Oldenburger Stadtfest: Hunderttausende werden erwartet

Blick auf Waffenplatz.
Foto: E & M Marketing / Archiv
Oldenburg (ooz/pm/ki) Die Innenstadt verwandelt sich Ende August wieder in eine Festivalmeile. Erwartet werden mehr als 300.000 Besucher/innen beim Oldenburger Stadtfest. Drei Tage lang treten rund 70 Livebands und 30 DJs auf 18 Bühnen auf. Das Programm beginnt am Donnerstagabend und geht bis in die Nächte von Freitag und Samstag. Parallel lädt „Kochen am Schloss“ bereits ab Mittwoch auf den Schlossplatz ein.
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Musikprogramm
Das Stadtfest gilt als größtes Musik- und Kulturfestival Nordwestdeutschlands. Geboten wird eine große Bandbreite – von Schlager, Pop und Rock bis Hip-Hop, Ska, Metal, Elektro und House. Ein Schwerpunkt liegt auf Independent-Bands, die eigene Musik präsentieren. „Wir sind super glücklich, dass wir nicht nur regionale, sondern auch internationale Bands dabei haben, die man sonst nur mit teuren Tickets sehen kann – beim Stadtfest aber kostenlos“, sagt Veranstalter Reinke Haar.
Nachwuchs und Kinder
Die Nachwuchsbühne „37 Minuten“ in der Haarenstraße steht drei Tage lang jungen Bands und DJs zur Verfügung. Für Kinder gibt es am Samstag ein eigenes Programm mit Mitmachaktionen, Bühnenangeboten von Vereinen sowie der beliebten Kinderbaustelle. Diese zieht wegen des Andrangs vom Ritterstraße in diesem Jahr auf den Kasinoplatz. Auf der Bühne am Marktplatz heißt es am Samstagnachmittag zudem „Kirche to go“ mit kurzen Gottesdiensten und Musik.
Kochen am Schloss
Schon einen Tag vor dem Stadtfest beginnt auf dem Schlossplatz „Kochen am Schloss“. In weißen Pagodenzelten servieren Oldenburger Restaurants kleine Gerichte, dazu gibt es rund 100 Weine. Veranstalter/innen setzen auf Nachhaltigkeit: Alle Speisen werden auf Porzellan und mit Metallbesteck gereicht, Getränke in Gläsern. Dafür wird ein eigenes Logistikareal mit modernen Spülmaschinen eingerichtet. Rund 80 Mitarbeitende sorgen in Schichten für einen reibungslosen Ablauf.
Sicherheit
Das Sicherheitskonzept wurde von Stadt, Polizei, Feuerwehr und Veranstalter überarbeitet. Erstmals kommen 24 mobile Sperren des Typs „Armis One“ zum Einsatz, ergänzt durch zusätzliche „OktaBlöcke“ sowie Fahrzeuge und Betonbarrieren. Polizei und Feuerwehr sind mit einer gemeinsamen Einsatzzentrale präsent, drei Sanitätsstationen stehen bereit. Alle Absperrungen sind so gestaltet, dass Fußgänger/innen, Radfahrende, Rollstuhlfahrende und Eltern mit Kinderwagen sie problemlos passieren können.
Verkehr
Die VWG verstärkt den Busverkehr. In den Nächten von Donnerstag bis Samstag fahren die Nachtexpresslinien im 30-Minuten-Takt zwischen 0 und 3 Uhr ab Lappan. Auf stark frequentierten Linien werden größere Busse eingesetzt, damit alle Fahrgäste sicher nach Hause kommen.
Fahrrad
Mehrere Fahrradabstellanlagen müssen für Bühnen und Stände weichen, darunter am Kasinoplatz, Julius-Mosen-Platz und am Lappan. Ersatzanlagen gibt es unter anderem in der Roonstraße, an der Heiligengeiststraße und an der Staustraße. Am Waffenplatz bietet der Veranstalter erneut einen bewachten Fahrradparkplatz an. Gegen eine Gebühr von zwei Euro können Fahrräder dort zwischen 18 und 1 Uhr sicher abgestellt werden.
Weitere Informationen
Das vollständige Programm mit allen Bühnen und Zeiten sowie Tipps zur Anreise stehen auf www.stadtfest-oldenburg.de und www.kochenamschloss.de.
Alle Bühnen und Plätze im Überblick
Schlossplatz
Oldenburg große Koch- und Weinveranstaltung findet wie in den Vorjahren parallel zum Stadtfest auf dem Schlossplatz statt. Und auch in diesem Jahr wird Kochen am Schloss wieder einen Tag vor dem Stadtfest eröffnet, es geht also bereits ab Mittwoch los.
Marktplatz
Die große OLB-Bühne auf dem Marktplatz, präsentiert von Radio 21, ist einer der zentralen Veranstaltungsorte des Oldenburger Stadtfests. Hier wird das Fest am Donnerstag um 17 Uhr offiziell eröffnet. Am Samstagmorgen ab 10 Uhr startet auf derselben Bühne das Kinderstadtfest, außerdem finden dort der Streetdance-Contest und die ökumenischen Gottesdienste statt. An allen drei Abenden stehen hier Live-Bands auf der Bühne, darunter bekannte Acts wie United 4, Garant für großartiges Livemusik-Feeling.
Lambertikirche
Die Hardrockbühne, die letztes Jahr hinter der Lambertikirche stand, zieht dieses Jahr in die Ritterstraße um. Hinter der Kirche wird es in diesem Jahr ein großes 90-er und 2000-er Special geben.
Ritterstraße
Die Hardrock- und Heavy Metal-Stage zieht in diesem Jahr in die Ritterstraße: Vor dem Schallplattenladen MTS Records wird’s rockig mit diversen Livebands, die in der Regel nicht covern, sondern mit eigenen Songs auftreten: Hier gibt es eine Mischung aus lokalen und internationalen Acts – insbesondere aus Schweden, einem Land mit großer Metal-Tradition (z. B. Mindless Sinner, Sorcerer, Sarcator). Auch Tributes und DJ-Slots runden das Programm ab.
Lange Straße / Rathaus
Diese kleine Bühne an der Ecke Lange Straße / Rathausmarkt hat langjährige Tradition: In diesem Jahr wird DJ Lars Krüger dafür sorgen, dass diese Ecke richtig Spaß macht.
Bergstraße
„Karins Kleingarten“, so heißt die Bühne, die es seit ein paar Jahren in der Bergstraße gibt. Der Donnerstag steht unter dem Motto „Kneipenbummel“ mit Jamie Loca x Guru, Freitag ist „Bergfest“ mit NO.MADS b2b Kuestenklatsch und Samstag gibt es „Bergstraßen Beats“ mit Ole Weber.
Innenhof Bergstraße
Der Innenhof der Firma Aschenbeck & Aschenbeck in der Bergstraße wird in diesem Jahr zum Stadtfest erstmals bespielt: Am Donnerstag kommt DJ Nicky Jones, am Freitag DJ Lasse und Samstag legt DJ Shorty auf.
Baumgartenstraße
Die Baumgartenstraße ist traditionell Partymeile beim Stadtfest und heißt dieses Jahr folgerichtig „Stadtfestmeile – hosted by Cubes x Loft“. Denn die Diskothek Cubes und das neu eröffnete Loft tun sich zusammen und haben gleich mehrere DJs engagiert: DJ DP, Wavez, Lil Jaey, Izzy, Horney, Loop X und Razr.
Achternstraße (vor H&M)
Diese Bühne vereint alternative Rockacts, Rap-Crossover, Indie-Sounds und internationale Gäste zu einem Programm mit viel Energie und Abwechslung. Von härteren Tönen à la Dezibel Biest, Hamato Yoshi oder Monolith bis zu urbanen Vibes von Pacco261 & Revilo 261 oder genreübergreifenden Projekten wie RapTrifftGitarre zeigt sich hier die Vielfalt einer jungen, kreativen Musikkultur. Besonders spannend: The Jumping Trees aus Skandinavien mit gleich zwei ganz unterschiedlichen Sets – einmal akustisch, einmal elektrisierend.
Achternstraße (vor dem Metro)
Auf der kleinen Bühne im Innenhof vor dem Metro gibt es Hip-Hop und junge Dance-Musik von verschiedenen DJs.
Bühne Lange Straße
Vor dem ehemaligen C&A steht die „Prostdigga-Party Stage“: am Donnerstag ist das Motto „Studio 54“, am Freitag gibt’s Classic Charts und Samstag eine Mix-Party.
Patentkrug-Lounge
Der kleine Innenhof von Bruns Mode in der Haarenstraße ist traditioell Treffpunkt für Stadtfest-Besucher, die auch gern mal einen Wein oder Champagner trinken. Wie im Vorjahr bewirtet das Team vom Patentkrug seine Gäste auf hohem Niveau und mit guter Musik.
37-Minuten-Bühne Haarenstraße
Die 37-Minuten-Bühne in der Haarenstraße ist die Nachwuchs- und Experimentierbühne beim Stadtfest, immer für eine originelle Überraschung gut: Jede Stunde tritt eine andere Band oder ein/e andere Künstler/in auf, und zwar genau für 37 Minuten. Dann muss die Bühne geräumt werden und zur nächsten vollen Stunde geht’s weiter mit dem nächsten Act. Spannend, wer hier alles dabei ist. Von neuen Bands über Opernsänger bis zu Liedermachern kann hier hier alles passieren, seit letztem Jahr sind auch DJs mit ihren eigenen Tracks zugelassen. Zum Abschluss am Samstagabend gibt es noch ein kleines Reggae-Fest, das DJs mit Vocals gestalten.
Burgstraße
Auf der OLs-Bühne in der Burgstraße gibt es wie in den Vorjahren Livemusik. Stadtfest-Kenner wissen: Hier spielen seit vielen Jahren großartige Livebands, so auch in diesem Jahr. Los geht’s am Donnerstag um 18:30 Uhr mit einem kleinen Fassbieranstich der OLs-Brauerei, danach spielen an jedem Abend Live-Bands, deren Pausen überbrücken DJs. Eine kurzweilige Bühne mit toller Atmosphäre.
Julius-Mosen-Platz
Auf der „Jever live-Bühne“ treffen handgemachte Sounds, kreative Eigenständigkeit und echte Live-Energie aufeinander. Das Programm bietet an allen Abenden eine Mischung aus Alternative Rock, Indie-Pop, Ska, Punk, Post-Rock und modernen Gitarrenklängen – oft tanzbar, gelegentlich nachdenklich, immer mit Persönlichkeit. Internationale Acts wie Dear Joe und The Jumping Trees bringen skandinavischen Indie-Charme, während Bands wie Skalinka, Catapults oder Dead Rock Pilots mit sattem Sound und Bühnenpräsenz das Publikum mitreißen. Wer auf ehrliche Live-Musik jenseits des Mainstreams steht, ist hier genau richtig.
Waffenplatz
Das Epizentrum des Stadtfestes für junge Leute: die Energy-Bremen Festival-Stage auf dem Waffenplatz. Jede Nacht wird auch in diesem Jahr auf dem Waffenplatz wieder grenzenlos gefeiert: am Donnerstag lautet das Motto „Get Together“, Freitag „Festival Friday“ und Samstag „One More Night“. Und um der Menschenmenge gefahrloses und ungestörtes Feiern zu ermöglichen, wird die Polizei an jedem Abend die gesamte Wallstraße wieder von 20 bis 3 Uhr komplett sperren.
Mottenstraße / Kurwickstraße
Auch in diesem Jahr steht die Ecke ganz im Zeichen des deutschen Schlagers: Bereits beim letzten Stadtfest war es hier jede Nacht voll und ältere Oldenburgerinnen und Oldenburger fühlen sich an die erfolgreichen Zeiten des Café Malör erinnert. Für alle Schlager-Fans ist diese Bühne ein Muss – in diesem Jahr wird besonders lustig: Erstmals können Besucher auf der Bühne auch Karaoke singen.
Lefferseck
Hier entsteht in diesem Jahr ein neuer Anziehungspunkt mit besonderem Ausblick: Der Prostdigga-Tower, präsentiert von Stadionliebe, bietet Partystimmung aus luftiger Höhe – mit freiem Blick über das Stadtfestgeschehen. Die Besucherinnen und Besucher erwartet hier ein modernes Musikprogramm, das clubbige Sounds und Festivalfeeling vereint. Ergänzt wird das Erlebnis durch eine dynamische Lichtinszenierung, die die Lange Straße atmosphärisch in Szene setzt.
BU
Blick auf Waffenplatz. Foto: Archiv E & M Marketing
7 Kommentare
Ich bin seit 1980 in oder nahe Oldenburg wohnhaft und habe stetige Entwicklungen der Angebote auf den verschiedenen Veranstaltungen wie „Kultursommer“, Zwiwo, Stadtfest usw. verfolgt. Was zuerst auffällt ist, daß die Vielseitigkeit des Unterhaltungsangebots rapide nachgelassen hat. Immer mehr Bands wurden durch, meist lausige, „DJs“ ersetzt, aus Seifenblasenkünstlern wurden bestenfalls noch Seifenblasen-Anbieter, der gesamte Bereich einigermaßen qualifizierter Kleinkunst fehlt (bis auf ein wirklich innovatives Angebot im Museumsdorf Cloppenburg / Historischer Jahrmarkt dies Jahr) eigentlich völlig und unabhängige Straßenkunst, ob Pflastermaler, Musiker oder was auch immer, gibts schon seit Jahren kaum mehr. Da hilft auch ein Waldemar oder „Paule Witzig“, der schon längst nicht mehr so witzig ist – oft eher resigniert wirkt, nicht mehr aus der Not.
Die „offizielle“ Regionalzeitung jubelt da auch noch über jeden Scheiß (hinter Paywall versteht sich), statt mal zu fragen warum die Anbieter ihr Programm, vor allem das Niveau, immer weiter schrumpfen.
Der wievielte „Kultursommer“ mit „Sommernachtstraum“ war das jetzt dies Jahr? Ein schönes Beispiel für den Verfall allenthalben – wer sich keinen neuen Text merken kann, sollte sich nicht Schauspieler nennen.
Tja, früher war eben alles besser. Vorbei auch die Zeit, als ich mit meiner Isetta „um den Pudding“ – Markt-Achternstrasse-Lange Strasse-Markt – sinnlos umzu fahren konnte. So isses.
Quatsch „früher war alles besser“. Ganz sicher nicht „alles“. Daß aber das Angebot in Menge und Qualität weniger geworden ist, läßt sich doch leicht nachprüfen.
Quatsch „früher war alles besser“. Ganz sicher nicht „alles“. Daß aber das Angebot in Menge und Qualität weniger geworden ist, läßt sich doch leicht nachprüfen.
Eine neue Isetta gibt es bei Senger 😉
Na ja, meine Isetta BMW 300 war ein ausgemustertes Polizeifahrzeug, das mich 300 DM kostete. Der heutige Preis scheint mir da etwas unangemessen.
Das Problem sind dann wieder die stinkbesoffenen Drogenkonsumenten, die ihre Glasflaschen nicht friedlich an den Rand stellen (die Pfandsammler würden sich freuen), sondern aggressiv und vorsätzlich auf den Fuss- und Radwegen zerdöppern. Solche Leute sollte man barfuss mehrmals durch diese Splitter laufen lassen, damit sie es lernen. Danach (!) dürfen sie die Scherben aufsammeln und entsorgen.