Kultur

40 Jahre Kultursommer in Oldenburg

Noah Chorny kommt mit seinem Programm Drunken MastER zum Oldenburger Kultursommer.

Noah Chorny kommt mit seinem Programm „Drunken MastER“.
Foto: Rudi Schuerewegen

Oldenburg (am) Zum 40. Mal findet in diesem Jahr der Kultursommer (KuSo) statt. Die Oldenburger können sich wieder auf ein buntes Programm mit zahlreichen Höhepunkten und einigen außergewöhnlichen Aktionen zum runden Geburtstag freuen. Vom 18. bis zum 29. Juli werden 92 Veranstaltungen stattfinden.

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Entwickelt wurde das Kulturevent in der Innenstadt 1978 vom damaligen Kulturdezernenten Dr. Ekkehard Seeber. Für die 37 Veranstaltungen an 32 Tagen interessierten sich damals rund 50.000 Menschen. In vier Jahrzehnten hat sich aus diesen Anfängen ein Festival für Musik, Theater, Kunst und Literatur entwickelt. Im vergangenen Jahr kamen rund 90.000 Menschen während der zwölf Veranstaltungstage zum Kultursommer.

Zum 40-jährigen Bestehen will die Kulturetage ein Zeichen setzen. Dafür wird die Fassade des Schlosses, die für eine Sanierung eingerüstet wird, in ein Kultursommergewand gehüllt. 38 Banner von je 2,5 x 5 Meter Größe bedruckt mit Fotos sollen für ein festliches Ambiente auf dem Schlossplatz sorgen.

Schlossplatzkonzerte (Eintritt frei)

„Umsonst & draußen“ heißt es auch in diesem Sommer bei zwölf Schlossplatzkonzerten. Der KuSo-Programmchef Andreas Holtz konnte in diesem Jahr einige Bands engagieren, um die er sich schon lange bemüht hat. Aber auch „alte Bekannte“ sind dabei: Eröffnet wird der Reigen am 18. Juli mit Blues, Rock und Soul von „Inga Rumpf & Friends“, die seit Jahren regelmäßig in der Kulturetage auftritt. „Es wird bestimmt großartig, mit meiner Band vor vielen Fans auf dem schönen Schlossplatz zu spielen“, so Inga Rumpf.

International besetzt ist die „Lucille Crew“. Jung, modern, locker und lässig: Die Band wirft Elemente des HipHop, Funk und Brass am 21. Juli zusammen. Musik für Kinder folgt am 22. Juli. „Suppi Huhn“ und die „Die Blindfische“ treten auf. Abends kann dann beim Konzert der „Bazzookas“ getanzt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Gruppe „Bokanté“ (23. Juli). Der Snarky Puppy-Bandleader und Jazzrock-Mastermind unserer Zeit, Michael League, hat ein herausragendes Spin-Off gegründet. Entstanden ist eine Band mit acht Musikerinnen und Musikern aus vier Kontinenten, die voller Kraft, Melodie und Soul ist.

Txarango aus Barcelona kommen mit südamerikanischem Mestizo-Rock auf die Oldenburger Kultursommer-Bühne.

„Txarango“ aus Barcelona kommen mit südamerikanischem Mestizo-Rock auf die Oldenburger KuSo-Bühne.
Foto: Bernat Almirall

Für gute Töne und beste Stimmung werden auch „Chico Trujillo“, Cumbia-Orchester aus Chile, (24. Juli) und „Txarango“, Mestizo-Rockband aus Barcelona, (28. Juli) sorgen. Eine ganz besondere Gruppe kommt am 25. Juli: Die inklusive Musikband „Station 17“ aus Hamburg wurde 1988 von Bewohnern der Wohngruppe 17 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gemeinsam mit Profi-Musikern gegründet. „Dieser Auftritt realisiert einen lang gehegten Festival-Wunsch“, betont Holtz. Abgerundet wird das Programm von der Indie Pop-Band „Die höchste Eisenbahn“.

18. Juli, 19.30 Uhr: „Inga Rumpf & Friends“ (Blues/Rock und Soul)
19. Juli, 20.15 Uhr: „Zervas & Pepper“ (Folk und Country), Support: „Someday Jakob“ ab 19 Uhr
20. Juli, 20.15 Uhr: „Opal Ocean“ (Folk/Metal), Support: „il Civetto“ ab 19 Uhr
21. Juli, 19.30 Uhr: „Lucille Crew“ (HipHop/Funk & Soul)
22. Juli, 15:30 Uhr: Suppi Huhn & Die Blindfische (Musik für Kinder)
22. Juli, 19:30 Uhr: „Bazzookas“ (Ska/Punk & Rock)
23. Juli, 19.30 Uhr: „Bokanté“ (Jazz/Pop & World)
24. Juli, 19.30 Uhr: „Chico Trujillo“ (Cumbia/Funk & Jazz)
25. Juli, 20.15 Uhr: „Station 17 „ (Indie Pop), Support: „Fréros“ ab 19 Uhr
26. Juli, 19.30 Uhr: „Honeyfeet“ (Blues/Folk Soul)
27. Juli, 20.15 Uhr: „Lotte“ (Pop), Support: „Das Paradies“ ab 19 Uhr)
28. Juli, 19.30 Uhr: „Txarango“ (Cumbia/Mestizo Rock & Reggae)
29. Juli, 19.30 Uhr, „Die höchste Eisenbahn“ (Indie Pop)

Kinder- und Familienprogramm (Eintritt frei)

Den Auftakt macht der Artist Noah Chorny am „Schwingenden Mast“. Sein Programm „Dunken MastER“ spielt in sechs Meter Höhe auf einem Laternenmast. Er tritt am 18., 21., und 22. Juli um 19 Uhr und am 19. und 20. Juli um 18.30 Uhr vor den Konzerten auf dem Schlossplatz auf. Im Kinderzelt auf dem Schlossplatz wird am 19. bis 21. und 23. bis 29. Juli, jeweils 15 Uhr, das Stück „Am Maulwurfshügel Nr. 9“ für die drei- bis siebenjährigen Theaterbesucher aufgeführt. In Kooperation mit dem Citymanagement Oldenburg (CMO) findet am 21. Juli, 11 bis 17 Uhr, ein großes Piratenspektakel im Abrahamgang statt. Ab dem 23. Juli geht es um einen Küchenzirkus, Auftritte der „Aspalt Gringos“, einen Zirkusschnupperkurs, Spiele, Indianerabenteuer und eine riesige Murmelbahn. Den Abschluss bildet ein Flohmarkt am 29. Juli von 15 bis 18 Uhr. Es bieten ausschließlich Kinder für Kinder an.

Open-Air-Kino im Schlosshof (Eintritt 8,50 Euro)

Täglich wird um 22 Uhr ein anderer Film gezeigt. Es beginnt am 21. Juli mit „Fack Ju Göhte 3“. „A Star Wars Story“, „Dieses bescheuerte Herz“ und „Wunder“ stehen ebenfalls im Programm. Beendet werden die Kinoabende, die sehr vom Wetter abhängig sind, von dem Fantasy-Sci-Fi-Film „Black Panther“.

Theater / Lesungen

„Große Literaten im Schlossgarten“ hieß der große Erfolg im KuSo-Jahr 2016. Jetzt kommen Lessing, Goethe und Molière wieder nach Oldenburg. Vom 19. bis 21. Juli und vom 26. bis 28. Juli lesen sie und andere weltberühmte Literaten ab 21 Uhr an sechs Stationen im Schlossgarten. Es empfiehlt sich eine Kartenvorbestellung, da die Platzzahl begrenzt ist. Wieder am Start ist auch „Die Odyssee“ mit ihrer theatralen Reise durch das Bahnhofsviertel. Das Fahrradschiff steht am 21. und 22. sowie am 28. und 29. Juli um jeweils 15 Uhr an der Alten Wache am Schlossplatz. Am 22. Juli, 20 Uhr, beginnt der „Ringelnatzabend“ im Staublau / Café Grünstreifen. Weitere Abende mit Lesungen sind hier geplant. Die „12. Oldenburger Kriminacht“ findet am 24. und 25. Juli, 21.30 Uhr, im Küchengarten des Schlossgartens statt.

Kunst und Ausstellungen

Das Stadtmuseum veranstaltet unter dem Titel „Die Geister, die dich rufen …“ vom 19. bis 22. Juli und vom 24. bis 29. Juli eine Gespensterjagd für Nachwuchsdetektive. Am Abschlusstag des Oldenburger Kultursommers 2018, 29. Juli, öffnen die Museen ihre Türen am „Tag der Museen“. Teilnehmer: Horst-Janssen-Museum, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Landesmuseum Natur und Mensch, Oldenburger Computer-Museum, Stadtmuseum, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburger Kunstverein, Pulverturm am Schlosswall und die Staublau Galerie.

Warum nicht alle Veranstaltungen bei freiem Eintritt besucht werden können, zeigt der Blick in die Buchhaltung: Der Kultursommer 2018 kostet 280.000 Euro. Davon finanziert die Stadt Oldenburg 132.000 Euro und Sponsoren geben zusätzlich rund 70.000 Euro. Der fehlende Restbetrag muss durch die Eintrittsgelder eingespielt werden.

Alle Veranstaltungen sind auf der neuen Website unter www.kultursommer-oldenburg.de zu finden.

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