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Drosten weist Verantwortung für Schulschließungen zurück

Christian Drosten, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Virologe Christian Drosten weist die Verantwortung für Schulschließungen während der ersten Welle der Corona-Epidemie von sich. Er habe nur lokale Schließungen einzelner Schulen befürwortet, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.

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Und das „hätte in der ersten Welle wahrscheinlich auch gereicht“, so der Wissenschaftler. Er habe das den verantwortlichen Ministerpräsidenten auch so gesagt. „Aber am nächsten Morgen kamen die Nachrichten, dass ein Bundesland nach dem anderen die Schulen schließt. Das muss die Diskussionsdynamik dieser Ministerpräsidentenkonferenz gewesen sein, nachdem wir den Raum verlassen hatten.“

Die Gründe dafür sind dem Virologen bis heute ein Rätsel: „Wer das vorangetrieben hat, weiß ich nicht. Ich war nicht dabei. Ich kann nur deutlich sagen: Das war ein rein politischer Beschluss, das ist nicht von der Wissenschaft so empfohlen worden.“ Ihn ärgere das, so Drosten, weil ihm diese Entscheidung trotzdem bis heute anhänge: „Herr Drosten ist verantwortlich für das Schließen der Schulen. Drosten, der Kinderquäler. Keiner der beteiligten Politiker hat das je richtiggestellt.“

Der Virologe hält weiterhin die moderne Massentierhaltung für gefährlich. „Die Tierhaltung bietet ideale Bedingungen für ein Virus, um sich an den Menschen anzupassen“, sagte er der Wochenzeitung.

So stünden etwa die Marderhunde, die für die chinesische Pelzindustrie gehalten würden, mit dem Sars-Virus in Verbindung, während es im Mittleren Osten Kamele seien, von denen eine Gefahr ausgehe: „Bei Kamelen gibt es das Mers-Virus, das den Menschen befallen und auch von ihm weitergegeben werden kann.“ Auch Europa mit seiner Massentierhaltung sei eine potenzielle Brutstätte für neue Erreger: „Was wir hier mit den Schweinen machen, ist auch nicht gut.“ Insgesamt werde sich das Problem angesichts der wachsenden Weltbevölkerung noch verschärfen, prognostizierte Drosten: „Eine wachsende Menschheit mit einem wachsenden Fleischhunger: Hier steckt das Risiko für künftige Pandemien.“ So werde es auch in Afrika bald mehr industrielle Landwirtschaft geben.

„Und das in Regionen mit großer Wildtier-Diversität. Da mache ich mir dann noch größere Sorgen: Die Ratte läuft in den Stall, die Fledermaus hängt unterm Dach. Was bringen die mit?“

Foto: Christian Drosten, über dts Nachrichtenagentur

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