertenanzahl zu Parteitagen am Frauenanteil der entsendenden Untergliederungen zu orientieren.

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Schon heute gelte für Delegiertenwahlen für Landes- und Bundesparteitage ein Drittelquorum, so Widmann-Mauz. Entscheidend sei, dass Frauen in der Union nicht nur sichtbarer, sondern auch wirksamer würden, sagte sie: „Eine größere Repräsentanz als der Anteil an Frauen in der Mitgliederschaft steigert nicht nur ihre Sichtbarkeit, sondern vor allem ihre Wirksamkeit – darum geht es.“ Widmann-Mauz warb erneut für den vom CDU-Vorstand im September nach langen Debatten verabschiedeten Kompromissvorschlag. Dieser umfasse „ein Bündel an Maßnahmen“. Auch die Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unions-Bundestagsfraktion, Yvonne Magwas (CDU), sagte dem RND: „Es gibt einen mit großer Mehrheit getragenen Beschluss der Satzungs- und Strukturkommission sowie des Bundesvorstands. Das sollte die Grundlage für Gespräche sein.“ Der Beschluss sieht vor, die Frauenquote für CDU-Vorstände bis hinunter auf die Kreisebene bis 2025 auf 50 Prozent zu steigern. Auch fünf der ersten zehn Listenplätze bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen sollen künftig von Frauen besetzt werden. Der Vorstandsbeschluss muss noch von einem Parteitag bestätigt werden. Derzeit sind nur rund 26,5 Prozent der CDU-Mitglieder Frauen. Merz hatte seine Skepsis gegenüber dem Beschluss deutlich gemacht. Er sei nur die zweitbeste Lösung und binde die Partei nicht. In seinem neuen Buch „Neue Zeit. Neue Verantwortung“ schreibt er: „Ein guter Anreiz, um flächendeckend vor Ort mehr um die Mitwirkung von Frauen zu kämpfen, könnte sein, die Zahl der Delegierten für Landes- und Bundesparteitage schrittweise nicht nur an die Mitgliederzahlen, sondern auch an den Anteil weiblicher Mitglieder zu koppeln. Damit würde der Einfluss innerhalb der Partei auch davon abhängen, wie erfolgreich die Einbindung von Frauen ist.“ In der Frauenunion hieß es, Merz` Vorschlag berge die Gefahr, dass Parteitage immer weiter aufgebläht würden. In der Regel wirke die Anzahl der Delegierten bisher auch nicht positiv auf die Mitgliedergewinnung aus. Merz` Konkurrenten um den Parteivorsitz, Armin Laschet und Norbert Röttgen, hatten sich hinter den Quoten-Vorschlag des Vorstands gestellt.

Foto: CDU-Logo, über dts Nachrichtenagentur

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