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Bundesschülerkonferenz beklagt zu schwere Matheabitur-Prüfungen

Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Die Bundesschülerkonferenz (BSK) hat beklagt, dass das Matheabitur im Vergleich zu den tatsächlich im Unterricht beigebrachten Inhalten zu schwer ist. „Gerade das Fach Mathematik zeigt exemplarisch, wie groß die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist“, sagte Fabian Schön, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).

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„Die Abiturprüfungen fordern häufig ein Niveau, das im regulären Unterricht weder inhaltlich noch zeitlich vollständig abgedeckt werden kann. Es bleibt schlicht nicht genug Zeit, um alle Themen ausreichend zu vertiefen oder gezielt zu üben“, so Schön.

Schüler seien gezwungen, einen erheblichen Teil der Vorbereitung in ihrer Freizeit zu leisten, sagte er und kritisierte fehlende Hilfsangebote für Jugendliche aus sozial benachteiligten Haushalten. „Während sich manche private Nachhilfe leisten können oder Unterstützung aus dem Elternhaus erhalten, müssen andere neben der Schule arbeiten, um sich überhaupt Essen, Miete oder Schulmaterialien leisten zu können. Gute Noten im Mathe-Abitur sind somit oft nicht nur eine Frage von Fleiß, sondern auch von Zeit, Geld und Unterstützung.“

Ein bundesweit vergleichbares und gerechtes Matheabitur müsse inhaltlich besser auf den Unterricht abgestimmt werden, alle Schüler unabhängig von Herkunft oder Wohnort gleichbehandeln und auf „Bildungsgerechtigkeit statt Elitenförderung“ ausgerichtet sein, fordert die Bundesschülerkonferenz.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Markus
    18. April 2025 um 16.26 — Antworten

    Ich frage mich manchmal, was in den Gymnasien heute überhaupt noch gelehrt wird. Blicken wir mal in ander Gegenden dieser Welt: in China und Japan müssen die zukünftigen Studenten bei der Aufnahmeprüfung Ausfagebn lösen (und können dies auch), welche selbst gestandene deutsche Mathelehrer in Schwierigkeiten bringen. Wer als deutscher Abiturient im Ausland studieren will braucht dort vielfach noch mehrere Aufbausemester, um sich auf Stand zu bringen. Da fragt man sich wirklich, womit sich deutsche Schüler und Lehrer so die Zeit im Unterricht vertreiben?

    • W. Lorenzen-Pranger
      18. April 2025 um 23.41 — Antworten

      Googeln sie mal Humoristen, Moderatoren und Theater- und Tv-Programme aus den frühen sechzigern. Da werden Zitate von „ollen“ Griechen, Römern und aktuelle Hochliteratur gebracht – und (fast) jedem war klar, wovon gesprochen wurde. Meine „Kinder“ haben Namen wie Zeus, Pindar, Lukian, Plato usw. von mir gehört – in der Schule eher nicht. Daß „Die Vögel“ von Aristophanes sind haben die nie gehört, zu meiner Zeit liefs im Fernsehen…
      Ich könnte so weiter berichten – ach ja, ich war „nur“ Hauptschüler. Das sind die Schulen, die heute hochstaplerisch „Oberschule“ heißen.

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