Kultur

Natur und Mensch: Landesmuseum blickt positiv nach vorn

Der Multimediaguide wird in diesem Jahr fertiggestellt und bietet im Natur und Mensch Hörführungen in Deutsch und Englisch sowie eine Videoführung in Gebärdensprache.

Der Multimediaguide wird in diesem Jahr fertiggestellt und bietet im Natur und Mensch Hörführungen in Deutsch und Englisch sowie eine Videoführung in Gebärdensprache.
Foto: Stephan Walzl

Oldenburg (vs) „Wir hatten ein erfolgreiches 2022 und nähern uns den Zahlen vor der Pandemie“. Mit dieser positiven Aussage eröffnet Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke vom Landesmuseum Natur und Mensch die Jahrespressekonferenz und blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft. „Die Schulklassen sind zurück. Zum Jahresende hatten wir 50 Schulklassen in unserem Haus“, so die Direktorin weiter. 2022 wurde mit der externen Foto-Ausstellung „Planet or Plastic“ und dem damit verbundenen Veranstaltungsprogramm im GleisPark am Hauptbahnhof ein anderes, und vor allem jüngeres Publikum angesprochen, das sonst vielleicht nicht den Weg ins Museum findet, heißt es. Auch in diesem Jahr soll es nach ihrer Aussage wieder eine Ausstellung in dem neuen Oldenburger Veranstaltungsort geben.

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Die noch bis zum 5. Februar geöffnete Sonderschau „Mumien – Geheimnisse des Lebens“ erfreue sich ebenfalls großen Zulauf und habe besonders junge Erwachsene angesprochen. In diesem Zusammenhang wurde die Diskussion über den Umgang des Ausstellens von menschlichen Überresten vermehrt öffentlich und im Museum geführt. Die eigene Haltung wurde damit in die Praxis in Bezug auf die Anpassung im Ausstellungsaufbau sowie in die Außenkommunikation umgesetzt, um eine würdevolle Darstellung zu bewahren.

Natur und Mensch für Alle

Die Zukunftsfähigkeit des Hauses soll auch 2023 vorangetrieben werden. Dazu gehörten bereits unter anderem der Relaunch der Website sowie das neue diversitätssensible Erscheinungsbild. Neue Veranstaltungsformate wie die Klimaoasen im Stadtgebiet und das innovative MINT-Cluster „AHOI_MINT“ werden fortgeführt. Die Öffentlichkeit durch diese Angebote einzubinden, wird auch von der stellvertretende Direktorin, Dr. Christina Barilaro, hervorgehoben. Das Seepferdchen-Projekt, bei dem im Wattenmeer gefundene Seepferdchen den Nationalparkhäusern gemeldet werden sollen, die anschließend dem Museum zugeführt werden, eine Insekten-AG sowie Ferien-Workshops gehören dazu. „Wir werden unseren Blick weiter auf die Zukunftsfähigkeit richten: Klimawandel und Nachhaltigkeit, der Umgang mit dem kolonialen Erbe, die Demokratisierung der Sammlung durch Transparenz und die Vielfalt der Gesellschaft bestimmen unsere Arbeit“, sagt Dr. Ursula Warnke. „Digitaler, jünger, diverser“, lautet entsprechend das Motto für das Oldenburger Museumsjahr 2023.

Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke (rechts) und Stellvertreterin Dr. Christina Barilaro blicken positiv auf das Jahr 2023 in ihrem Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg.

Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke (rechts) und Stellvertreterin Dr. Christina Barilaro blicken positiv auf das Jahr 2023 in ihrem Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg.
Foto: Volker Schulze

Dauerausstellung Moor und Geest international anerkannt

„Mit unseren auch international herausragenden Sammlungen und der zeitlosen inspirierenden Dauerausstellung haben wir beste Voraussetzungen, ein kompetenter Bildungsort und ein starker Partner in Kooperationen und Netzwerken zu sein“, fasst Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke den Blick nach Vorn zusammen. Die Dauerausstellung sei in Deutschland durch seine Konzeption und Gestaltung herausragend und daher dringend erhaltenswert. Sie werde in diesem Jahr in den digitalen Raum erweitert, um neue Besuchserlebnisse zu ermöglichen und andere Zugänge zu bieten. In diesem Zusammenhang sei man optimistisch Ende März das Museumsgüte-Siegel zu erhalten.

Ötzi kommt nach Oldenburg

Zwei Sonderschauen zeigt das Natur und Mensch in diesem Jahr: Am 25. März thematisiert die Ausstellung „Facettenreiche Insekten – Vielfalt | Gefährdung | Schutz“ die große ökologische Bedeutung der artenreichsten Tiergruppe der Erde. „Die interaktive Ausstellung skizziert die vielfältigen Ursachen und Folgen des massiven Rückgangs der Insekten und ihrer Häufigkeit und zeigt Lösungswege, um diese Entwicklung zu stoppen. Die Ausstellung ist wiederum Ergebnis eines weiteren starken Netzwerks, dem Museumsverbund der Nord- und Ostsee Region (NORe)“, schreibt die Museumsleitung. In der Wanderausstellung werden wissenschaftliche Hintergründe anhand von zahlreichen Originalpräparaten, digitalen und analogen Spielestationen, einem vergrößerten Insektenmodell sowie vertiefenden Medienstationen mit Videos und interaktiven Grafiken und einem vielfältigen Begleitprogramm aufbereitet. Die Ausstellung ist bis zum 13. August zu sehen.

Eine zweite große Sonderausstellung startet im Herbst: „Ötzi – der Mann aus dem Eis“ zeigt ab November eine Replik des bedeutenden Fundes sowie Gegenstände, die der Mann aus der Kupferzeit bei seiner letzten Wanderung bei sich trug. Noch 30 Jahre nach dem Fund im Jahr 1991 beschäftigt sich die Wissenschaft mit dem Lösen des Rätsels um Ötzis Leben und seinem Tod. Die archäologische Ausstellung nimmt die Todesumstände und den Fundort genau unter die Lupe. Neben der einzigartigen Fundgeschichte bietet die archäologische Ausstellung sinnvolle Anknüpfungsmöglichkeiten an gesellschaftliche Themen wie Migration und Klimawandel im Rahmenprogramm.

Alle Informationen rund um das Landesmuseum Natur und Mensch gibt es unter www.naturundmensch.de.

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